Neustadt: Fördergemeinschaft Herrenhof e.V. feiert vom 17. bis 19. Mai 2019 das Heimatfestival Gefühlte und gelebte Heimat

Neustadt an der Weinstraße – Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz, das dieses Jahr unter dem Motto „Heimat(en)“ steht, feiert die Fördergemeinschaft Herrenhof e.V. ein ganzes Wochenende vom 17.-19. Mai 2019 ein Festival mit dem Titel „Gefühlte und gelebte Heimat“. Mithilfe der unterschiedlichen kulturellen Sparten des Herrenhofs und der GastkünstlerInnen, die in Neustadt an der Weinstraße und/oder der Region verankert sind, wird die Vielfalt des weitläufigen Begriffs ‚Heimat‘ beleuchtet und erweitert. Realisiert wird das Motto in den Sparten Musik, Kunst, Literatur, Kabarett, Kreativworkshops, Geschichte und Puppentheater.

Die Neustadter Band „Randschwingung“ (Foto: PR)
Die Neustadter Band „Randschwingung“ (Foto: PR)

Die Neustadter Band „Randschwingung“ wird mit einem Konzert am Freitagabend ab 20 Uhr nicht nur den Auftakt des musikalischen Programms, sondern auch den des Festivals machen. Das Trio, bestehend aus Britta Benker und Daniela Frank (Gesang) sowie dem Gitarristen Markus Frank, hat sich vor allem der eigenen Interpretation deutscher Rock- und Popsongs verschrieben. Ihr Cover-Programm spannt einen Bogen von Annett Louisan über Rio Reiser bis hin zu Udo Lindenberg. Aber auch eigene Songs erzählen mal augenzwinkernd, mal sentimental von den Geschichten des Alltages, die uns alle umtreiben (Eintritt: 10€).

Am Samstag ab 13.30 Uhr wird die Combo „Funjazztique“ und Alexander Schaaf anspruchsvollen und harmonischen Jazz am Nachmittag im Gothischen Chor spielen (Eintritt: 15€). Mit einem Musikkonzert wird das Festival am Sonntag um 17 Uhr im Gothischen Chor abgerundet. Unter dem Titel „Später Ruhm und früher Triumph“ wird das klassische Konzert das Miteinander der Viola da Gamba (gespielt von Isolde Winter) im Wettstreit mit dem Violoncello (gespielt von Heidrun Eberhard) um die Vorherrschaft in Frankreich und Deutschland behandeln (Eintritt: 15€). Alle Karten zu den musikalischen Veranstaltungen können ausschließlich an den Kassen direkt vor Veranstaltungsbeginn vor Ort erworben werden.

Im Bereich der Kunst werden zwei Ausstellungen während dem Festivals zu sehen sein. Im Kelterhaus werden unter dem Titel „Transparenz und Dichte“ die Werke der Künstlerinnen Edelgard Lösch, Anna Bludau-Hary, Petra Jung, Erika Klos und Felicitas Wiest zu sehen sein. Ihre Arbeits- und Denkweisen kontrastieren miteinander, ebenso wie die verwendeten, ganz unterschiedlichen künstlerischen Materialien. Es entstehen Gegensätze von Leichtigkeit und Schwere, Transparenz und Dichte, Linie und Fläche, Struktur und Glätte. In diesem Spannungsfeld treten die Arbeiten in einen Dialog miteinander, auf den sich auch die Betrachter gerne einlassen dürfen. Zu dieser Ausstellung wird es am Samstag zwischen 10 Uhr und 12.30 Uhr mit „Keck im Herrenhof“ (5€) eine Kunst-Erlebnisführung und Workshop für Kinder und Jugendliche (7-14 Jahre) und mit „KesS im Kelterhaus“ (15€) am Sonntag zwischen 14 Uhr und 16.30 Uhr eine Kunst-Erlebnisführung und Workshop für Erwachsene (16-96 Jahre) unter der Leitung von Tine Duffing geben (um Anmeldung bis zum 16. Mai unter tineduffing@web.de wird gebeten, weitere Infos unter www.cocoon-art.net).

KesS im Kelterhaus
KesS im Kelterhaus

Parallel werden an dem Wochenende im Parterre der Parkvilla des Herrenhofs Werke der jungen Speyerer Fotografin Lena Csercsevics zum Thema des Festivals „Gefühlte und gelebte Heimat“ zu sehen sein. Vor allem das Lauschen fremder Geschichten, das Reisen durch fremde Städte sowie das Zusammentreffen mit fremden Menschen hat die Künstlerin die Momentaufnahme flüchtiger Augenblicke zu schätzen gelernt und in ihre ganz eigentümliche Weise in Fotografien zu konservieren gesucht. Diese, ihre persönliche, Blickwinkel wird sie vor Ort zeigen.

