Neustadt an der Weinstraße – Die VHS Neustadt hat eine neue Leitung. Seit 1. Januar 2019 ist Ilirjana Haas für die pädagogischen Inhalte zuständig. Sie ist damit die Nachfolgerin von Dr. Dagmar Fries, die ihre Altersteilzeit angetreten hat. „Wir konnten mit Frau Haas jemanden gewinnen, der sehr viel Wissen einbringen kann“, freute sich der zuständige Beigeordnete Markus Penn. Ebenfalls neu im VHS-Team: Markus Wailersbacher und Mladen Denev. Als neues Mitglied im Ausschuss wurde Fabian Kunz begrüßt.
Nächster Tagesordnungspunkt war ein Arbeitsbericht zum aktuellen Stand. Demnach ist das Frühjahrsemester am 28. Januar gut gestartet. Der Bereich 1 (Mensch-Gesellschaft-Umwelt) steht unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Neue Angebote gibt es zum Thema Wald. Im Bereich 2 (Kultur-Gestalten) erfreuen sich die Nähkurse großer Beliebtheit. Die Klassiker wie Tanz, Malen oder Keramik werden wie üblich gut besucht. Ein literarischer Kreis ist leider nicht zustande gekommen, dafür aber kreatives Schreiben. Die „Gesundheit“ konnte, vor allem was Vorträge betrifft, ausgebaut werden. Außerdem gibt es neue Standorte in den Ortsteilen. Erfreulich ist zudem, dass auch vormittags reger Betrieb herrscht.
Die Sprachförderung in den Schulen läuft im Moment wie geplant, allerdings ist die Zukunft unklar. BAMF-Integrationskurse bzw. berufsbezogene Deutschkurse sind weiterhin das Kernstück des VHS-Angebots, wobei die Nachfrage für vormittags steigt. Zudem ist der Verwaltungsaufwand wie gehabt enorm. Erstmals mit dabei ist „Tarde des Tapas“ und es gibt einen weiteren Englischkurs am Morgen. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Bildungsbüro sowie Spenden konnte darüber hinaus ein Englischkurs für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen werden.
Bei „EDV-Medien-Beruf“ wurde vor allem die Vermittlung von Softskills und Schlüsselkompetenzen ausgebaut. Erstmals sind zudem Live-Online-Seminare mit dabei. Bei der Digitalisierung der VHS stehen die nächsten Schritte an, z.B. die Implementierung eines Dozenten-Tools.
In der Grundbildung ist der Bereich Alphabetisierung weiterhin problematisch. Neu dabei ist „Rechengrundlagen in der Haushaltsführung“.
Weiter ging es mit einem Sachstand zum Projekt Bildungsmanagement und -monitoring. Schwerpunkte sind die demokratische Beteiligung (z.B. durch ein Netzwerktreffen im Kloster Neustadt), die Förderung der MINT-Bildung, Dokumentation der Entwicklungen im Bereich Bildung mit dem Aufbau von Strukturen, der Übergang von Schule zu Beruf sowie die anstehenden Wahlen. Auch für Neuzugewanderte soll Demokratie erlebbar gemacht werden, verbunden mit einfachen Zugängen zum Arbeitsmarkt und einer Sicherung der Grundbildung. Zudem soll Neustadt als Demokratiestadt etabliert werden.
In diesem Zusammenhang empfiehlt der VHS-Ausschuss dem Stadtrat die Fortführung des Bildungsbüros. Dazu müsste die Verwaltung einen Aufstockungsantrag zur Förderung für weitere zwei Jahre stellen, aktuell endet die Zusage am 30. September 2019. Wesentliche Bereiche sind der weitere Strukturaufbau im Rahmen des Strategieprozesses der Stadt Neustadt an der Weinstraße als auch der Einstieg in das Kommunale Bildungsmonitoring mit dem Fokus auf den Übergang Schule-Beruf sowie der Nutzung von Synergien in den Bereichen Kita-Bedarfsplanung, Schulentwicklungsplanung, Stadtentwicklungsplanung und Sozialplanung. Neben dem Strukturaufbau (AG Bildung, Bildungspakt) stehen die Bildungsberatung sowie die Themen MINT, Fachkräftemangel, Kompetenzen stärken, Chancengerechtigkeit, Digitalisierung, Übergänge gestalten, Demokratienetzwerk, verstärkte Netzwerkarbeit und Schaffen von Transparenz im Mittelpunkt. Der Stadtrat berät das Thema abschließend am 26. März.
Außerdem empfiehlt der Ausschuss eine Projektverlängerung der Bildungskoordination für Neuzugewanderte. Aktuell liegt eine Förderzusage bis 15.11.2019 vor. Hintergrund ist, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Förderprogramm „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ um zwei Jahre verlängert hat. Auch darüber wird abschließend im Stadtrat diskutiert.
Abschließend kann festgehalten werden, dass das Internationale Fest der VHS unter dem Titel „Pangaea – ein Kontinent – viele Länder und Kulturen“, das im Dezember 2018 erstmals stattgefunden hatte, als fester Bestandteil zur Integration weitergeführt werden soll.
Vorgestellt wurde zudem das vorläufige Jahresergebnis 2018. Demnach liegt der Zuschussbedarf bei rund 316.500 Euro. Ursprünglich waren knapp 460.000 Euro prognostiziert worden. Gründe für die Verbesserung sind Fördermittel für die „Mama-Kurse“ sowie höhere Vergütungen durch den Bund. Der Haushalt umfasst neben der (klassischen) Arbeit der VHS auch die Bereiche Sprachförderung in Schulen, Integrationskurse sowie das städtische Bildungsbüro.