Kaiserslautern: 5G-Forschung – 11,6 Millionen Euro für die TU Kaiserslautern

Zuwendungsurkunde

Professor Schotten (li.)
Professor Schotten (li.) erhält den Förderbescheid von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (Mitte) im Beisein des Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog. Foto: Raschid El Khafif - Büro Gustav Herzog MdB

Kaiserslautern – Kaiserslautern wird eine von sechs 5G-Modellregionen – das hatte der Haushaltausschuss des Bundestages kürzlich beschlossen. Nun hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Zuwendungsurkunde für dieses Forschungsvorhaben an Professor Hans Schotten von der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) übergeben. Die TUK erhält für die kommenden drei Jahre rund 11,6 Millionen Euro, um an der 5G-Technologie und deren Anwendung zu forschen. Dabei geht es etwa um Datensicherheit und eine hochzuverlässige Datenübertragung.

Einen Film in wenigen Sekunden auf dem Smartphone herunterladen, hochaufgelöste Fotos ohne Verzögerung an Freunde senden oder große Datenmengen einfach versenden, ohne das E-Mailprogramm in die Knie zu zwingen, aber auch autonomes Verfahren und eine bessere Vernetzung von Maschinen in der Industrie – der 5G-Funkstandard soll all dies möglich machen. Doch wie zuverlässig und stabil ist die Technologie? Mit Fragen wie dieser befasst sich Professor Dr. Hans Schotten in seiner Forschung am Lehrstuhl für Funkkommunikation und Navigation an der TU Kaiserslautern schon lange.

Im Rahmen der neuen Förderung wird er unter anderem 5G-Anwendungen in Realumgebungen untersuchen. Dazu zählt beispielsweise, dass die Technik zuverlässig funktioniert und überall verfügbar ist. Aber auch die Datensicherheit spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Das Team um Schotten wird etwa zum autonomen Fahren forschen oder an Lieferdiensten arbeiten, bei denen Roboter die Ware ausliefern. Zudem untersuchen die Wissenschaftler, wie Drohnen in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen können, um zum Beispiel Bodenbeschaffenheit zu überprüfen oder aber Datenverbindungen zu sonst nicht abgedeckten Bereichen herzustellen. Hierbei ist eine Kooperation mit der land- und forstwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt Neumühle bei Münchweiler/Alsenz in Rheinland-Pfalz geplant.

„Dieses Vorhaben wird helfen, die Sichtbarkeit des Wissenschafts- und Technologiestandorts Kaiserslautern weiter auszubauen. Vor allem der lokale und regionale Mittelstand wird von der hier aufgebauten Kompetenz und den Angeboten der 5G-Modellregion profitieren“,

sagt Schotten zu dem Vorhaben. Zudem plant er unter anderem Kooperationen mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, den Stadtwerken Kaiserslautern und KLDigital, einer Gesellschaft der Stadt Kaiserslautern, die die Digitalisierung voranbringt.

Mit der Förderung soll ein 5G-Kompetenzzentrum aufgebaut werden, in dem Teams aus den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Informatik interdisziplinär zusammenarbeiten. Es ist auch beabsichtigt, eine Testumgebung für die Entwicklung von 5G-Anwendungen am Campus und den benachbarten Forschungsinstituten zu realisieren.

„Kaiserslautern hat in der 5G-Forschung eine Vorreiterrolle inne. Das unterstreicht das nun bewilligte Projekt, das mit 11,6 Millionen Euro gefördert wird, noch einmal deutlich. In den kommenden Jahren wird die TU Kaiserslautern mit ihren Partnern an konkreten Anwendungsfeldern forschen und testen, wie die 5G-Technologie hierbei sicher und zuverlässig zum Einsatz kommen kann“,

freut sich Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie.

„Ich gratuliere Professor Schotten und allen Beteiligten ganz herzlich zu diesem großen Erfolg.“