„Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“ Ein Satz von Trainer Jürgen Ehrmann, der zur rechten Zeit kommt. Denn in den letzten Wochen mussten die Bundesliga-Frauen der TSG so einiges einstecken. Ein personeller Ausfall folgt dem nächsten. Vor dem zweiten Heimspiel nacheinander am Sonntag, 23. März um 14 Uhr gegen Bayer 04 Leverkusen traf es nun auch Angreiferin Leonie Keilbach.
Ein Kreuzbandriss zwingt die 19-Jährige, die in den letzten sechs Spielen fünf Tore erzielte, zur Pause. Keilbach ist bereits die vierte Spielerin in dieser Spielzeit, die mehr als nur ein paar Wochen ausfällt. Silvana Chojnowski, Susanne Hartel und Selina Häfele stehen ebenfalls auf dieser Liste. Außerdem muss das Trainerteam weiterhin auf Alisa Vetterlein und Fabienne Dongus verzichten. „Jede Nachricht über eine verletzte Spielerin ist ein herber Rückschlag, den die Mannschaft erst verarbeiten muss“, sagt Spielführerin Martina Moser. Neben den Verletzten fehlt gegen Leverkusen auch Madita Giehl, die aufgrund ihrer Gelb-Roten Karte am vergangenen Spieltag gesperrt ist.
Trotz der ungewöhnlich langen Verletztenliste ist das Team weit davon entfernt, Trübsal zu blasen oder gar aufzustecken. „Wir werden alles geben, um die nächsten Punkte zu holen und werden für unsere verletzten Teamkolleginnen spielen“, so Moser.
Erzwungene Rotation
Überlegungen, wer die treffsichere Keilbach ersetzen könnte, hat Coach Ehrmann schon angestellt und kann sich das Duo Cameron/Eberhardt als eine mögliche Alternative vorstellen: „Tiffany kommt nach ihrer Verletzung wieder in Form und könnte mit Annika die Lücke im Angriff schließen.“ Auch in der Innenverteidigung müssen die Trainer gezwungenermaßen eine Lösung für die gesperrte Giehl finden.
Ob sich seine Spielerinnen von den vielen Ausfällen einschüchtern lassen? „Nein“, betont Ehrmann: „Wir haben eine tolle Mannschaft, die sich in der Bundesliga voll reinhaut. Der Teamgeist und Zusammenhalt wird dafür sorgen, dass wir erneut eine gute Leistung bringen können.“
Nicht vergessen: Belohnung
Die „Werkself“-Frauen erwartet Ehrmann als „spielstarke Mannschaft“, mit technisch hervorragenden Spielerinnen. „Gegen Duisburg waren Laufarbeit und Zweikampfverhalten sehr gut. Das müssen wir auch gegen Leverkusen wieder zeigen“, erwartet der 53 Jahre alte Coach, der hofft, dass sich sein Team auch belohnt. „Unsere Chancenverwertung muss besser werden, damit wir uns für unser gutes Spiel auch belohnen können.“
Bayer-Coach Thomas Obliers dessen Team zuletzt 4:1 gegen Hoffenheims Abstiegskonkurrent Cloppenburg gewann, ist übrigens Hoffenheim- Sympathisant. „Ich wünsche der TSG, dass sie die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammelt, weil sie der Bundesliga gut tut.“ Ein schönes Kompliment des kommenden Gegners, der seinen positiven Trend gerne fortsetzen würde, aber von einer „schweren Aufgabe“ im Dietmar-Hopp- Stadion spricht.
Regionalliga in Augsburg, U17 in Frauenbiburg
In der Regionalliga Süd ist die zweite Mannschaft am Sonntag, 23. März um 14 Uhr beim TSV Schwaben Augsburg zu Gast. Der Spitzenreiter, der auch nach dem Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Löchgau, unangefochten auf dem ersten Platz steht, kann seinen Vorsprung in Augsburg auf zwölf Zähler ausbauen. Denn das Duell mit den bayerischen Schwaben ist das Spitzenspiel der Regionalliga: Erster gegen Zweiter.
Personell müssen die Trainer Siegfried Becker und Lena Forscht weiterhin auf die beiden verletzten Spielerinnen Joanna Wolf und Tabea Waßmuth sowie Franziska Harsch verzichten. Harsch ist weiterhin mit der deutschen U17-Juniorinnen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Costa Rica unterwegs. Nach einem Remis im ersten Spiel gegen Kanada (2:2) und einer Niederlage gegen Ghana (0:1) folgt am Sonntag, 23. März das abschließende Gruppenspiel gegen Nordkorea. Trainerin Anouschka Bernhard verzichtete bisher auf den Einsatz von Franziska Harsch. Hinzu kommen noch Jana Gramlich, die sich im Spiel gegen Löchgau verletzte sowie Vanessa Giangrasso.
U17 winkt Platz zwei
Bereits am Freitag brechen die U17-Juniorinnen zu ihrem Spiel in der B- Juniorinnen-Bundesliga beim SV Frauenbiburg auf. Grund dafür ist die frühe Anstoßzeit am Samstag, 22. März um 11 Uhr. Die Bundesliga pausiert zwar aufgrund der U17-Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Costa Rica, die Partie des 14. Spieltags zwischen den Bayerinnen und der TSG wurde aber vorgezogen. Mit drei Punkten gegen den Tabellenachten winkt dem Team von Trainer Marco Göckel zumindest vorrübergehend der dritte, und bei einem Sieg mit mehr als drei Toren Unterschied, sogar der zweite Tabellenplatz.