Neustadt an der Weinstraße / Kirchheimbolanden / Antarktis – „Ich bin ein modern denkender Mensch, liebe es aber auch Traditionen zu pflegen“, so der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) Prof. Dr. Hannes Kopf bei der Versandaktion einer handgezimmerten Riesenweinkiste für die Neumayer-Station III.
Dieses Weinpräsent geht auf Initiative des ehemaligen Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz, Dr. Paul Schädler, zurück, der 1984 erstmals eine Weinkiste an das Überwinterungsteam in die Antarktis verschickt hat. Hannes Kopf führt diese Tradition mit Freude fort, um an den bayrisch-pfälzischen Namensgeber der Forschungsstation, Georg von Neumayer, zu erinnern.
Georg von Neumayer ist ein pfälzischer Polarforscher, der in Kirchheimbolanden geboren wurde und in Neustadt an der Weinstraße lebte.
SGD-Präsident Hannes Kopf griff persönlich zum Hammer, um die handgezimmerte Holzkiste, die mit 70 Flaschen Weinen bestückt ist, zu vernageln. Dabei assistierten ihm die Deutsche Weinprinzessin Inga Storck, die rheinhessische Weinkönigin Anna Göhring und die pfälzische Weinkönigin Meike Klohr.
Die Weine werden traditionell von Rheinhessenwein e.V. und Pfalzwein e.V. zur Verfügung gestellt. „Ich freue mich besonders, dass wir in diesem Jahr auch weitere besondere Weinpräsente in die Antarktis schicken können“, so Hannes Kopf. Erstmals wird ein sogenannter Pinguinwein mitgeschickt. Der Pinguinwein wird von Sphenisco-Verein vertrieben, um ein Artenschutzprojekt zum Erhalte der Humboldt-Pinguine zu unterstützen. Der Wein stammt vom Weingut Ramsel aus Kirrweiler in der Pfalz. Darüber hinaus hat bei der Versandaktion Stadtbürgermeister Dr. Marc Muchow aus Kirchheimbolanden Flaschen des „Schlossgarten-Rieslings“ aus dem Geburtsort Neumayers, Kichheimboldanden, mit in die Kiste gepackt. Ebenso hat der Afrikaviertel-Verein aus Neustadt Wein gestiftet, weil im Neustadter Afrikaviertel ein Denkmal an das Wirken des Polarforschers von Neumayer erinnert.
Die Versandaktion fand im Geburtshaus Georg von Neumayers in Kirchheimbolanden statt. In den vergangenen Jahren wurde die Kiste mittels Spedition nach Bremerhaven zum Alfred-Wegner-Institut gebracht um dort mit dem Eisbrecher „Polarstern“ bin zur Schelfeiskante in der Antarktis transportiert. Da sich die Polarstern in diesem Jahr für Forschungszwecke in der Arktis einfrieren ließ, wird die Kiste erstmals mit einem konventionellen Schiff von Bremerhaven nach Kapstadt gebracht und von dort mit dem südafrikanischen Forschungsschiff, das als Eisbrecher ausgelegt ist, der S. A. Agulhas II, bis zur Schelfeiskante transportiert.
Bei der Versandaktion begrüßte Hannes Kopf auch Helene Hoffmann, die zu dem letztjährigen Überwinterungsteam in der Antarktis zählte und die von ihren Erfahrungen im ewigen Eis berichtete.