Frankfurt am Main – Am gestrigen Sonntagvormittag ist Netzgiraffe HATARI an akutem Herz-Kreislaufversagen gestorben. Der 20-jährige Bulle lag morgens in der Anlage und konnte aus eigener Kraft nicht aufstehen. Selbst mit Hilfe der herbeigerufenen Feuerwehr konnte das fast 5 Meter große Tier nicht mehr auf die Beine gebracht werden.
HATARI gehörte zu den markantesten Tieren des Zoos: mit seiner stattlichen Größe und seinem gutmütigen Wesen war er vielen Zoobesucherinnen und Zoobesuchern gut bekannt. Seit 2001 lebte der 1999 im Zoo von Kopenhagen geborene Giraffenbulle in Frankfurt. 24 Nachkommen hat er gezeugt.
Am Morgen des 12. Mai 2019 fanden ihn seine Pfleger in Brustlage in der Innenanlage. Seine Hinterbeine lagen so ungünstig, dass er aus eigener Kraft nicht aufstehen konnte. Alle Versuche, ihn hochzubekommen, scheiterten. Selbst die herbeigerufene Feuerwehr konnte weder mit Lufthebekissen noch mit Teleskoplader und Pferdehebegeschirr etwas ausrichten.
Schließlich versagte der Kreislauf der Giraffe trotz entsprechender tiermedizinischer Gegenmaßnahmen. Ebenfalls mit Hilfe der Feuerwehr wurde der schwere Körper in einen Transport-LKW des Zoos gehoben und in das Hessische Landeslabor nach Gießen gebracht. Hier soll geklärt werden, ob es eine medizinische Ursache für die unnatürliche Position der Hinterbeine gab.
Mit 20 Jahren war HATARI noch kein altes Tier. Eine Vorerkrankung war nicht bekannt. Eine nicht seltene Todesursache bei Giraffen ist Kreislaufversagen. Auch (zu) langes Liegen kann bei ihnen ein erhöhtes Risiko für den Kreislauf bedeuten. Tatsächlich legen sich Giraffen zur Ruhe ab, schlafen aber zumeist nicht viel länger als eine halbe Stunde am Stück. Um eine ausreichende Durchblutung des Kopfes zu gewährleisten, muss das Herz der Giraffen besonders stark sein. Was im normalen Giraffenalltag vorteilhaft ist, kann in außergewöhn-lichen Situationen zum Problem werden.
Zoodirektor Dr. Miguel Casares: „Dass unser Giraffenbulle so unerwartet gestorben ist, trifft uns und vor allem das Team der Pflegerinnen und Pfleger, die täglich mit ihm gearbeitet haben. Mein Dank geht an alle Zoomitarbeiterinnen und -mitarbeiter und die Kolleginnen und Kollegen von der Frankfurter Feuerwehr, die alle überaus engagiert und professionell versucht haben, HATARI zu retten.“