Frankfurt: RMV-Aufsichtsrat stimmt Seniorenticket zu – Für einen Euro am Tag durch ganz Hessen

Frankfurt am Main – Ab 1. Januar 2020 werden Senioren ab 65 Jahren in ganz Hessen für 365 Euro im Jahr fahren können: Dazu hat der RMV-Aufsichtsrat am Montag, 27. Mai, in Bad Homburg seine Zustimmung gegeben. „Das Seniorenticket Hessen ist ein unschlagbares Angebot und ein wichtiger Schritt hin zu einer sozial-ökologischen Verkehrswende“, sagte Peter Feldmann, RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt. „Mit so einem landesweit gültigen und so günstigen Ticket werden Bus und Bahn noch attraktiver. Wir erfüllen damit eine langjährige Forderung der Senioren und deren Interessenvertreter.“

„Für 1 Euro pro Tag alle Ziele in Hessen erreichen: Das Seniorenticket ist eine attraktive Einladung an alle mobil gebliebenen Seniorinnen und Senioren, häufiger den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen“, sagte der Landrat des Hochtaunuskreises und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des RMV, Ulrich Krebs. „Ein ausgeweiteter Fahrplan und verbesserte Anbindungen wie beispielsweise die anstehende S5-Verlängerung bis nach Usingen können das landesweite Seniorenticket zu einer beliebten Alternative zum eigenen Auto werden lassen.“

Das Seniorenticket Hessen soll hessenweit werktags ab 9 Uhr morgens sowie an Wochenenden und Feiertagen ganztags gültig sein, ohne Mitnahmeregelung oder Nutzung der 1. Klasse. In der Premium-Variante für 625 Euro jährlich können Über-65-Jährige rund um die Uhr unterwegs sein, auch 1. Klasse fahren und ab 19 Uhr sowie ganztags an Wochenenden und Feiertagen einen weiteren Erwachsenen und beliebig viele Kinder mitnehmen. Der RMV ist der erste hessische Verkehrsverbund, dessen Aufsichtsrat dem Ticket zugestimmt hat. Erhältlich soll das Ticket ab Ende des Jahres sein.

Tarifinnovation für Seltennutzer: Die digitale Mehrfahrtenkarte

Das Seniorenticket ist dabei nur eine von mehreren Tarifinnovationen, über die der Aufsichtsrat entschieden hat: „Wir wollen nicht ganz im Sinne unserer Strategie ‚Mobilität 2030‘ nur neue und einfache Flatrate-Tickets für Stammkunden schaffen, sondern auch Selten- und Gelegenheitsnutzer mit passgenauen Angeboten motivieren, häufiger Bus und Bahn zu fahren. Gleichzeitig wollen wir unseren digitalen Vertrieb stärken. Deshalb führen wir eine digitale Mehrfahrtenkarte ein“, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat.

Das Konzept sieht vor, dass Fahrgäste wie bei einer Prepaidkarte ein Guthaben einzahlen und damit Einzel- und Tageskarten 20 Prozent günstiger kaufen können. Mit Genehmigung des Regierungspräsidiums soll die digitale Mehrfahrtenkarte voraussichtlich Ende 2019 über das RMV-Handyticket und zu einem späteren Zeitpunkt auch über die App erhältlich sein.

Günstigere Fahrten zwischen Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis

Analog zum Nachbarschaftstarif, der seit vergangenem Dezember für günstigere Preise bei kurzen Fahrten über die Frankfurter Stadtgrenze sorgt, sollen zum kommenden Tarifwechsel auch Fahrten zwischen Wiesbaden und den Gemeinden Taunusstein, Niedernhausen, Schlangenbad, Kiedrich sowie Eltville günstiger werden. „Damit kommen wir einem lang ersehnten Kundenwunsch nach und tragen unseren Teil dazu bei, die Stickoxidbelastung der Stadt Wiesbaden zu senken“, sagte Ringat.

Verbundweit hatte der RMV-Aufsichtsrat zudem bereits 2017 eine Deckelung der Preisanpassung in den nächsten beiden Jahren auf durchschnittlich 1,5 Prozent beschlossen. Die genauen Fahrpreise für das kommende Jahr werden rechtzeitig vor dem Start der Gültigkeit der neuen Preise am 1. Januar 2020 auf http://www.rmv.de bereitgestellt. Dort kann dann individuell und ganz konkret von Haltestelle zu Haltestellen nachgeschaut werden, ob sich der Fahrpreis geändert hat.