Neustadt: Asylunterkunft in Europastraße brennt

Symbolbild Feuerwehr (Foto: Pixabay)
Symbolbild Feuerwehr (Foto: Pixabay)

Neustadt an der Weinstraße (ots) – Am 18.11.19, gegen 22 Uhr brach in der Europa Straße im Gemeinschaftsraum der dort befindlichen Asylunterkunft aus bisher unbekannten Gründen ein Brand aus.

Bei dem Brand kamen insgesamt 3 Bewohner mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus in NW. Ein weiterer verletzte sich leicht beim Löschversuch mit dem Feuerlöscher. Das gesamte Gebäude wurde durch den Brand und die damit einhergehende Rußbildung stark in Mitleidenschaft gezogen und war nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner wurden beim DRK in NW untergebracht.

Durch den Brand dürfte ein Sachschaden von mindestens 100.000 EUR entstanden sein. Es ergeben sich keine Hinweise auf politisch motovierte Kriminalität. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Information der Feuerwehr:

Am späten Montagabend um 22:07 Uhr löste die automatische Brandmeldeanlage einer Notunterkunft für Geflüchtete in der Europastraße Alarm aus. Beim Eintreffen des für das Objekt zuständigen Löschzugs Süd war der hintere Gebäudeteil bereits stark verraucht. Aufgrund dieser Erkenntnisse ließ der Einsatzleiter, über die Feuerwehreinsatzzentrale die Alarmstufe erhöhen und forderte weitere Kräfte aus der Hauptfeuerwache nach.

Die Unterkunft wurde komplett evakuiert. Unter Atemschutz mit einem Hohlstrahlrohr gingen die Kräfte in das Erdgeschoss zum Brandobjekt vor. Die nachrückenden Kräfte rüsteten sich ebenfalls mit Atemschutz aus, unterstützten die Kräfte bei der Brandbekämpfung und kontrollierten die Zimmer auf eventuell darin befindliche Personen. Parallel dazu leuchtete die Feuerwehr die Einsatzstelle aus und baute eine Einsatzleitung auf. Der Brand war nach 21 Minuten gelöscht. Um den Brandrauch aus dem Objekt zu bekommen mussten mehrere Hochleistungslüfter eingesetzt werden.

Da die Unterkunft vorläufig unbewohnbar ist, kamen die Bewohner beim Deutschen Roten Kreuz in der Grainstraße unter. Insgesamt evakuierte die Feuerwehr 55 Personen, wovon fünf vorläufig wegen einer Rauchgasinhalation in ein Krankenhaus mussten. Die Betreuung und Registrierung der Bewohner übernahm das Rote Kreuz. Der Verpflegungszug unterstützte das Rote Kreuz bei der Bereitstellung von Feldbetten, Herstellung der Schlafplätze sowie mit heißen und kalten Getränken.

Was zu dem Brand führte und zur Höhe des Sachschadens können zurzeit keine Angaben gemacht werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von 10 Einsatzfahrzeugen und über 50 Einsatzkräften, zusammen mit dem Regelrettungsdienst, der Schnelleinsatzgruppe Sanität, Betreuung, der Organisatorische Leiter, ein Leitender Notarzt und zwei Ärzte des Roten Kreuzes, mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei, Oberbürgermeister, Bürgermeister sowie weitere Städtische Mitarbeiter an der Einsatzstelle.

Info der Polizei – Aktualisierung:

Nach dem Brand in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Neustadt am 18.11.2019 wurde der Brandort heute durch Brandermittler der Kriminalinspektion Neustadt und einem Brandsachverständigen begangen. Dabei konnten keine Anhaltspunkte für ein vorsätzliches Handeln oder einen technischen Defekt festgestellt werden. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen dürfte ein fahrlässiges Handeln ursächlich gewesen sein. Die Schadenshöhe beträgt rund 100.000 Euro. Neben den drei Bewohnern, die mit dem Verdacht auf Rauchgasintoxikation zur ärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus verbracht worden waren, musste noch eine weitere Person ärztlich versorgt werden. Diese hatte sich, beim Versuch mit einem Feuerlöscher den Brand zu löschen, verletzt. Alle Verletzten wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei dauern an. (Stand: 19.11.19, 15:37 Uhr)

Information der Stadtverwaltung:

Am Montagabend gegen 22:00 Uhr rückte die Feuerwehr der Stadt Neustadt an der Weinstraße aufgrund einer aktivierten Brandmeldeanlage in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Europastraße aus. Beim Eintreffen des für das Objekt zuständigen Löschzugs Süd war der hintere Gebäudeteil bereits stark verraucht. Vor Ort wurde von den Einsatzkräften ein Brand in dem Gemeinschaftsraum der Unterkunft festgestellt. Der hintere Gebäudetrakt wurde durch den Brand und die damit einhergehende Rußbildung stark in Mitleidenschaft gezogen und war nicht mehr bewohnbar. Das Gebäude wurde daraufhin komplett geräumt.

Die 68 evakuierten Personen konnten dank der unkomplizierten Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes in den Räumlichkeiten des DRK in der Grainstraße untergebracht und versorgt werden. Alle evakuierten Personen wurden durch zwei Notärzte medizinisch begutachtet, insgesamt 8 Personen wurden medizinisch versorgt.

Die Feuerwehr der Stadt Neustadt an der Weinstraße (Löschzug Süd, Stadtmitte II(Löschzug II, Löschzug III), Facheinheit luK, Verorgungszug) war mit einem Großaufgebot von 10 Einsatzfahrzeugen und über 50 Einsatzkräften, zusammen mit dem Regelrettungsdienst, der Schnelleinsatzgruppe Sanität, Betreuung, der Organisatorischen Leitung, einem Leitenden Notarzt und zwei Ärzten des Roten Kreuzes, mehreren Streifenwagenbesatzungen der Polizei, Oberbürgermeister Marc Weigel, Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer sowie weiteren Städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Einsatzstelle.

Bereits am gleichen Abend und in der Nacht konnten einige Personen die Unterkunft im DRK verlassen, bei Freunden unterkommen oder ihren Arbeitsplatz mit Schicht-Regelung aufsuchen. Gestern Vormittag befanden sich nach Angaben des DRK noch ca. 50 Personen in der Notunterkunft in der Grainstraße. Im Laufe des gestrigen Vormittags konnten alle Evakuierten in weiteren Unterkünften in Neustadt untergebracht werden.

Nach der Rückmeldung des Brandgutachters konnten ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner in Teilbereiche der Unterkunft zurückkehren. Der vordere Trakt ist baulich von dem Teil getrennt, indem das Feuer ausgebrochen war.

Wie das Feuer im Gemeinschaftsraum ausbrechen konnte, ist derzeit noch unklar. Auch zur Höhe des Sachschadens kann seitens der Stadt Neustadt an der Weinstraße zurzeit keine Angabe gemacht werden. Die Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Im Rahmen der gestern stattgefundenen Pressekonferenz im Rathaus hat sich Oberbürgermeister Marc Weigel ausdrücklich bei allen Einsatzkräften sowie allen Helferinnen und Helfern für ihre beispielhafte Arbeit bedankt. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat reibungslos funktioniert, wodurch eine schnelle Versorgung aller Bewohnerinnen und Bewohner möglich war. (Stand: 20.11.19)