Hockenheim – „Time flies when you‘re having fun“, sagt der Engländer, und er könnte mit diesem auch hierzulande gängigen Sprichwort durchaus die DTM 2019 meinen. Kaum hat die erste Saison der „neuen“ Zeitrechnung, also mit den rund 600 PS starken Turbomotoren, auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg begonnen, da steht in gut vier Wochen, vom 4. bis 6. Oktober 2019, an selber Stelle schon das Finalwochenende auf dem Programm.
Und was für eine Saison das gewesen ist! Die neue Generation der DTM-Autos hat in jeder Hinsicht gehalten, was sich Fans und Aktive von ihnen versprochen hatten. Schwierig zu fahrende, bärenstarke Rennautos mit reduzierter Aerodynamik und einem tendenziell deutlich höheren Reifenverschleiß, dazu technische Überholhilfen wie Push-to-Pass (kurzzeitige Erhöhung der Benzin-Durchflussmenge) und Drag Reduction System (Flachstellen des Heckflügels für reduzierten Luftwiderstand) sowie die bekannte enorme Leistungsdichte verlangten den 18 Fahrer von Aston Martin, Audi und BMW alles ab. Und dabei galt es, die komplexe Turbotechnik zu verstehen und zu kontrollieren – was erwartungsgemäß nicht in jeder Phase der Saison gelang. So kam’s zum einen oder anderen technisch bedingten Problem.
Das Wichtigste aber: Die DTM 2019 verzückte die Fans mit allem, was das Racer-Herz höherschlagen lässt – knallharten Tür-an-Tür-Kämpfen, in denen sich die Boliden schon einmal des einen oder anderen Anbauteils entledigten, optisch spektakulären Rennwagen, die auf allen Pisten die alten Streckenrekorde geradezu pulverisierten, und großer Abwechslung im Feld. Sechs verschiedene Piloten gewannen einen der bisherigen 14 Wertungsläufe, ebenso viele Fahrer stellten ihren Boliden mindestens einmal auf die Pole-Position des Trainingsschnellsten.
Dennoch kristallisierte sich an der Spitze ein alter Bekannter als klare Messlatte heraus: René Rast. Der 32-jährige Mindener aus dem Audi Sport Team Rosberg, seines Zeichens DTM-Champion 2017, gewann fünf Rennen, stand sechs Mal auf Pole und führt die Tabelle mit 234 Punkten an – und das, obwohl seine eindrucksvolle Saisonbilanz auch drei Ausfälle ausweist. Sein nächster Verfolger, Markenkollege Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline), ist dagegen die Konstanz in Person. Als einziger Pilot im Feld punktete der 27-jährige Schweizer in allen 14 Läufen, von denen er zwei gewann. Sein Rückstand auf Rast beträgt vor den beiden letzten Rennwochenenden auf dem Nürburgring und in Hockenheim 20 Punkte. Gar je vier Siege und Pole-Positions hat BMW-Speerspitze Marco Wittmann in diesem Jahr herausgefahren. Allerdings haperte es beim DTM-Champion von 2014 und 2016 etwas mit der Resultat-Konstanz, sodass der 29-jährige Fürther aus dem BMW Team RMG in der Gesamtwertung bereits 67 Zähler Rückstand auf Rast aufweist. Kein Grund indessen, den Kopf in den Sand zu stecken: Immerhin sind auf dem Nürburgring und in Hockenheim noch insgesamt 112 Punkte zu ergattern.
Und auch wenn ihnen ein Podestplatz in ihrer ersten Saison bislang versagt geblieben ist, so haben die DTM-Newcomer von Aston Martin doch auf Anhieb die Herzen der Fans erobert – mit den bildschönen Vantage DTM und beherzten Auftritten der Piloten Paul Di Resta, Daniel Juncadella, Jake Dennis und Ferdinand von Habsburg, die in Zolder (Dennis) und am Norisring (Juncadella) jeweils in einem höchst respektablen sechsten Rang gipfelten. Und so manches Mal, etwa beim Heimspiel der britischen Marke in Brands Hatch, wäre mit etwas mehr Rennglück sogar ein Platz auf dem Treppchen möglich gewesen.
Gaststarter aus der Japanischen Meisterschaft
Zusätzliche Brisanz erhält das spektakuläre Geschehen beim DTM-Saisonfinale auf dem 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs des Hockenheimrings durch den Umstand, dass drei Fahrzeuge aus der japanischen SUPER GT-Serie, je eines von Honda, Nissan und Lexus, auf den langen Weg ins Badische gebracht werden, um sich – natürlich außer Konkurrenz – der deutschen Premium-Konkurrenz zu stellen. Der Gasteinsatz dient gewissermaßen als Generalprobe auf ein zusätzliches Saisonhighlight: das erste offizielle Aufeinandertreffen der Rennwagen aus DTM und SUPER GT im beim „SUPER GT x DTM Dream Race“ am 23./24. November im japanischen Fuji.
Tolles Rahmenprogramm mit den Tourenwagen Classics
Wie immer mehr als nur schmückendes Beiwerk ist das DTM-Rahmenprogramm. Die Rennen des Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup und des Formel Renault Eurocup bürgen ebenso für Action und Spektakel auf der Piste wie die Tourenwagen Classics. Wenn die ehrwürdigen DTM-Boliden à la Mercedes-Benz 190E Evo 2 oder BMW M3 E30 sowie die spektakulären Klasse-1-Renntourenwagen von Alfa Romeo und Mercedes aus den DTM- und ITC-Jahren 1994 bis 1996 an den Ort historischer Rennschlachten zurückkehren, dann ist das nicht nur für den älteren DTM-Fan vor allem eines: Gänsehaut-Garantie.
Top-Angebot für die ganze Familie: An den Tageskassen sind noch Tickets erhältlich
Tickets aller Kategorien fürs DTM-Finale 2019 sind noch im Vorverkauf und an den Tageskassen der Rennstrecke erhältlich. Das Angebot deckt alle Bedürfnisse ab. Reinschnuppern am Freitag geht bereits ab 10 Euro, die Wochenend-Tickets starten bei 44 Euro. Besonders familienfreundlich: Ein Erwachsener kann mit seinem Ticket der jeweils niedrigsten Kategorie bis zu drei Kinder im Alter bis zu 14 Jahren kostenfrei mitnehmen. Die Freikarten für diese Kinder können an den Tageskassen erfragt werden. Bei höherwertigen Ticket-Kategorien können Eintrittskarten für Kinder zum halben Preis erworben werden. Der Fahrerlager-Zutritt ist grundsätzlich bei allen Tickets inkludiert – so lange der Vorrat reicht.
Bestellt werden können die Karten über die offizielle Website www.dtm.com/tickets und die Hotline 01806 386 386 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Festnetz, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt. aus dem deutschen Mobilfunknetz) von Montag bis Freitag jeweils von 8:00 bis 18:00 Uhr. Auch über die Hotline des Hockenheimrings unter +49 (0)6205 950 222 sind Tickets buchbar.