Mannheim – Ab Samstag, 27. April 2019, ist es soweit: Die Linie 67, die seit Dezember 2018 das neue Mannheimer Stadtquartier FRANKLIN sowie Teile Käfertals erschließt, wird elektrisch. Drei eCitaro-Busse verkehren von nun an im 20-Minutentakt zwischen der Konversionsfläche FRANKLIN und der Haltestelle Käfertal Bahnhof. Dadurch erhalten die Menschen, die bereits jetzt im neuen Quartier wohnen, arbeiten oder ab September 2019 zur Schule gehen, einen umweltfreundlichen und emissionsarmen Anschluss an das ÖPNV-Netz der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv).
„Seit 1895 werden in Mannheim Busse gebaut. Deshalb liegt es mehr als nahe, dass jetzt auch Elektrobusse in unserer Stadt fahren, die Elektromobilität in den Alltag bringen und den ÖPNV nachhaltig verändern“, sagt Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Da liegt es auch nahe, dass die neue Linie 67 auf FRANKLIN zum Einsatz kommt, einem Modellquartier in Sachen Mobilität, wo wir es uns zum Ziel gesetzt haben – im Rahmen des Mobilitätskonzepts Blue Village FRANKLIN – im ganzen Stadtteil möglichst wenig Energie zu verbrauchen, möglichst viel erneuerbare Energie lokal zu erzeugen und möglichst wenige Emissionen zu verursachen und damit eine neue Qualität im öffentlichen Raum zu schaffen“, so Kurz weiter.
„Die Fahrt mit Bus und Bahn ist immer ökologisch sinnvoller als die Fahrt mit dem eigenen PKW. Das heißt aber nicht, dass sich der ÖPNV auf seinen Lorbeeren ausruhen darf“, betont Christian Volz, Kaufmännischer Geschäftsführer der rnv. „Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir, wo immer es möglich ist, neue Wege beschreiten und auf alternative Antriebstechnologien setzen“, so Volz weiter. „Mit dem eBus-Betrieb auf der Linie 67 werden wir zeigen, dass die Technologie nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch im harten ÖPNV-Alltag bestehen kann.“
Wichtiger Baustein im Mobilitätskonzept Blue Village FRANKLIN
Die eBus-Linie bildet einen wichtigen Baustein des Mobilitätskonzepts Blue Village FRANKLIN der MWSP. Dieses vereint die komplexen Aspekte der Energieversorgung und der Mobilität. Das Erschließungs- und Wegenetz behandelt sämtliche Mobilitätsangebote gleich und rückt den Menschen in den Mittelpunkt. An ausgewählten Punkten im Quartier sollen Mobilitätsangebote wie ÖPNV-Haltestellen, öffentliche Ladepunkte, Stellplätze für PKWs, Fahrräder und Leihfahrrad-Stationen konzentriert werden und so für eine unkomplizierte öffentliche Fortbewegung sorgen. Über die die Linie 67 sowie über die bereits bestehende Erschließung durch die rnv-Bahnlinie 5 und die rnv-Buslinie 54 ergeben sich dynamische Fahrwegbeziehungen zu wichtigen und strategisch günstigen Zielen im gesamten Stadtgebiet.
„Wir freuen uns, dass die ersten eBusse in Mannheim auf FRANKLIN fahren. Mit dem Wechsel vom Dieselbus zum E-Bus wird das Mobilitätskonzept von FRANKLIN konsequent umgesetzt“, so Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP „Dies ist auch ein wichtiges Zeichen für die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort, für die damit neue nachhaltige Mobilität im Alltag erlebbar wird.“
Masterplan „Nachhaltige Mobilität“
Die Elektrobusse sind Bestandteil des gemeinsamen „Masterplans Nachhaltige Mobilität“ der Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Hinter dem Schulterschluss steht die Überzeugung, dass angesichts der hohen Pendlerströme in der Region die Luftqualität nur verbessert werden kann, wenn die Kommunen an einem Strang ziehen. Es gibt fünf Schwerpunkte: Digitalisierung des Verkehrs, Vernetzung im Öffentlichen Personennahverkehr, Radverkehr, Elektrifizierung des Verkehrs und urbane Logistik. Der „Masterplan Nachhaltige Mobilität“ wird mit Bundesfördermitteln aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ gefördert.
Die Anschaffungskosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro je Fahrzeug, rund 100.000 Euro davon werden vom Bund (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, BMVI) gefördert. Zudem erhält die rnv etwas mehr als 40.000 Euro aus dem Landesprogramm Baden-Württemberg für ÖPNV-Busse. Auch ein Teil der Ladeinfrastruktur wird zu 40 Prozent durch den Bund gefördert.