Haßloch – Insgesamt sechs Pfalzpreis „Jugend und Sport“ verlieh der Bezirksverband Pfalz zusammen mit der Sportjugend Pfalz im Holiday Park Haßloch und würdigte damit das soziale Engagement und die aktive Jugendarbeit von pfälzischen Sportvereinen.
„Hier steht nicht das Sportliche im Vordergrund, sondern vielmehr die allgemeine Jugendarbeit, wie Integration, soziale Zusammenarbeit, Umweltschutz und weitere soziale Aktivitäten“, sagte der Vorsitzende der Sportjugend Pfalz, Stefan Leim. Matthias Johann, leitender Verwaltungsdirektor des Bezirksverbands Pfalz erläuterte, dass sich der Regionalverband in vielen seiner Einrichtungen besonders um junge Menschen kümmere. „Daher war es konsequent und logisch, mit dem Sportbund Pfalz 1992 diesen Preis ins Leben zu rufen.“ Und er versprach, dass der Bezirksverband Pfalz auch künftig die Preisgelder in Höhe von 500 Euro pro Auszeichnung zur Verfügung stellt. Ein Grußwort sprach Reinhard Tenzer, AOK – Die Gesundheitskasse, und verlieh den AOK-Gesundheitspreis. Die Sportjugend Pfalz überreichte gleichzeitig 27 Sonderpreise an teilnehmende Vereine in Höhe von 80 bis 200 Euro.
Als Preisträger des Bezirksverbands Pfalz zeichnete Johann die Rudergesellschaft 1883 Speyer aufgrund ihrer umfassenden sozialen Ausrichtung aus. So berücksichtigte die Vereinsjugend bei all ihren Angeboten sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, insbesondere junge Menschen mit Handicap. Die jugendpolitische Arbeit dominierte den außersportlichen Rahmen, und die in der Vereinssatzung verankerte Jugendordnung förderte darüber hinaus die Partizipation und Mitbestimmung der Jugend im Gesamtverein. Der VfR (Verein für Rasenspiele) 1926 Sondernheim punktete aufgrund seines vielfältigen außersportlichen Vereinsprogramms. Das Angebot richtete sich nicht nur an die Kinder und Jugendlichen des Vereins, sondern band die gesamte Familie mit ein. Mit ganzjährig angelegten Umweltaktivitäten wurde der Nachwuchs besonders an aktuelle klimapolitische Themen herangeführt. Darüber hinaus zeigte die Jugend durch zahlreiche Charity-Veranstaltungen ihre Verbundenheit mit sozial benachteiligten Kindern. Ein vielfältiges außersportliches Rahmenprogramm, das Jugendpolitik, soziales Engagement und Gesundheit zugleich berücksichtigte, konnte die Vereinigte Turnerschaft (VT) Zweibrücken 1861/97 vorweisen. Die Jugendabteilung dieses Mehrspartenvereins legte viel Wert auf die Sozialkompetenzen ihrer jugendlichen Mitglieder. So lernten Kinder mit motorischen Defiziten in einer eigens entwickelten Inklusionsstunde frühzeitig unterschiedliche Sportarten kennen, um diese dann auf den klassischen Wettkampfsport vorzubereiten.
Der Turn- und Polizeisportverein Enkenbach hatte eine internationale Ausrichtung. Die Jugendabteilung brachte junge Menschen unterschiedlicher Herkunft beziehungsweise verschiedener Kulturen und Sprachen zusammen. Seit Jahren pflegte sie in regelmäßigen Austauschprogrammen ihre Kontakte nach Süd- und Osteuropa sowie Amerika. Darüber hinaus sorgten ein umfangreiches Freizeitprogramm im In- und Ausland sowie die Verknüpfung von Sport, Musik und Theater für eine ganzheitliche Erziehung im Nachwuchsbereich. Der umfassende integrative Ansatz des ASV Lug/Dimbach 1953 überzeugte die Jury. Durch die Einbindung von Flüchtlings- und Migrantenkinder an allen Vereinsaktionen versuchte die Vereinsjugend, eine integrative Gemeinschaft aufzubauen. Dabei wurde das familiäre Umfeld aller Kinder und Jugendlichen eingebunden, um die Akzeptanz der unterschiedlichen Kulturen zu erleichtern. Schließlich widmeten sich zahlreiche außersportliche Aktionen insbesondere der Gewalt- und Alkoholprävention. Der 1. FFC 08 Niederkirchen wollte den Nachwuchs über den Sport hinaus auf das gesamte Leben vorbereiten. Der weit über die Grenzen des Südwestens hinaus bekannte Frauenfußballclub stellte den jungen Menschen in den Mittelpunkt. Die Jugendabteilung beschäftigte sich mit zahlreichen jugendpolitischen Themen, insbesondere mit Gefahren im Internet. Sie förderte ihre Mitglieder mit Hilfe von Selbstbehauptungsmaßnahmen und Erste-Hilfe-Kursen.