Fulda – (ots) – Nur durch akribische Ermittlungsarbeit, insbesondere die Auswertung von Bitcoin-Transaktionen und Account-Daten, gelang Ermittlern der GER Stuttgart (Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift des LKA Baden-Württemberg und des Zollfahndungsamtes Stuttgart) und der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Abteilung für Rauschgiftkriminalität, ein Schlag gegen einen Rauschgifthändler im Internet.
Unter dem Decknamen “Mrsnickers” soll er zusammen mit weiteren Mittätern über verschiedene illegale Darknet- und Internetplattformen Rauschgift angeboten und verkauft haben.
Auf Darknet-Marktplätzen, wie dem zuletzt auf Betreiben der Strafverfolgungsbehörden abgeschalteten Wall Street Market, werden illegale Güter angeboten und verkauft, darunter Drogen, Falschgeld oder Schadsoftware. Auch in Deutschland wurden und werden solche Marktplätze im Darknet betrieben.
Im Sommer 2017 zog sich der Tatverdächtige mit einer groß angelegten Betrugsmasche aus seinem illegalen Geschäft zurück. Er nahm zahlreiche Bestellungen gegen Vorkasse an, ohne jedoch das bestellte Rauschgift zu versenden.
Durch diesen in der kriminellen Szene Exit-Scam genannten Betrug soll der 35-Jährige nochmals rund 200.000 Euro ergaunert haben.
Nach rund zweijähriger intensiver Ermittlungsarbeit wurde der Tatverdächtige identifiziert und im Oktober 2018 mit Unterstützung der osthessischen Polizei in Fulda festgenommen.
Bei der Durchsuchung wurden 95 Kilogramm Silber, über zwei Kilogramm Gold, ein Wertpapierdepot mit einer sechsstelligen Euro-Einlage sowie eine Vielzahl elektronischer Speichermedien mit rund 5,3 Terabyte Daten sichergestellt.
Die Auswertungen untermauern den Verdacht, dass der 35-jährige deutsche Staatsbürger den illegal erwirtschafteten Gewinn teilweise in Edelmetall und Gelddepots angelegt hat.
Mit der Identifizierung und Verhaftung des Tatverdächtigen gelang den Ermittlern ein bedeutsamer Schlag gegen den illegalen Rauschgifthandel im Internet/Darknet.
Seit seiner Verhaftung sitzt der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Er wird sich vor dem Landgericht Stuttgart wegen bandenmäßigen Rauschgifthandels verantworten müssen.