Neustadt an der Weinstraße – Am Samstagnachmittag ergoss sich das angekündigte Unwetter über Diedesfeld, Hambach und einen Großteil des Stadtgebietes. Da parallel der Gaseinsatz in Lachen-Speyerdorf lief, entschied die Wehrleitung einen Gesamtalarm für alle Einheiten der Stadt Neustadt über die Feuerwehreinsatzzentrale auszulösen.
Der Starkregen konnte nicht schnell genug wieder abfließen und überschwemmte Straßen, Kellerräume und drückte Gullydeckel aus dem Boden.
- An der Bahnlinie in Höhe der Talstraße ergossen sich die Wassermassen aus einem Überlaufrohr unter der Bahnlinie auf die Talstraße was zur Überflutung führte. Ebenso schaffte es das Regenrückhaltebecken an der Landstraße 516 (nähe Hambacher Kreuz) nicht mehr und überflutete die Landstraße. Hier sicherte die Feuerwehr, bis zum Eintreffen des Landesbetrieb Mobilität (LBM) die Gefahrenstelle ab. Ebenso musste von den Einsatzkräften diverse Straßeneinmündungen wegen Überflutung abgesichert werden. Durch herausheben von Gullyeinläufen konnte zügig Abhilfe geschaffen werden.
- In der Festplatzstraße stand das Wasser ca. 10 cm hoch, was dazu führte, dass angrenzende Keller vollliefen. Mit Tauchpumpen und Wassersaugern entfernte die Feuerwehr das Wasser.
- Auch in den Ortsteilen Diedesfeld und Hambach waren etliche Kellerräume vollgelaufen und mussten ausgepumpt oder mit Wassersauger bearbeitet werden.
- An der Weinstraße Ecke Römerweg drückte sich Wasser aus der Kanalisation. Hier musste die Gefahrenstelle kurzeitig abgesichert werden.
- Im Ortsgebiet von Diedesfeld und Hambach waren einige Straßen durch Schlamm von angrenzenden Weingärten verschmutzt. Da die Feuerwehr trotz einem Großaufgebot nicht überall gleichzeitig sein konnte, griffen Anwohner zu Schaufel und Besen.
- In der Erkenbrechtstraße drang Wasser in einen Heizöllagerraum und überflutete diesen. Da der Gefahrstoffzug in Lachen-Speyerdorf gebunden war und unklar war, ob ein Öl-Wassergemisch in dem Lagerraum bestand, forderte die Wehrleitung die Unterstützung des Gefahrstoffzuges aus dem Landkreis Südliche Weinstraße an. Diese rückten mit sieben Einsatzfahrzeugen zusammen mit dem Wehrleiter und Kreisfeuerwehrinspekteur an. Nach der Probeentnahme und Kontrolle dieser, konnten die Fachkräfte Entwarnung geben. Es bestand kein Öl-Wassergemisch. Das eingedrungene Wasser konnte abgepumpt und in die Kanalisation geleitet werden.
- In der Chemnitzer Straße, im Telekomgebäude musste ebenfalls ein größerer Wasserschaden behoben werden. Durch einen Defekt an einem Fallrohr drang Waser in einen Schacht im Kellerbereich. Dieser lief voll und ergoss sich auf ca. 500 m² in Büroräume im Kellerbereich. Die Feuerwehr baute einen Damm und leitete das Wasser in die Tiefgarage.
- In der Branchweilerhofstraße lief eine tieferliegende Garage voll und musste abgepumpt werden.
Die Technische Einsatzleitung disponierte die Einsatzfahrzeuge je nach Lage und Dringlichkeit zu den Einsatzstellen. In dem knapp fünfstündigen Einsatz bewältigten 231 Einsatzkräfte weit über 50 Einsatzlagen.
17:36 Uhr – 22:30 Uhr
Einheiten: Löschzug Süd, Stadtmitte I (Löschzug I, Löschgruppe Haardt), Stadtmitte II (Löschzug II, Löschzug III), Löschzug Mußbach, Löschgruppe Gimmeldingen, Löschgruppe Königsbach, Löschzug Lachen-Speyerdorf, Löschgruppe Geinsheim, Löschgruppe Duttweiler, Medienteam, Technische Einsatzleitung (TEL)