Heidelberg – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Wasserrohrbruch in Rohrbacher Kirschgartenstraße wird behoben
Stadtwerke Heidelberg GmbH
Heute am späten Nachmittag wurde ein Wasserrohrbruch in der Kirchgartenstraße gemeldet. Die Reparatur ist eingeleitet und wird voraussichtlich bis Mitternacht abgeschlossen. Betroffen sind ca. 60 bis 70 Haushalte zwischen der Sickingenstraße und der Grünewald Straße. Die Stadtwerke Heidelberg informieren die Anwohner persönlich vor Ort.
„Herzzentrum und Informatics for Life“ wird in gemeinderätlichen Gremien vorgestellt
Auf dem Campus Im Neuenheimer Feld soll in den kommenden Jahren ein Herzzentrum mit einem Forschungsinstitut „Informatics for Life“ entstehen. Das Universitätsklinikum baut hiermit seine Stellung als Spitzeneinrichtung der Hochleistungsmedizin weiter aus. Das Projekt wird am 26. Februar im Bau- und Umweltausschuss, am 28. März 2019 im Gemeinderat vorgestellt.
In dem gemeinsamen Gebäudekomplex sollen die patientennahe Forschung und Krankenversorgung zukunftsorientiert zusammengeführt werden. Der Neubau soll am Hofmeisterweg auf dem Gelände der alten Kinderklinik und des Gebäudes INF 156 entstehen. Vorhabenträger ist das Universitätsklinikum Heidelberg unter Einbeziehung der Universität Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg. Das Projekt wird mit circa 125 Millionen Euro durch Spenden der Dietmar-Hopp-Stiftung und der Klaus-Tschira-Stiftung finanziert. Aktuell wird in Abstimmung mit der Stadt Heidelberg eine städtebauliche Machbarkeitsstudie erarbeitet. Sie soll im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Die anschließende Entwurfsplanung ist bis Mitte 2020, die Fertigstellung bis 2024 vorgesehen. Der Gemeinderat und die Öffentlichkeit sollen fortlaufend informiert werden. Die Planungen werden auch an die Teams des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld/Neckarbogen weitergegeben.
Armenischer Staatspräsident Sarkissian trug sich in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein
Der armenische Staatspräsident Prof. Dr. Armen Sarkissian hat sich am Donnerstag, 14. Februar 2019, in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg eingetragen. „Ich freue mich sehr, Sie in Heidelberg begrüßen zu dürfen. Sie sind als armenischer Staatspräsident und auch als hervorragender Wissenschaftler bekannt. Für uns ist es auch deswegen eine große Ehre, Sie in der Wissenschaftsstadt Heidelberg willkommen heißen zu können“, sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner in seiner Begrüßung und überreichte dem armenischen Staatspräsidenten die Nachbildung eines historischen Stiches von Heidelberg als Geschenk.
Staatspräsident Prof. Dr. Sarkissian sprach Oberbürgermeister Prof. Würzner seinen Dank für den freundlichen Empfang aus und lobte die Kombination aus Wissenschaft, Technologie und Bildung in Heidelberg. Es sei eine große Freude für ihn, in Heidelberg zu sein, so der Staatspräsident, der Prof. Würzner im Gegenzug zu einem Besuch in Armenien einlud. Während seines Aufenthaltes in Heidelberg war der armenische Staatspräsident auch zu Gast an der Universität. Auf Einladung des Instituts für Politische Wissenschaft (IPW) sprach der 65-Jährige am Donnerstagabend in der Aula der Alten Universität über das Thema „Science, Technology and Politics in Modern World“.
Prof. Dr. Sarkissian ist seit April 2018 Staatsoberhaupt der Republik Armenien. Zuvor war er armenischer Botschafter in London, von 1996 bis 1997 Premierminister des Landes sowie als promovierter Physiker unter anderem auch an der Universität von Heidelbergs englischer Partnerstadt Cambridge tätig. Die Republik Armenien ist seit dem Jahr 1991 selbstständig und zählt rund drei Millionen Einwohner.
