MANNHEIM – Sicherheit und Ordnung, Kriminalitätsprävention und Schutz vor Terroranschlägen – all dies beschäftigt Städte weltweit. Israel gilt dabei als Land, das in besonderer Weise Bedrohungsszenarien ausgesetzt ist und in den vergangenen Jahrzenten zahlreiche Anschläge zu beklagen hatte. Gerade deshalb hat Israel aber auch besonders ambitionierte Strategien entwickelt, um die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund ist es leicht nachvollziehbar, dass sich der israelische Städtetag („Federation of local authorities in Israel“) im Rahmen einer internationalen Konferenz mit dem Thema „Sicherheit in Städten“ befasste. Eine große deutsche kommunale Delegation unter Leitung des Präsidenten des Deutschen Städtetags, Markus Lewe (Oberbürgermeister der Stadt Münster), nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.
Einziger Bürgermeister aus Baden-Württemberg, der im Rahmen des Hauptprogramms als Redner an einer hochrangigen Diskussionsrunde teilnahm, war Erster Bürgermeister Christian Specht, der gemeinsam mit dem Staatssekretär im Innenministerium von Baden-Württemberg, Julian Würtenberger, angereist war. Im Fokus der Debatte stand die Frage, wie die öffentliche Hand, insbesondere Polizei und kommunaler Ordnungsdienst, mit privatwirtschaftlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten kann, um die Sicherheit in Städten zu erhöhen und Kriminalitätsprävention zu stärken.
„Mannheim verfügt über eine multidimensionale Sicherheitsstrategie, die physische Präsenz von Sicherheitskräften, den Einsatz moderner Technologien und die Förderung sozialer Kohäsion als wichtigen Aspekt von Präventionsarbeit miteinander verbindet“, führte Erster Bürgermeister Specht aus. Auf großes Interesse beim internationalen Publikum stießen auch die Erklärungen von Christian Specht zur jüngst eingeführten Videoüberwachung in Mannheim: „Die Algorithmus-gestützte intelligente Videoüberwachung in Mannheim macht die Bekämpfung der Straßenkriminalität effizienter und bringt ein Mehr an Sicherheit. Zugleich wird aber auch der Eingriff in die Privatsphäre und die Grundrechte unbeteiligter Passanten minimiert.“
Erster Bürgermeister Specht erläuterte den zahlreichen anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus vielen Ländern der Welt aber auch, dass der Mannheimer Weg darin besteht, Ordnungsrecht und Sozialpolitik sinnvoll zu kombinieren: „Eine Grundvoraussetzung für Kriminalitätsprävention und die Verhinderung von Radikalisierung ist die Förderung des sozialen Zusammenhalts in Städten. Präventionsarbeit beginnt bereits im Kindergarten und damit wird auch die wichtige Rolle der Kommunen leicht erkennbar“, so das Resümee des Ersten Bürgermeisters.
Christan Specht nutzte seinen Aufenthalt in Israel auch für einen kurzen Besuch in Mannheims Partnerstadt Haifa. Dort traf er mit Vizebürgermeister David Etzioni zusammen. Etzioni kam gemeinsam mit der kürzlich gewählten neuen Oberbürgermeisterin von Haifa, Dr. Einat Kalisch-Rotem, ins Amt und verantwortet unter anderem die Finanzen der Stadt Haifa. In seiner Eigenschaft als Verkehrsdezernent galt das besondere Interesse des Ersten Bürgermeisters der Verkehrsüberwachungszentrale der Stadt Haifa. „Es ist gerade auch unter sicherheitspolitischen Aspekten bemerkenswert, dass in Haifa stets eine Polizeibeamtin im kommunalen Verkehrsüberwachungszentrum präsent ist. Dies ermöglicht eine effektive Kooperation und ein schnelles Eingreifen der Einsatzkräfte bei entsprechenden Gefahrenlagen“, zeigte sich Erster Bürgermeister Specht beeindruckt.