Frankfurt am Main – IRMO ist ein Sohn von ELVIS, dem beliebten Frankfurter Erdferkel, das im Sommer 2018 verstarb. Im August 2002 wurde er im Frankfurter Zoo geboren – jetzt ist er zurückgekehrt. Im Nachttierhaus des Frankfurter Zoos wird er mit der 11-jährigen ERMINE zusammenleben.
Er ist schon etwas rumgekommen: Ende 2003 verließ IRMO den Zoo auf Empfehlung des Zuchtbuches in Richtung Antwerpen, wo er bis 2008 lebte. Dann ging es für ihn weiter in den Burgers Zoo im Niederländischen Arnheim. Elfmal hatte er bereits Nachwuchs. Auf den hofft man jetzt auch in Frankfurt.
Doch zunächst bleibt er getrennt von Weibchen ERMINE und seiner Halbschwester MEMPHIS, die als letztes Jungtier von ELVIS im Juli 2018 zur Welt kam, um sich in Ruhe einzugewöhnen.
Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig freut sich über den Neuzugang: „Es ist schwer, die Geschichte der Frankfurter Erdferkel mit wissenschaftlicher Nüchternheit zu betrachten, denn sie ist einfach zu schön: Jetzt kommt mit IRMO ein Sohn des bekannten ELVIS in den Zoo zurück, um hier weiter für Nachwuchs zu sorgen. Das wird viele Frankfurterinnen und Frankfurter freuen, und ich hoffe sehr, dass er sich gut mit seinem neuen Weibchen verstehen wird.“
Jungtier MEMPHIS wird in ein paar Monaten in einen anderen Zoo umziehen. „Der Koordinator des Zuchtprogramms für Erdferkel wird eine Empfehlung für einen Zoo geben, in dem es einen passenden Partner für MEMPHIS gibt. Mit etwa einem Jahr können die Jungtiere ihre Mütter verlassen“, erklärt Zoodirektor Dr. Miguel Casares.
Das Erdferkel (Orycteropus afer) ist der einzige lebende Vertreter der Ordnung der Röhrenzähner und nimmt daher eine echte Sonderstellung unter den Säugetieren ein. Das wichtigste Sinnesorgan ist die Nase, doch sind auch die auffälligen tütenartigen Ohren für die Orientierung der urtümlichen Tiere bei Nacht bestens angepasst. Der Zoo kann auf eine lange Erdferkel-Haltung zurück blicken: Mit Unterbrechungen werden die Afrikanischen Savannen- Bewohner in Frankfurt seit 1925 gezeigt und erfolgreich gezüchtet.
Erdferkel sind in Deutschland nur in den Zoos von Frankfurt, Berlin, Köln und Saarbrücken zu sehen. Ihr natürlicher Lebensraum sind Savannen und offenes Buschland südlich der Sahara. Derzeit werden von der Weltnaturschutzunion IUCN keine Angaben zum Populationstrend gemacht. Der Grund dafür ist die zurückgezogene Lebensweise der Tiere, die eine Erfassung der Populationsgröße äußerst schwierig macht.