Karlsruhe – Der Badische Fußballverband hat die Spiele der Saison 2018/19 ausgewertet. Nach dem Ausreißer der Vorsaison liegt die Anzahl der Spielabbrüche wieder auf dem stabilen niedrigen Niveau der Vorjahre.
Die Zahl der Vorfälle bei den rund 30.000 ausgewerteten Spielen mit Online-Spielbericht im Badischen Fußballverband ist nach wie vor sehr gering. 99,5 Prozent verlaufen reibungslos. Insgesamt wurden in der abgelaufenen Saison 141 Störungen gemeldet. Das heißt, der Schiedsrichter hat im Spielbericht einen Vorfall vermerkt. In 74 Fällen wurde der Schiedsrichter selbst als Ziel des Vorfalls gemeldet, 70 Mal Spieler, zehn Mal Zuschauer und in acht Fällen Betreuer. 85 Vorfälle davon entstanden durch Gewalthandlungen, 62 durch Diskriminierung. Als Gewalthandlung kategorisiert ist Schlagen, Bewerfen oder Bedrohen einer Person, auch Versuche zählen dazu.
15 Spiele mussten abgebrochen werden, zwei davon wegen körperlicher Gewalt, sieben wegen verbaler Attacken gegenüber dem Schiedsrichter. Neun der 15 Fälle ereigneten sich bei Herren-Spielen (drei Mal Kreisklasse C, je einmal Kreisliga, Kreisklasse A und Privatmannschaften, drei Mal Freundschaftsspiel), fünf bei A-Junioren-Spielen, einer bei einer B-Junioren-Partie.
„Die Vorsaison 2017/18 hatte mit 23 Spielabbrüchen einen bestürzenden Rekord aufgestellt. Nun liegen die Zahlen wieder ungefähr auf dem Niveau der Jahre zuvor. Nichts desto trotz ist immer noch jeder Vorfall einer zu viel“, betont Rüdiger Heiß, Vizepräsident Spielbetrieb. „Im Fair Play-Konzept haben wir so viele Maßnahmen, die Personen in Vereinen befähigen, Konflikte zu verhindern. Aber viele Vereine denken wohl „bei uns passiert doch nichts“. Wie bieten zum Beispiel kostenlos Schulungen für Platzordner-Obmänner an, aber Lehrgänge mussten teilweise mangels Teilnehmerzahl abgesagt werden. Hier sind die Vereine in der Pflicht, aktiv zu werden!“