Schulwegtraining

ADAC Pfalz empfiehlt

Schulanfänger sind den Anforderungen des Straßenverkehrs noch nicht gewachsen und müssen vor allem das Überqueren der Fahrbahn üben.

Für rund 33.000 Kinder in Rheinland-Pfalz beginnt in der zweiten Septemberwoche ein neuer Lebensabschnitt – die Schulzeit. Dies bedeutet für die Kleinen auch die regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr.

Schulanfänger sind jedoch den schwierigen und komplexen Situationen des Straßenverkehrs meist noch nicht gewachsen. Sie sind schnell überfordert, leicht abzulenken und daher besonders gefährdet. Dennoch rät der ADAC Pfalz davon ab, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen, Grundschüler sollten von Anfang an zu Fuß zur Schule gehen. Nur durch Übung und unter Anleitung von Erwachsenen, die sich selbst vorbildhaft verhalten, lernen Kinder, wie man im Straßenverkehr sicher unterwegs sein kann.

Die Empfehlung der ADAC Verkehrsexperten lautet, den Schulweg rechtzeitig vor dem Schulanfang zu üben und die Kinder je nach Bedarf noch längere Zeit zu begleiten. Auf dem Weg sollten Gefahrenstellen besprochen werden, jedoch ohne den Kindern Angst zu machen. Zeigen sich die Kinder schon einigermaßen sicher, können sich Begleitpersonen immer mehr zurückhalten und im Hintergrund kontrollieren. Als spielerische Übung können Eltern einen Rollentausch anbieten, bei dem die Kinder die Erwachsenen führen und auf Gefahren hinweisen. Die Kinder müssen sich dabei aktiv und mit Verantwortung auf das Verkehrsgeschehen einlassen, die Eltern sind aber in der Nähe und können eingreifen, wenn es brenzlig wird. Die meisten Unfälle passieren beim Überqueren der Fahrbahn. Deshalb sollte diese Situation gut geübt werden. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße fehlt Kindern nicht nur der nötige Überblick, sie werden auch von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen. Kleine Kinder können die Geschwindigkeit eines Autos noch nicht richtig einschätzen. Dazu ist ihre Reaktionszeit etwa zwei bis drei Mal so lang wie die eines Erwachsenen. Deshalb sollte die Straße dort überquert werden, wo beide Straßenseiten überschaubar sind. Es sollte nie schräg über die Straße gehen, sondern immer den kurzen, geraden Weg wählen.

Die Benutzung des Fahrrads für den Schulweg empfiehlt der ADAC Pfalz erst nach erfolgreichem Bestehen der Radfahrausbildung. Muss das Kind doch mit dem Auto in die Schule gebracht werden, sollten Eltern nicht direkt vor der Schule halten, um dort gefährliche Situationen für alle Kinder zu meiden, da es dort vor Schulbeginn meist chaotisch zugeht. Zusätzliche Straßenüberquerungen können vermieden werden, wenn die Straßenseite angesteuert wird, an der die Schule liegt. Kinder müssen im Fahrzeug stets vorschriftsmäßig gesichert ist. Rund ein Drittel aller Kinder unter 15 Jahren verunglückt in Deutschland als Mitfahrer im Auto.

An die Autofahrer appelliert der Automobilclub besonders in der Umgebung von Schulen und wo sie Schulkinder unterwegs treffen, erhöhte Vorsicht walten zu lassen, mit den Schwächen der Kinder zu rechnen und stets bremsbereit zu sein.