Frankfurt am Main – Die Planungen für die Rekonstruktion des Goetheturms sind abgeschlossen. Das Frankfurter Wahrzeichen, das am 12. Oktober 2017 abgebrannt ist, wird bis zum Frühjahr 2020 wieder errichtet. „Unser Ziel ist es, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter den beliebten Aussichtsturm im Stadtwald beim Goetheturmfest im Mai nächsten Jahres besteigen können“, sagte Baudezernent Jan Schneider bei einem Ortstermin am Donnerstag, 25. April. Er versicherte, dass sich die Rekonstruktion optisch nicht vom historischen Vorbild unterscheiden wird. „Damit folgen wir dem Ergebnis einer Online-Befragung, in der sich eine deutliche Mehrheit dafür ausgesprochen hat, den Turm möglichst originalgetreu wieder aufzubauen.“
Die Kosten in Höhe von rund 2,4 Millionen werden voraussichtlich komplett von der Versicherung und Spenden gedeckt. Insgesamt sind bei der Stadt Frankfurt am Main rund 161.000 Euro an Geldspenden eingegangen. Darüber hinaus wurden Sachleistungen für den Wiederaufbau in Aussicht gestellt. Größere Spenden übergaben beim Ortstermin Christoph Schmitt (Verein für den Wiederaufbau des Goetheturms), Beata von Poll (von Poll Immobilien) sowie Martin Bendrick, Peter Löw und Matthias Schmidt (Dachdeckermeister Willy A. Löw). Schneider bedankte sich bei allen Spenderinnen und Spendern: „Diese Unterstützung erleichtert es, den Aussichtsturm zügig zu errichten und auch das Umfeld attraktiv zu gestalten. Ich bin sehr beeindruckt vom bürgerschaftlichen Engagement in Frankfurt und der Region.“
Der Wiederaufbau des 43 Meter hohen Turms wird vom Amt für Bau und Immobilien im Auftrag des Grünflächenamts geplant. Nach Abschluss der Planungen ist klar, dass der neue Turm am bisherigen Standort überwiegend aus Holz in ursprünglicher Form und Höhe errichtet wird. Die noch vorhandenen Fundamente werden in ihrem unterirdischen Teil erhalten und in den neuen Sockel integriert. Optisch wird sich der neue Turm kaum vom Vorbild unterscheiden: Die charakteristischen Rundstützen sowie die horizontalen wie diagonalen Verstrebungen entsprechen geometrisch der ursprünglichen Konstruktion. Die Haupttragkonstruktion wird aus Edelkastanie bestehen, Treppenstufen und Geländer werden aus Eichenholz gefertigt.
An einigen Stellen sind Kompromisse nötig. So darf der neue Turm zum Beispiel nicht wie das Original von 1931 mit Teeröl imprägniert werden. Um das Holz dennoch vor Feuchtigkeit zu schützen, werden an einigen Stellen später kaum sichtbare Stahlelemente verbaut. Der Turm wird mit einem dünnen, transparenten Netz verkleidet und so gesichert, dass ein Betreten außerhalb der Öffnungszeiten nicht möglich ist. Als nächster Schritt startet im Juni das Verfahren zur Vergabe der Bauleistungen. Der Baubeginn ist für Herbst vorgesehen. Zum Goetheturmfest im Mai 2020 soll der Turm wieder eröffnet werden.