Ochsenkopf: Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden zeitnah umgesetzt
Um den Schleichverkehr im Ochsenkopf einzudämmen und die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen, hat die Stadt Heidelberg ein Bündel an Maßnahmen geplant. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Februar 2019 zur Kenntnis genommen. Im Wieblinger Weg soll das Parken neu geordnet und stellenweise die Fahrbahnbreite verringert werden. Außerdem sind Aufpflasterungen, Gehwegnasen und Ausweichstellen für Begegnungsverkehr vorgesehen. In der Unterführung des Gutachweges soll die Fahrbahn zugunsten eines breiteren Gehweges auf 3,5 Meter verengt werden. Dies soll bereits im März/April umgesetzt werden; auch die übrigen Maßnahmen sollen zeitnah realisiert werden. Die Gesamtkosten betragen rund 183.000 Euro.
Neuordnung der Parkflächen
Im Bereich der französischen Grundschule und der Kirche Jesu Christi wird alternierendes Parken eingerichtet – dies soll den Verkehr beruhigen und den Eingangsbereich von Grundschule und Kindergarten übersichtlicher machen. Über die gesamte Länge des Wieblinger Wegs werden Parkflächen neu markiert, sodass Ausweichstellen für Begegnungsverkehr entstehen, Zugänge sichtbar werden – beispielsweise zum Spielplatz –, und Privateinfahrten frei bleiben. Die Ausweichstellen werden mindestens 15 Meter lang sein – das entspricht etwa drei Fahrzeuglängen – und sollen durch Entfernen von Parkflächen entstehen. Die Markierungs- und Beschilderungsarbeiten sollen in diesem Jahr umgesetzt werden.
Gehwegmarkierungen, Gehwegnase und Aufpflasterungen
Um sichere und breite Gehwege zu gewährleisten, soll die Fahrbahn stellenweise auf eine Breite von 2,75 Meter verengt werden. So kann künftig nicht mehr auf dem befestigten Gehweg geparkt werden und Fahrzeuge haben dennoch genügend Platz, um nicht auf dem Gehweg fahren zu müssen. Im Bereich des Firmenparkplatzes vor Ende des befestigten Gehwegs soll künftig eine Gehwegnase das Queren der Straße erleichtern. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich in diesem Jahr realisiert werden.
Drei Bereiche des Wieblinger Wegs möchte die Stadt durch Aufpflasterungen neugestalten: Vorgesehen sind sie an der Einmündung Elsenzweg, am Zugang zum Spielplatz und am Knotenpunkt Wieblinger Weg/Gutachweg. Die Arbeiten für die Aufpflasterungen sollen voraussichtlich im Jahr 2020 erfolgen.
Einrichtung einer Pförtnerampel wird geprüft
Mittelfristig soll der Bahnübergang vom Wieblinger Weg zur Ludwig-Guttmann-Straße verlegt werden. Dieses Ziel wird im Zuge des Masterplanes zur Entwicklung des SRH Campus verfolgt. Sollte der Neubau des Bahnübergangs an der Ludwig-Guttmann-Straße erst langfristig eingerichtet werden, möchte die Stadt Heidelberg am Bahnübergang in Richtung Ochsenkopf die Einrichtung einer Pförtnerampel prüfen. Damit beabsichtigt sie, den Verkehr zu reduzieren, da Wartezeiten die Durchfahrt unattraktiv machen würden. Die dafür entstehenden Kosten sind bisher nicht bekannt.
Verlängerung der Ludwig-Guttmann-Straße wird geplant
Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung außerdem bei einstimmigem Beschluss mit der Planung der Verlängerung der Ludwig-Guttmann-Straße. Diese solle an den Rittel angebunden werden – bei gleichzeitigem Rückbau des Übergangs Wieblinger Weg zu einer Rad- und Fußgängerquerung. Darüber hinaus empfahl er der Stadtverwaltung mehrheitlich die Reaktivierung eines versenkbaren Pollers im Wieblinger Weg an der westlichen Zufahrt.
Bahnstadt: Durchführungsvertrag zur Entwicklung des Quartiers am künftigen Europaplatz
Nächster Schritt zur Entwicklung des neuen Quartiers rund um den künftigen Europaplatz in der Bahnstadt: Der Heidelberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 14. Februar 2019 einstimmig dem Abschluss eines Durchführungsvertrages zugestimmt. Die Gustav Zech Stiftung verpflichtet sich damit zur Realisierung des geplanten Vorhabens in einer angemessenen Frist. Die Stiftung plant zwischen dem Hauptbahnhof und dem Czernyring ein markantes, elfgeschossiges Vier-Sterne-Plus-Konferenzhotel – direkt gegenüber dem neuen Konferenzzentrum – sowie vier Gebäude für Büros, Dienstleistungen, Geschäfte, Gastronomie und Wohnungen.
