
Im Herbst machen viele Gartenbesitzer ihre Gärten winterfest, einige verbrennen den anfallenden Abfall in sogenannten “Nutzfeuern”. Dabei kommt es häufig vor, dass Bürgerinnen und Bürger die Feuerwehr wegen der auftretenden Rauchentwicklung rufen.
Die Folge sind an sich vermeidbare Einsätze, die auch für Ärger bei den Gartenbesitzern sorgen können. Um Fehlalarmierungen und Ärgernisse zu vermeiden, hat die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen daher einige Ratschläge für Gartenbesitzer bereitgestellt (alle Angaben ohne Gewähr).
Gartenbesitzer, die ihre Gartenabfälle verbrennen möchten, sollten unbedingt einen Blick in die „Verordnung der Landesregierung über die Beseitigung pflanzlicher Abfälle außerhalb von Abfallbeseitigungsanlagen“ werfen. Sie enthält genaue Vorschriften, unter welchen Umständen Gartenabfälle verbrannt werden dürfen.
So dürfen Abfälle „in Gebieten im Sinne von § 35 des Baugesetzbuches (im Außenbereich) auf dem Grundstück, auf dem sie anfallen, verbrannt werden, soweit sie aus landbautechnischen Gründen oder wegen ihrer Beschaffenheit nicht in den Boden eingearbeitet werden können. Sie müssen zur Verbrennung so weit wie möglich zu Haufen oder Schwaden zusammengefasst werden; flächenhaftes Abbrennen ist unzulässig. Die Abfälle müssen so trocken sein, dass sie unter möglichst geringer Rauchentwicklung verbrennen. Der Verbrennungsvorgang ist, etwa durch Pflügen eines Randstreifens, so zu steuern, dass das Feuer ständig unter Kontrolle gehalten werden kann, und dass durch Rauchentwicklung keine Verkehrsbehinderung und keine erheblichen Belästigungen sowie kein gefahrbringender Funkenflug entstehen.“
„Unter Kontrolle“ bedeutet, dass das Feuer jederzeit gelöscht werden kann, z. B. durch fließendes Wasser aus einer Wasserleitung oder durch Ersticken mit Erde.
Beim Verbrennen gelten Mindestabstände von 200 Metern zu Autobahnen, 100 Meter von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sowie 50 Meter von Gebäuden und Baumbeständen. Bei starkem Wind darf nicht verbrannt werden, ebenso nicht in der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Beim Verlassen der Feuerstelle müssen Asche und Glut komplett erloschen sein.
Paragraph 2, Abschnitt 3 der Verordnung legt außerdem fest:
„Das Verbrennen von größeren Mengen pflanzlicher Abfälle ist der Ortspolizeibehörde rechtzeitig vorher anzuzeigen. Sie kann die zur Wahrung von Sicherheit oder Ordnung erforderlichen Anordnungen treffen, insbesondere hinsichtlich der Aufsicht und der Bereitstellung von Feuerlöscheinrichtungen.“
Diese Anmeldung ist unbedingte Voraussetzung, wenn Gartenabfälle verbrannt werden sollen. Sie erspart auch Diskussionen und Belehrungen, wenn die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrifft.
Der Verstoß gegen die Vorschriften der Verordnung gilt als Ordnungswidrigkeit, die von der Polizei geahndet werden kann. Die Feuerwehr Edingen-Neckarhausen rät daher allen Gartenbesitzern, ihre Nutzfeuer rechtzeitig anzumelden. Anlaufstelle für weitere Fragen ist die Gemeindeverwaltung.