Kaiserslautern – Im Rahmen ihrer diesjährigen Kampagne „Für ein sauberes KL“ wird die Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) in den kommenden Wochen das Thema Kaugummi in den Fokus ihrer Öffentlichkeitsarbeit rücken.
„Dabei geht es darum, die Verursacher der Kaugummi-Verunreinigungen für ihr Verhalten zu sensibilisieren und Prävention zu betreiben“,
erläutert Rainer Grüner, Werkleiter der SK. Er verweist darauf, dass die Entfernung von Kaugummiresten sehr kostenintensiv sei und dem Gebührenzahler nicht zugemutet werden könne.
Im Zentrum der SK-Kampagne steht das Pilotprojekt „GumWall“, bei dem die patentierte GumWall eine einfache Kaugummientsorgung im öffentlichen Raum anbietet. Sie besteht aus einem robusten Metallkasten, dessen Innenteil mit kreativ gestalteten Andrückplatten für Kaugummis versehen ist. Auf diesen soll der zu entsorgende Kaugummi aufgedrückt oder in den darunter befindlichen Kasten eingeworfen werden. Mitte Oktober wird die SK drei dieser GumWalls an zentralen Stellen im Stadtgebiet aufhängen. Begleitet wird die Maßnahme durch einem Kreativ-Wettbewerb für die GumWall-Plakate.
„Das Pilotprojekt läuft zunächst über drei Monate. Begleitend erfolgt eine Erfassung der Kaugummi-Verunreinigungen im Umkreis, um Auswirkungen und Akzeptanz nachvollziehen zu können“,
erklärt Grüner weiter. Stuttgart, Duisburg und Frankfurt sowie verschiedene Städte in Dänemark oder den Niederlanden setzten die GumWall bereits erfolgreich ein.
Im Übrigen: Das achtlose Wegwerfen von Abfällen wie Kaugummis, Zigarettenkippen oder To-Go-Verpackungen ist eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und kann mit einer Geldbuße belegt werden. Im Rahmen der Kampagne wird die SK in Kooperation mit dem Referat Recht und Ordnung diese Delikte ebenfalls thematisieren. Ziel ist es, den Verursacherinnen und Verursachern bewusst zu machen, dass jegliches Wegwerfen von Abfall – und sei es nur von einem Kaugummi – als Bußgeldtatbestand gewertet werden kann. Deshalb werden Vertreterinnen und Vertreter von Ordnungsamt und SK mit gemeinsamen Kontrollen insbesondere in der Innenstadt Präsenz zeigen.
Schon gewusst?
Dieser Tage feiert der Kaugummi seinen 150. Geburtstag. Er sorgt für frischen Atem und Entspannung und soll dabei helfen, sich besser konzentrieren zu können. Wurde früher auf Breiapfelbaumsaft oder Fichtenharz gekaut, so sind es heute künstliche Polymeren auf Erdölbasis, sprich Plastik. Genau diese Thermoplasten sind es, mit denen unsere Gehwege, Straßen und Pflaster verunstaltet werden und jeden verärgern, der mit seinen Schuhen in der klebrigen Masse hängen bleibt.
Außerdem kommt ein weiterer Fluch mit langfristigen Folgen für unsere Umwelt hinzu: Durch den enthaltenen Kunststoff beginnen die Kaugummis erst nach etwa fünf Jahren zu verrotten. Der mit Mikroplastik durchsetzte Abrieb wird durch den Regen in die Abwasserkanäle gespült und gelangt so in die Fließgewässer und dazugehörigen Ökosysteme.