Annweiler – Auf der heutigen Sitzung des rheinland-pfälzischen Ministerrats in Annweiler am Trifels gab Kulturminister Konrad Wolf einen ersten Zwischenbericht zu den Vorbereitungen zum Kaiserjahr 2020, das mit unterschiedlichen Angeboten der Generaldirektion Kulturelles Erbe und zahlreichen Kooperationspartnern einen Themenschwerpunkt auf das Mittelalter am Rhein legen wird. Zentrale Veranstaltung wird die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Mainzer Landesmuseum. Den Startschuss des Kaiserjahres übernimmt die Eröffnung der flankierenden Ausstellung „Die stärkste Burg des Reiches – Burgen als Säulen der Macht“ am 26. April 2020 auf dem Trifels.
„Mit der Mainzer Kaiser-Ausstellung wollen wir an die großen Trierer Ausstellungsvorhaben der letzten Jahre anknüpfen und Rheinland-Pfalz weiter als bedeutenden Ausstellungsstandort profilieren. Unser Konzept sieht vor, die Ausstellung einzubetten, in eine große Anzahl von weiteren Veranstaltungen und Angeboten an Originalschauplätzen im ganzen Land. Wir wollen damit die Geschichte vor Ort nachvollziehbar und erlebbar machen. Dieses Konzept liegt nahe, denn in keinem anderen Bundesland ist seine historische Bedeutung noch so deutlich an den erhaltenen Originalschauplätzen der Geschichte nachvollziehbar und erlebbar wie im heutigen Rheinland-Pfalz“, so Kulturminister Konrad Wolf.
So seien sonst nirgendwo auf einer Strecke von knapp 75 Kilometern drei mächtige Dome wie in Mainz, Worms und Speyer entstanden und erhalten. Die Pfalz in Ingel-heim gehöre zu den am häufigsten von Kaisern und Königen besuchten Pfalzen des Mittelalters. In Speyer, Worms und Mainz entstanden im Mittelalter einflussreiche, europaweit vernetzte jüdische Gemeinden, die bis heute als „Wiege des aschkenasischen Judentums“ gelten, führte Kulturminister Wolf aus. Für diese einzigartigen materiellen Zeugnisse bereitet Rheinland-Pfalz für 2020 einen Antrag auf Einschreibung in die Welterbeliste der UNESCO vor. Auch die zahlreichen Burgen am Rhein und in der Pfalz ließen die Bedeutung des Rittertums bis heute anschaulich werden.
An diesen bedeutenden Originalschauplätzen in Mainz und der Region am Rhein sollen die Themen der Landesausstellung an authentischen Orten durch moderne mediale Vermittlungsangebote vertieft und durch die Aura des historischen Ortes greifbar und emotional erlebbar gemacht werden. Auch soll zum Kaiserjahr ein Reiseführer erscheinen, der diese mittelalterlichen Originalschauplätze in Rheinland-Pfalz auch über die Ausstellungslaufzeit hinaus erfahrbar werden lässt. Auf einer Internetplattform „Erlebnisreise Mittelalter“ können nicht staatliche Museen, Organisationen und Veranstalter ihre Projekte und Angebote im Kaiserjahr vorstellen und kostenfrei vom gemeinsamen Marketing mit der GDKE profitieren.
„Ein schönes Beispiel für diese Verzahnung von hochrangigen Exponaten, Originalschauplätzen und emotionalem Erlebnis ist die Burg Trifels über Annweiler“, erläutert Wolf. „In der Ausstellung ‚Die stärkste Burg des Reiches‘ wird das Thema der Bedeutung der Ministerialen für die kaiserliche Macht aus der Landesausstellung aufgegriffen und auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse vertieft. Neben verschiedenen Vorträgen sind eine Reihe von populären und stärker auf den Erlebniswert ausgerichteten Vermittlungsformate geplant. Auf dem Trifels wird es Living History-Angebote und Erlebnisführungen sowie einen Minnesängerwettbewerb geben.“
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturminister Konrad Wolf hatten bereits im vergangenen Jahr angekündigt, 2022 eine nächste große Landesausstellung in Trier folgen zu lassen. Sie soll sich dem Thema „Untergang des römischen Reiches“ annehmen und wieder in drei Trierer Museen zu sehen sein.