Karlsruhe – Kaiserslautern 3:3 (2:0). Ein Unentschieden zwischen den Fußballmannschaften aus Karlsruhe und Kaiserslautern – was auf den ersten Blick wie das Ergebnis des letzten Bundesliga-Spieltages aussieht, ist bei genauerem Hinsehen etwas anderes: Es sind die erzielten Treffer beim Freundschaftsspiel der Stadtverwaltungsmannschaften am 29.03.2014 zwischen der Fächer- und der Fritz-Walter-Stadt.
Beide Teams kamen mit einem buntgemischten Kader aus Stadträten und Stadtangestellten in den Wildpark. Drei Stunden bevor die Profi-Mannschaften gegen das runde Leder traten, pfiff Schiedsrichter Roland Bühler vom FV Ettlingenweier auf dem Platz 2, neben dem Wildparkstadion gelegen, die Partie an. Die Spiele haben Tradition: Liliane Wilhelm, von der Stadt Karlsruhe und maßgeblich an der Organisation beteiligt, sagte: „Die älteste Eintragung in meinen Unterlagen ist von 1994, aber angeblich gibt es das schon länger“. Natürlich nur, wenn die Profi-Mannschaften aus Kaiserslautern und Karlsruhe in derselben Liga spielten – Es gab also in der langen Geschichte schon Pausen.
Zurück ins Frühjahr 2014. Auf den Karlsruher Hobby-Kickern lastete eine schwere Hypothek: „Eine Niederlage in historischer Höhe“ hatte es Wilhelm vorsichtig umschrieben, die Badener waren im Oktober letzten Jahres auf dem Betzenberg deutlich unterlegen gewesen. Martin Lenz, badisches Mannschaftsmitglied und Sportbürgermeister von Karlsruhe, hatte vor dem Spiel wenig Hoffnung, dass Spiel zu gewinnen: „Das 10:0 aus dem Hinspiel vergessen und nur noch 8:0 verlieren“, meinte er illusionslos.
Doch bereits in der zweiten Spielminute schoss der Karlsruher Ralf Bohnert am Lauterner Torhüter Christian Timmig vorbei ins lange Eck und die Gastgeber führten. Bis zu Halbzeitpause nach 35 Minuten mussten die Pfälzer noch einen weiteren badischen Treffer von Bohnert hinnehmen, nur der FCK Ex-Profi Winfried Richter und dessen Enkel Jan-Philipp waren jeweils einmal torgefährlich gewesen und hatten bescheidene Chancen auf einen Anschlusstreffer gehabt.
Die Kaiserlauterner, in roten Trikots spielend, zeigten eine robuste Moral. In der zweiten Halbzeit fanden sie viel besser ins Spiel, schon drei Minuten nach dem Wiederanpfiff schoss René Reichmann mit einem Heber das 1:2 und Benny Christmann machte in der 41. Minute den Ausgleich für die Gäste. Das Spiel fand nun überwiegend in der Karlsruher Hälfte statt. Dann in der 64. Minute der pfälzer Führungstreffer durch Udo Richter, das verwandtschaftliche Zwischenstück nach Großvater Winfried und vor Enkel Jan-Philipp. Der 50jährige Lehrer, der in Pirmasens unterrichtet, hatte Glück gehabt, ihm war der Ball knapp vor der Karlsruher Torlinie vor die Füße gefallen.
Ausgleich in der Schlussminute: Der 49jährige Ralf Bohnert vom Karlsruher Ordnungs- und Bürgeramt traf auch zum dritten Mal und setzte damit den 3:3-Schlußpunkt der Begegnung. Danach ging es gemeinsam auf einen Empfang des Karlsruher Oberbürgermeister ins Vereinsheim des KSC. Die Profis trennten sich übrigens 2:2 (1:0).