Lahn-Dill-Kreis – Die Polizei berichtet von Vorfällen aus dem Dienstbezirk. Werden Hinweise gesucht und ihr habt etwas gesehen, dann wendet Euch bitte an die zuständige Polizeidienststelle.
Ehringshausen: E-Biker übersehen
(ots) – Leichte Verletzungen trug ein E-Biker gestern Mittag (03.09.2019) nach einem Zusammenstoß mit einem Auto davon. Der motorisierte Radfahrer war von der Ortsmitte kommend auf dem Gehweg der Kölschhäuser Straße in Richtung Ortsausgang unterwegs. Beim Auffahren von einem Tankstellengelände auf die Kölschhäuser Straße übersah ihn ein Fiatfahrer und prallte mit ihm zusammen.
Der 71-Jährige aus Wetzlar stürzte zu Boden und klagte anschließend über Schmerzen im Knie. Der 28-jährige Fiatfahrer aus dem Wetteraukreis blieb unverletzt. Die Schäden an beiden Fahrzeugen summieren sich nach Schätzungen der Polizei auf rund 500 Euro.
Eschenburg-Eiershausen: Blitzaktion auf dem Schulweg – 38 Prozent der Fahrer zu schnell unterwegs
(ots) – Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer und müssen besonders geschützt werden. Ihnen fehlen oftmals die Erfahrungen, um Geschwindigkeiten von Fahrzeugen oder Abstände einschätzen zu können. Zudem reagieren sie impulsiv und lassen sich leicht ablenken. Das alles sind gute Gründe als Verkehrsteilnehmer besonders rücksichtsvoll und aufmerksam zu sein. Hinweisschilder wie “Schulweg” weisen die Fahrzeugführer auf eine von Kindern benutzte Strecke hin und fordern ständige Aufmerksamkeit und Bremsbereitschaft gegenüber den Kleinen ein.
Dieses Bewusstsein scheint sich offensichtlich bei denjenigen Fahrzeugführern noch nicht verfestigt zu haben, die gestern Morgen (03.09.2019) in einem 30 km/h-Bereich in der Schwarzbachstraße unterwegs waren. Das Schild “Schulweg” weist dort alle darauf hin, dass Kinder die Schwarzbachstraße als Schulweg in die Eiershäuser Grundschule benutzen.
Zwischen 07.30 Uhr und 10.50 Uhr passierten 313 Fahrzeuge die Messtechnik. Insgesamt missachteten 119 Fahrzeugführer die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Das entspricht einer Beanstandungsquote von 38 Prozent, somit hielt sich jeder Dritte Fahrzeugführer nicht an die maximal erlaubten 30 km/h!
Bei zurückliegenden Geschwindigkeitsmessungen an Schulen oder auf Schulwegen lag die Beanstandungsquote bei 5 Prozent.
114 Fahrzeugführer erwartet ein Verwarnungsgeld von bis zu 35 Euro, sie waren bis zum 20 km/h zu schnell.
Zum Verständnis: Der Anhalteweg bei 30 km/h beträgt unter günstigen Verhältnissen für einen Pkw etwa 12 Meter – diese Strecke verlängert sich auf ca. 25 Meter erhöht man die Geschwindigkeit auf 50 km/h. Das ist eine Verdoppelung des Anhalteweges.
Vier Schnellfahrer erreichten Geschwindigkeiten zwischen 51 und 55 km/h. Auf sie kommt ein Bußgeld von 80 Euro sowie ein Punkt in Flensburg zu.
Den traurigen Geschwindigkeitsrekord erreichte der Fahrer eines im Landkreis Marburg-Biedenkopf zugelassenen Pkw. Er beschleunigte auf 59 km/h. Sein Kontostand in Flensburg wächst ebenfalls um einen Punkt an. Zudem wird er mit 100 Euro zur Kasse gebeten.
