Stürze im Alter nehmen stark zu – KKH: Wie sich Stürzen vorbeugen lässt

Stürze führen oft zu Krankenhausaufenthalten.

Ob Teppich, Türschwelle, Treppenabsatz oder Bordstein, ob daheim oder unterwegs: Stolperfallen können Jung und Alt schnell zu Fall bringen. Doch während Kinder fix wieder auf die Beine kommen, kann ein Sturz besonders bei älteren Menschen zu ernsthaften Folgen wie Knochenbrüchen führen.

Laut aktuellen Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse waren im vergangenen Jahr 58 Prozent der Versicherten, die sich Arm, Bein, Rippen oder auch Oberschenkelhals gebrochen haben und deswegen im Krankenhaus behandelt werden mussten, 65 Jahre und älter.

Insgesamt stieg die Anzahl KKH-Versicherter, die wegen eines Bruchs in eine Klinik mussten, zwischen 2007 und 2013 um 13 Prozent − bei Frauen um 17, bei Männern um 4 Prozent. Besonders in Acht nehmen müssen sich Männer ab 80. Sie erlitten im Erhebungszeitraum besonders häufig einen Knochenbruch.

„Ältere Menschen fühlen sich häufig unsicher beim Gehen“, erklärt Peter Benninger vom KKH-Serviceteam in Neustadt/Wst.. „Die Muskulatur verringert sich, und die Knochen können poröser werden. Damit steigt das Risiko, zu stürzen und sich ernsthaft zu verletzen.“ Lange Klinikaufenthalte und sogar Pflegebedürftigkeit können die Folge sein.

Der erste wichtige Schritt, um sein Sturzrisiko zu senken, ist, Gefahrenquellen zu erkennen und gezielt zu beseitigen. Dabei sind die Ursachen für Stürze vielfältig. Herz-Kreislauf-Probleme, Muskel- und Augenerkrankungen zählen ebenso dazu wie die Einnahme bestimmter Medikamente oder auch Schwindel. Weitere Ursachenherde finden sich häufig in den eigenen vier Wänden. So können rutschige Teppiche, glatte Fußböden, Türschwellen oder Elektrokabel, die im Weg liegen, zu Stolperfallen werden.

„Jeder sollte sein Wohnumfeld daraufhin unter die Lupe nehmen“, rät Benninger. Meist reichen ein paar Handgriffe, um das Sturzrisiko deutlich zu verringern. Auch Haltegriffe in der Dusche oder ein Nachtlicht im Flur machen die Wohnumgebung sicherer.

Die eigene Sicherheit lässt sich zudem unterwegs erhöhen. Wo Handläufe angebracht sind, sollten sie genutzt werden. Gehhilfen geben Sicherheit bei Einkäufen oder Spaziergängen und sollten aus Eitelkeit nicht daheim bleiben. Straßen stets an Zebrastreifen und Ampeln überqueren. Und: Schuhe mit rutschsicherem Profil tragen. Ältere Menschen können Stürze zudem vermeiden oder besser abfangen, wenn sie gezielt Balance- und Krafttraining machen – am besten unter Anleitung eines Physiotherapeuten.

„Wer Maßnahmen zur Sturzprävention ergreift, erhöht neben der eigenen Sicherheit auch seine Lebensqualität“, appelliert Peter Benninger. Denn wer einmal gestürzt ist, entwickelt oft Ängste, erneut hinzufallen. Die Folge: Betroffene bewegen sich weniger, werden unsicherer und unselbstständiger. Doch genau das begünstigt einen erneuten Sturz − ein Teufelskreis.

Weitere Informationen sowie ein Test zur Ermittlung des individuellen Sturzrisikos sind unter folgendem Link zu finden: www.kkh.de/sturzrisiko. Versicherte, die an einem Kurs zur Sturzprävention teilnehmen möchten, erhalten von der KKH einen Zuschuss. Voraussetzung: Der Kurs muss von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sein. Geeignete Kurse sind zu finden unter www.kkh.de/praeventionskurse