Mehlbach – Grundschulkindern spielerisch den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen vermitteln, ist das Ziel einer eintägigen Kinderklimaschutzkonferenz, wie sie in der dritten und vierten Kombiklasse der Grundschule Mehlbach bei Kaiserslautern stattgefunden hat.
Der Bezirksverband Pfalz richtet in Kooperation mit dem IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement) insgesamt drei Aktionstage für je eine Klasse aus, an denen Eisbär Kuno als Maskottchen dabei ist; nach Mehlbach folgen die Grundschule Altenkirchen bei Kusel und die Dr. Albert-Finck-Schule in Neustadt an der Weinstraße.
„Dass wir heute so viel Besuch haben, belegt, wie ernst die Lage und wie wichtig das Thema ist“,
erklärt Bärbel Kloos, Leiterin der Grundschule Mehlbach, den Kindern.
Am Rande des Aktionstags entspann sich eine lebhafte Diskussion.
„Normalerweise bringen Eltern Kindern etwas bei, aber beim Klimawandel fehlt es oft an Wissenstransfer; mitunter ist es sogar umgekehrt: Bei vielen Kindern ist der Umweltschutz schon sehr präsent“,
sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Harald Westrich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, erläuterte, dass Windkraft gerade in der Gemeinde Mehlbach derzeit recht kontrovers diskutiert werde; „die Debatte ist oft eindimensional; man sollte bei diesem wichtigen Thema jedoch alle Folgen bedenken.“
Und Wieder warf ein, dass sich der Bezirksverband Pfalz gegen die Nutzung der Windkraft im Biosphärenreservat Pfälzerwald stark gemacht habe.
„Es muss unzerstörte Landschaft geben. Für die Windkraft hätte man Trassen in den Wald schlagen müssen.“
Mona Dellbrügge, Projektleiterin vom IfaS, forderte, die Lasten in die jeweilige Energieform einzurechnen.
„Beim Klimaschutz sind die kleinen Maßnahmen entscheidend“,
meinte Antonia Müller-Ruff, die Klimawandelmanagerin des Bezirksverbands Pfalz, und ergänzte, dass jeder in kleinen Schritten etwas dafür tun könne. Klimaschutzmanagerin Bianca Gaß gab zu bedenken, dass die Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg versucht habe, das Nutzerverhalten zu ändern, doch das gehe nur wenige Wochen gut. Hier versuchen wir, so Westrich, technische Lösungen, wie Bewegungsmelder, zu finden.
Mona Dellbrügge und ihre Kollegin Nina Fetzer vermitteln den Stoff vor allem praktisch: Anhand zahlreicher Experimente und Rollenspiele lernen die 16 Schülerinnen und Schüler in Mehlbach, was Klimawandel bedeutet und was jeder einzelne dagegen tun kann, weshalb Energiesparmaßnahmen in der Schule und zu Hause im Mittelpunkt stehen. Auf kindgerechte Art entwickelt sich so ein Umwelt- und Klimabewusstsein.
„Oft initiieren Kinderklimaschutzkonferenzen nachhaltige Aktionen, wie das Pflanzen von Obstbäumen“,
weiß Dellbrügge zu berichten. Gefördert werden die Kinderklimaschutzkonferenzen über das integrierte ZENAPA-Projekt aus dem Programm für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik „LIFE“ der EU. Neben dem Partnerkonsortium tragen die rheinland-pfälzischen Unternehmen KSB in Frankenthal und OIE in Idar-Oberstein, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz sowie der Berliner Senat zur Finanzierung der Projektkosten bei.