Mit dem Bau soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 begonnen werden. Während der Bauphase wird der Querbahnsteig des Hauptbahnhofes für Fußgänger und Radfahrer über den Max-Planck-Ring weiterhin erreichbar bleiben. Die Fertigstellung der ersten Gebäude ist zur Jahresmitte 2021 vorgesehen. Mit dem ersten Gebäude soll auch ein Steg über den Max-Planck-Ring fertiggestellt werden: Er schafft eine Verbindung vom Querbahnsteig auf den neuen Europaplatz. So entsteht für die Zukunft ein barrierefreier Übergang vom Querbahnsteig über die Platzfläche zur Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof Süd und zum neuen Konferenzzentrum.
Die Fertigstellung des Europaplatzes durch die Stadt Heidelberg ist im Anschluss an die Fertigstellung der Gebäude vorgesehen. Geplant ist ein „urbaner Schmuckplatz“ mit locker angeordneten Bäumen. Eine attraktive Erdgeschosszone mit Außengastronomie in den angrenzenden Gebäuden und Sitzgelegenheiten wird viel Aufenthaltsqualität schaffen. In einer Tiefgarage sind Stellplätze für Autos und Fahrräder vorgesehen. Radfahrer gelangen über eine Rampe vom Europaplatz in die Tiefgarage.
Europäisches Bewusstsein in Heidelberg
Stadt bewirbt sich um EU-Förderung für Veranstaltungen zum 100. Jahrestag des Versailler Friedensvertrages
Die Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages zum Abschluss des Ersten Weltkrieges jährt sich im Jahr 2019 zum einhundertsten Mal. Die Stadt Heidelberg will zu diesem Anlass in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern aus Heidelberg und der französischen Partnerstadt Montpellier ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammenstellen. Angedacht sind unter anderem ein Planspiel für Jugendliche aus Heidelberg und Montpellier, Fachkonferenzen für Experten und interessierte Bürgerinnen und Bürger, Lesungen, Filmgespräche, Schulprojekte sowie Kunstaktionen. Zur Umsetzung dieser Ideen hat sich die Stadt Heidelberg um Fördermittel bei der Europäischen Union (EU) in dem Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ beworben. Die Stadtverwaltung hat den Gemeinderat in dessen Sitzung am 14. Februar 2019 über die Bewerbung informiert.
Förderzusage für Umsetzung von Veranstaltungsprogramm erforderlich
Ziel des angedachten Veranstaltungsprogramms ist eine kritische Auseinandersetzung der Zivilgesellschaft mit der Geschichte des Versailler Vertrages sowie mit dessen Ursachen und Folgen für die weitere deutsche und europäische Geschichte. Dem transnationalen Charakter des Förderprogramms entsprechend sind – im Falle einer Förderzusage durch die EU – sowohl Veranstaltungen in Heidelberg als auch in der Partnerstadt Montpellier mit deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant.
Die EU möchte mit dem Programm das europäische und geschichtliche Bewusstsein der Europäerinnen und Europäer stärken. Insgesamt stehen Fördermittel in Höhe von vier Millionen Euro zur Verfügung. Bei einem positiven Bescheid ist eine Fördersumme für das Projekt der Stadt Heidelberg von bis zu 78.000 Euro möglich. Mit einer Bekanntgabe der geförderten Projekte ist voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres zu rechnen.
1,6 Millionen Euro für die Volkshochschule
Der Gemeinderat hat am 14. Februar der Gewährung einer Zuwendung an die Volkshochschule (VHS) Heidelberg in Höhe von maximal 1,6 Millionen Euro im Jahr 2019 zugestimmt. Die VHS ist eine der größten Weiterbildungseinrichtungen der Region. Seit 2009 verzeichnet die VHS Zuwächse bei den Unterrichtseinheiten, Kursen und Teilnehmern. Stark angewachsen ist vor allem der Bereich „sprachliche Bildung“. Mit Deutschkursen erwirtschaftete die VHS 2017 ein Drittel ihrer Gesamteinnahmen.
