Mainz: Flugzeugunfall in Finthen

Symbolbild Feuerwehr Mainz © Reinhard Schnell
Symbolbild Feuerwehr Mainz © Reinhard Schnell

Mainz – Am 21.04.2019 gegen 12:45 Uhr wurde die Feuerwehr Mainz, vom Tower Finthen, telefonisch über einen Flugunfall eines Kleinflugzeuges informiert. Daraufhin alarmierte die Feuerwehr-Leitstelle Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Finthen. Gleichzeitig wurden die Leitstellen des Rettungsdienstes und der Polizei über den Einsatz informiert und entsendeten ebenfalls entsprechende Einsatzkräfte.

Bereits auf der Anfahrt wurde per Funk mitgeteilt, dass ein Kleinflugzeug beim Landeanflug auf den Grünstreifen neben der geteerten Landebahn abgekommen sei und sich hierdurch überschlagen habe und nun kopfüber auf der Wiese liegen würde. Der Pilot sollte in der Maschine eingeklemmt sein.

An der Einsatzstelle stellte sich heraus, dass es sich um ein „altes“ Militärflugzeug des Typ YAK-11 handelte. Da dieser Flugzeugtyp auch Kunstflugtauglich ist, war nicht zu befürchten das Betriebsmittel (Öl oder Kraftstoff) austreten würden. Dies bestätigte sich auch sehr schnell. Auch durch den Unfall waren keine entsprechenden Behälter oder Leitungen beschädigt worden, sodass tatsächlich keine brennbaren Flüssigkeiten ausgetreten waren. Der sogenannte dreifache Brandschutz (Wasser, Schaum und Pulver) wurde jedoch von Beginn des Einsatzes bis zum Abbau der Gerätschaften aufrecht gehalten.

Somit konnte die ganze Aufmerksamkeit einzig dem verletzten 82 jährigen Piloten gewidmet werden. Dieser war dem ersten Anschein nach nicht schwer verletzt und auch nicht eingeklemmt. Es war zu jedem Zeitpunkt ansprechbar und konnte alle Gliedmaßen bewegen. Aufgrund der Lage des Flugzeuges (Kopfüber) war es dem Piloten jedoch nicht möglich sich aus dem Flugzeug zu befreien. Auch eine einfache Rettung durch Ersthelfer war nicht möglich.

Mit einigem technischen Aufwand war die Feuerwehr in der Lage das Flugzeug zuerst zu sichern und später anzuheben. Hierzu kamen spezielle Niederdruck-Hebekissen und größere Mengen Unterbauhölzer zum Einsatz. Um den Zugang zum Patienten zu erleichtern und das „Herausziehen“ zu ermöglichen (was sehr vorsichtig durchgeführt wurde) mussten Teile der Kanzel entfernt werden, Hierzu kamen auch Hydraulische Rettungsgeräte zum Einsatz. Exakt eine Stunde nach der Alarmierung war die verletzte Person befreit und konnte vom Rettungsdienst in ein Mainzer Krankenhaus transportiert werden.

Im Anschluss an die Menschenrettung blieb das Flugzeug neben der Landebahn liegen. Die Einsatzstelle wurde der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) übergeben. Bis zur Bergung des verunfallten Flugzeuges muss der Flugplatz leider geschlossen bleiben.

Neben der Feuerwehr waren der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen (RTW) und einem Rettungshubschrauber (RTH), sowie die Polizei mit mehreren Streifenwagen vor Ort.

Bedanken möchte sich die Feuerwehr auch bei allen Ersthelfern und Helferinnen (in der Masse Piloten, die sich gerade in der Nähe aufhielten). Durch die fachkundige Unterstützung konnte die Feuerwehr die Menschenrettung gezielt angehen und sicher abarbeiten. Denn auch für große Feuerwehren sind Einsätze mit Flugzeugen eine Herausforderung und kein Alltag.