Den Bereich der Literatur werden gleich vier Lesungen abdecken – alle in der Parkvilla des Herrenhofs. Am Samstag zwischen 15.30 Uhr und16.30 Uhr werden unter dem Motto „Heimat und Fremde“ die Organisatoren der Literaturvilla, Katharina Dück und Florian Arleth, Prosa zum Besten geben. Begleitet werden sie vom Neustadter Musiker Heribert Hansen. Dazu werden Kaffee und Kuchen gereicht. Im Anschluss werden ab 18 Uhr Autorinnen und Autoren des Brot & Kunst Verlages im Weinbaumuseum des Herrenhofs eine „Weinlese“ abhalten, was hier wörtlich genommen werden soll: Neben einer Weinverkostung wird gelesen. Am Sonntag dann werden zwischen 14 Uhr und 15 Uhr mit einer Lesung die jungen Autorinnen und Autoren des Literaturvillaförderpreises Herrenhof 2018 gewürdigt. Lars Latif Beglari (2. Platz), Constanze Hoffmann (Förderpreisträgerin), Carola Kasimir, Safak Saricicek, Daniela Waßmer (1. Platz) und Manuel Zerwas werden neue Texte zum Festivalmotto vortragen. Die vierte Lesung werden die Autorinnen und Autoren Wolfgang Allinger, David Emling, Usch Kiausch, Ute Kliewer, Dieter Kreiner, Michael Sänger und Frauke Volkland vom Neustadter Literatennetzwerk Textur mit „Gedichten und Geschichten aus der Heimat“ bestreiten. Mit seinen aufregenden Gitarrenklängen wird diese Lesung impressionistisch-meisterlich der bekannte Gitarrist Claus Boesser-Ferrari begleiten. Auch bei dieser Lesung werden Kaffee und Kuchen gereicht.

Am Samstagabend ab 20 Uhr präsentiert das Kabarettissimo im Festsaal des Kelterhauses Annette Postel mit „Alles Tango oder was?“ (ab 19 € im VVK, ab 21 an der Abendkasse; Infos unter www.kabarettissimo.de). Im glamourösen Musikgeschehen auf der Tango-Bühne mit dem Bandoneonisten Norbert Kotzan und dem Pianisten Bobbi Fischer legt Annette Postel augenzwinkernde, eigene Texte auf bekannte Tangomelodien – kommentiert von der pfälzischen Reinigungskraft (Annette Postel in zweiter Rolle), die sich mit Komik und Witz den Niederungen der Frau-Mann-Beziehungen widmet.

Freddy Mork auf der Bühne der Literaturvilla (Foto: Joshua Mack)
Freddy Mork auf der Bühne der Literaturvilla (Foto: Joshua Mack)

Schließlich wird es am Sonntagmorgen ab 11 Uhr für all diejenigen, die den Herrenhof noch nicht kennen, eine Führung über das Gelände mit historischen Einblicken geben. Treffpunkt ist der Brunnen im Herrenhof.

Das Heimatfestival des Herrenhofs findet eine Woche später seinen Abschluss für die ganze Familie mit zwei Aufführungen der Dornerei. Auf dem Spielplan steht dabei am 26. Mai um 16 Uhr und am 27. Mai um 10 Uhr das Puppenspiel „Riesling und Zwerglinde“: Riesling, ein etwas zu klein geratener Riesenjunge und Zwerglinde, ein viel zu großes Zwergenmädchen, schaffen es, dass alle Riesen und das Zwergenvolk im Riesengebirge (auch Zwergenberge genannt!) eine schöne gemeinsame Heimat finden! Durch die Förderung des Kultursommers können sich übrigens interessierte Schulklassen für die Vormittagsvorstellung bei freiem Eintritt über die Dornerei-homepage anmelden.

Mit dem Festival soll nicht nur der Herrenhof Mußbach als Ort der Heimat verstanden werden, sondern die Region der Vorderpfalz im Allgemeinen. Über Kunst und Kultur sollen Gemeinschaften neu entdeckt oder wiederbelebt werden. Dabei sind Bürgerinnen und Bürger, neue wie alteingesessene jeglicher Herkunft herzlich willkommen.

Weitere Infos auch zu den einzelnen Programmpunkten unter: www.herrenhof-mussbach.de