„Hermann Maas inspiriert uns alle“
Irena Steinfeldt-Levy machte den Auftakt zu den Maas-Reden – OB Würzner: „Bollwerk gegen Hass und Hetze“
Ein Mann, „der sich vor nichts fürchtete“ und „immer an den Sieg des Rechtes und die Niederlage des Bösen“ glaubte – so beschrieb Irena Steinfeldt-Levy von der Gedenkstätte Yad Vashem den ehemaligen Heidelberger Heiliggeistpfarrer Hermann Maas in der Auftaktrede zur neuen Vortragsreihe „Hermann-Maas-Reden“ am 15. Februar 2019 im Heidelberger Rathaus. Das Interesse war überwältigend: Mit rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörern war der Große Rathaussaal voll besetzt. Mit den Hermann-Maas-Reden möchte die Stadt Heidelberg künftig alle zwei Jahre den Widerstand gegen totalitäre und autoritäre Systeme in historischer und aktueller Perspektive in den Blick nehmen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner bezeichnete die Maas-Reden als „einen weiteren Baustein des geistigen Bollwerks gegen Hass und Hetze“. Sich Populisten und Hetzern entgegenzustellen sei heute unsere Verantwortung, sagte Würzner.
Hermann Maas (1877 bis 1970), Pfarrer der Heiliggeistkirche in Heidelberg und Ehrenbürger der Stadt, war Retter vieler Juden und Judenchristen während der Zeit des Nationalsozialismus. 1944 wurde er zur Zwangsarbeit ins Elsass deportiert. Maas gilt als Pionier des christlich-jüdischen Dialogs. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ehrte Maas 1966 mit einer der höchsten Auszeichnungen des Staates Israel als „Gerechter unter den Völkern“.
Retter der Juden und Freund Israels
Irena Steinfeldt-Levy, die lange die Abteilung „Gerechte unter den Völkern“ in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem leitete und von 1974 bis 1985 mit dem französischen Filmemacher Claude Lanzmann den Dokumentarfilm „Shoa“ erarbeitet hatte, zeigte in ihrer Rede Israels Blick auf Hermann Maas und zitierte aus dem enormen Schatz an Briefen, der aus dem Nachlass von Maas und seiner israelischen Korrespondenzpartner erhalten ist. „Maas hat das Leben vieler angerührt, Juden und Nichtjuden, er inspiriert uns alle“, sagte Steinfeldt-Levy. Maas war der erste christliche Deutsche, der offiziell vom Staat Israel zu einem Besuch im Land eingeladen und empfangen wurde. 1950 hielt er sich in Israel auf. Durchaus ungewöhnlich, wie Steinfeldt-Levy beschrieb, denn es war die Zeit als viele Israelis zum Boykott gegen Deutschland aufriefen. Gegen Maas‘ Besuch gab es keine Proteste. Im Gegenteil: Die israelischen Zeitungen berichteten überschwänglich über Maas. Sie seien dabei weniger an seiner Theologie und am christlich-jüdischen Dialog interessiert gewesen, als an der Person des „Judenretters“ und „Freundes Israels“.
So kam es auch, dass Maas als Zeichen des Dankes mit der Medaille „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wurde, eine Bezeichnung für diejenigen Nicht-Juden, die an der Seite des jüdischen Volkes stehen – eine Auszeichnung, von der Maas in einem Brief schieb, sie beschäme und beglücke ihn über alles.
1967 pflanzte Maas einen Baum in der Allee der Gerechten in Yad Vashem – ein Höhepunkt seines damals bereits 90-jährigen Lebens, das geprägt war von einer ihm selbst unerklärlichen Liebe zum jüdischen Volk. Israel, zitierte Steinfeldt-Levy, sei seine Heimat gewesen.
Die Rede von Irena Steinfeldt-Levy steht ab Ende Februar als Videomitschnitt unter www.heidelberg.de/kulturamt zur Verfügung.
Veranstalter der Hermann-Maas-Reden ist die Stadt Heidelberg als UNESCO City of Literature, in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Heidelberg, der Forschungsstelle Widerstandsgeschichte in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Berlin), dem Historischen Seminar der Universität Heidelberg, der Forschungsstelle Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten (Mannheim), dem Stadtarchiv Heidelberg, dem Heidelberger Geschichtsverein, der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und der Internationalen Martin-Buber-Stiftung Heppenheim.