Neustadt an der Weinstraße – Die Polizei hat am Freitag, 09.08.19, um 21:15 Uhr über einen Lagerhallenvollbrand in Duttweiler, Unterer Dorfwiesenweg, informiert.
Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Entgegen der ersten Meldung der Polizei („Feuerwehr und Polizei räumen das Weinfest Duttweiler“) musste das Weinfest nicht geräumt werden.
Bewohner in Duttweiler und Geinsheim sollen Fenster und Türen geschlossen halten.
Aktualisierung (23:22 Uhr):
Die Feuerwehr Neustadt gibt Entwarnung. Türen und Fenster können wieder geöffnet werden.
Information der Feuerwehr:
Am Freitagabend ereignet sich im Neustadter Ortsteil Duttweiler ein Hallenbrand. Ein aufmerksamer Bürger wurde gegen 20:37 Uhr auf den Brand aufmerksam und setzte umgehend die Rettungskette in Gang. Die nach wenigen Minuten eingetroffenen Einsatzkräfte der Löschgruppe Duttweiler meldeten umgehend Flammenaustritt aus dem Dach und ließen über die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) weitere Kräfte aus der Stadtmitte nachalarmieren. Der Brand war in der Abfüllhalle eines Weingutes am Ortsrand von Duttweiler in Richtung Geinsheim ausgebrochen.
Die Einsatzkräfte aus Duttweiler, Geinsheim und Lachen-Speyerdorf leiteten umgehend, unter Atemschutz einen Innangriff, sowie parallel mit handgeführten Strahlrohren und einem Wasserwerfer den Außenangriff ein. Das benötigte Löschwasser konnte aus dem, durch Anstauung, vorbeiführenden Kropsbach entnommen werden. Ebenso zapfte die Feuerwehr das öffentliche Hydrantennetz in der Dudostraße an und verlegte eine ca. 200 Meter Schlauchleitung zum Brandobjekt.
Ausgebrochen war der Brand in einem Aufenthaltsraum der Abfüllhalle und breitete sich über die Dämmung zum Dach durch. Über die Feuerwehreinsatzzentrale ließ die Einsatzleitung Katwarn, ein Warn- und Informationssystem, für die Bevölkerung auslösen.
Durch den Brand war die Dachfläche auf einer Größe von über 40 m² beschädigt. Der Regen im Ortsteil Duttweiler spielte der Feuerwehr in die Karten, dadurch konnte verhindert werden, dass sich Schadstoffe und Brandrauch großflächig ausbreiteten. Dies hatte auch Auswirkung auf die Freilichtfestveranstaltung. Diese musste nicht abgebrochen oder geräumt werden. In der Anfangszeit des Brandes hielten sich Einsatzkräfte auf dem Festgelände auf, um auf eine eventuelle Lageveränderung zu reagieren. Der Brand war nach über einer Stunde abgelöscht, die Kontrolle auf eventuelle Glutnester mit der Wärmebildkamera im Inneren der Halle sowie über ein Hubrettungsfahrzeug zog sich noch einige Zeit hin. Da der Verdacht besteht, dass die Dachabdeckung mit Schadstoffen behaftet ist, fordert die Einsatzleitung den Bereitschaftsdienst des Gewerbeaufsichtsamts an die Einsatzstelle. Der örtliche Energieversorger schaltet die Brandhalle stromlos. Nach Eintreffen des Mitarbeiters der Gewerbeaufsicht wurde festgelegt, dass die Umgebung der Brandstelle abgesperrt wird, ebenso ein Parallel am Brandobjekt vorbeiführender Fuß- und Radweg. Da die Brandstelle und das Dach erst durch einen Spezialisten begutachtet werden muss, ob Schadstoffe vorhanden sind. Das Personal des Gefahrstoffzuges führte vorsorglich eine Dekontamination der eingesetzten Kräfte durch, auch das eingesetzte Feuerwehrequipment ist bis zur Abklärung separat gesichert. Zur Eigentumssicherung ließ die örtliche Einsatzleitung das Technische Hilfswerk (THW) nachalarmieren, um das defekte Dach mit Planen zu sichern und dafür zu sorgen, dass keine eventuellen Schadstoffe mehr freigesetzt werden. Diese Maßnahmen zogen sich bis weit nach 3:00 Uhr am Sonntagmorgen hin.
Die ausgelöste Katwarnmeldung konnte, nach Rücksprache mit der Einsatzleitung gegen 23:30 Uhr wieder zurückgenommen werden. Bei dem Hallenbrand kam es zu keinen Verletzten oder sonstigen geschädigten Personen. Wie es zu dem Brand kam, kann erst nach der Brandermittlung durch die Kriminalpolizei, eine Aussage getroffen werden. Die Schadenshöhe des Brandes kann ebenfalls erst nach der Begutachtung durch einen Sachverständigen beziffert werden. Während des knapp achtstündigen Einsatzes war die Kreisstraße zwischen Duttweiler und Geinsheim komplett gesperrt.
Im Einsatz war die Feuerwehr mit einem Großaufgebot von 20 Einsatzfahrzeugen und 80 Einsatzkräften. Die Polizei mit zwei Streifenwagenbesatzungen, der Regelrettungsdienst mit einem Rettungswagen (RTW), die Schnelleinsatzgruppe Gesundheit des Roten Kreuzes mit einem RTW, einem Einsatzleitwagen, der Organisatorische Leiter, die Leitende Notärztin, und der Bereitschaftsdienst des städtischen Bauhofes.