Haiger: Sprung zur Seite rettet Polizist vor Zusammenstoß – Verfolgungsfahrt endet mit Festnahmen
(ots) – Die Flucht vor einer Verkehrskontrolle endete am Wochenende für zwei Männer aus Dillenburg und Wissenbach im Polizeigewahrsam. Ein Polizist rettete sich mit einem Sprung vor einem Zusammenstoß. Erst als der Ordnungshüter drohte die Schusswaffe einzusetzen, ließen sich die Insassen festnehmen.
Die Streife der Dillenburger Polizei war am späten Samstagabend (31.08.2019) auf der Bundesstraße 277 zwischen Dillenburg und Haiger unterwegs. Vor ihnen fuhr ein Honda Civic, der in Schlangenlinien und mit deutlich wechselndem Tempo, mal 50 km/h, mal 90 km/h, unterwegs war.
Eine Überprüfung des Kennzeichens ergab, dass dieses für einen Opel ausgegeben war.
Die Ordnungshüter gaben Stoppzeichen, die der Fahrer bis zum Kreisverkehr am Ortseingang Haiger beflissentlich ignorierte. Nach dem Kreisverkehr fuhr der Honda auf die Straßen “Hohleichenrain” weiter und bog nach rechts in die Hüttenstraße ab.
Auch hier gab es keine Reaktionen auf die Anhalteaufforderungen der Polizisten.
Die Fahrt ging auf der Hüttenstraße weiter in Richtung Kläranlage.
Plötzlich beschleunigte den Hondafahrer auf bis zu 90 km/h. In einer Kurve überfuhr er eine Bordsteinkante, hob leicht ab und verlor beinahe die Kontrolle über sein Fahrzeug.
Am Eingangstor zur Kläranlage stoppte der Wagen.
Die Polizisten stellten ihren Funkwagen seitlich versetzt hinter dem Honda ab und stiegen aus.
Der Aufforderung den Motor abzustellen und auszusteigen kamen die Insassen nicht nach.
Der Fahrer legte den Rückwärtsgang ein, ließ den Motor aufheulen und fuhr in einem Kavalierstart, mit nach rechts eingeschlagenen Reifen, los. Ein Polizist, der an der Fahrerseite stand, konnte durch einen Sprung zur Seite verhindern, von dem Honda erfasst zu werden.
Die Rückwärtsfahrt endete kurz vor einem Zaun der Kläranlage.
Ein Polizist stellte sich nun seitlich vor die Front des Hondas.
Der Fahrer wechselte in den Vorwärtsgang, ließ den Motor erneut laut aufheulen und wollte offensichtlich wieder anfahren. Der Polizist trat sofort einen Schritt zurück, um nicht vom Auto erfasst werden zu können, zog seine Waffe und forderte den Fahrer erneut auf, den Motor abzustellen.
Letztlich stellte Hondafahrer den Motor ab.
Er und sein Beifahrer stiegen aus und wurden festgenommen.
Der 24-jährige Fahrer aus Dillenburg sowie sein 21-jähriger Beifahrer aus Eschenburg sind der Polizei keine Unbekannten. In der Vergangenheit ermittelte die Polizei wegen Eigentums- und Gewaltdelikten gegen die beiden Männer.
Der Alkoholtest des Dillenburgers ergab einen Wert von 2,27 Promille, der seines Mitfahrers 1,94 Promille. Beide mussten mit auf die Dillenburger Wache.
Die Polizisten ordneten bei dem Fahrer eine Blutentnahme an.
Der 24-Jährige ist derzeit nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Die an dem Honda angebrachten Kennzeichen wurden am Samstagabend (31.08.2019) in Sechshelden von einem Opel Meriva gestohlen. Im Honda entdeckten die Ermittler ein weiteres Kennzeichen.
Dieses stammt von einem Anhänger aus Frohnhausen und wurde ebenfalls gestohlen.
Den Dillenburger erwarten nun Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr, versuchter gefährlicher Körperverletzung, Fahren ohne die erforderliche Fahrerlaubnis, Kennzeichendiebstahl sowie Verstöße gegen das Kfz-Steuer- und das Pflichtversicherungsgesetz.
Beide Männer wurden im Polizeigewahrsam ausgenüchtert und durften die Polizeistation am nächsten Morgen wieder verlassen.