Dresden – Beim KURZFILMTAG steht das Publikum im Mittelpunkt – ob in Metropolen oder auf dem Land, ob in Kinos oder an anderen Orten. Das vielfältige Kurzfilmangebot spricht jeden an.
Am kürzesten Tag des Jahres packt Deutschland das Kurzfilmfieber. Am 21. Dezember 2019, aber auch in den Tagen davor und danach, zeigen unzählige Veranstalter Kurzfilme aller Couleur. Neun Tage vor dem Event stehen 317 Veranstaltungen fest – so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt. Sie verteilen sich über die gesamte Republik. Einige Events werden bis zum KURZFILMTAG noch hinzukommen. Fünf herausragende Veranstaltungsideen wurden mit Kreativpreisen geehrt.
Der KURZFILMTAG ist ein Aktionstag für das Publikum. Als solcher zieht er nicht nur urbanes Publikum in Kinos, Kneipen, Kirchen und an viele andere Orte. Er ist insbesondere für alle, die in kleineren Städten und auf dem Lande leben, ein willkommenes kulturelles Angebot im ansonsten oft überschaubaren Veranstaltungskalender. Dabei spielen die Kinos eine wichtige Rolle. Christine Berg, Vorstandsvorsitzende des HDF KINO, der die Interessen von über 600 Kinobetreiber*innen vertritt: „In vielen Orten auf dem Land sind Kinos die einzige vorhandene Kulturstätte und bieten den Menschen viel mehr als das reine Filmerlebnis. Es gibt viele HDF Mitglieder in der Fläche, die mit einem tollen Filmangebot, vielen Veranstaltungen und Sondervorführungen für ein buntes und abwechslungsreiches Kulturleben in Dörfern und Kleinstädten sorgen. Dazu gehören auch Kurzfilme und es freut mich, dass diese Kinos beim KURZFILMTAG besonders im Fokus stehen.“
Vermittlung von Filmkultur mit dem KURZFILMTAG
Die Stärke von Kinos besteht nicht nur im Abspiel von Kinofilmen, sondern auch in der Vermittlung von Filmkultur. Genau dort setzt der KURZFILMTAG an mit seinen vielfältigen Kurzfilmangeboten, und zwar nicht nur in Metropolen, sondern gerade auch in kleinen Städten und auf dem Land. Felix Bruder, Geschäftsführer des Kinoverbandes AG Kino: „Damit Kinos in kleineren Städten und auf dem Land ihre Rolle als Kulturort ausfüllen können, helfen Formate wie der KURZFILMTAG enorm. Durch die Zusammenarbeit der Partner entsteht mehr Sichtbarkeit und die beteiligen Kinos können Marketingideen und Programmkonzepte austauschen.“ Jana Cernik, Geschäftsführerin bei der AG Kurzfilm, die den KURZFILMTAG koordiniert: „Wir als Bundesverband Deutscher Kurzfilm beobachten seit Jahren die Entwicklungen im Film- und Kinomarkt. Wir versuchen Angebote zu schaffen, die dem Rechnung tragen. Der KURZFILMTAG ist eines davon. Seit nunmehr acht Jahren bieten wir eine an Formen und Themen abwechslungsreiche Filmauswahl für Zielgruppen von ganz klein bis zu SeniorInnen an. Von Beginn haben wir dabei ausdrücklich die in der Fläche lebende Bevölkerung angesprochen, sei es über Kinos oder – wo diese fehlen – über alternative Abspielorte.“ In Schwerpunktregionen erzählen etwa Regionalmanager im direkten Kontakt mit potentiellen Veranstalter*innen von der Idee des KURZFILMTAGES. Und das mit Erfolg: In Brandenburg finden in diesem Jahr insgesamt 33 Veranstaltungen statt, in Thüringen sind es 15. Das sollen perspektivisch noch mehr werden, auch in anderen Regionen der Republik. Initiativen, wie sie etwa vom Bundesverband Kommunale Filmarbeit kommen, ebnen dafür den Weg. Vorstandsvorsitzender Andreas Heidenreich: „Wir bieten sehr häufig Beratungen an für Orte, in denen Kinos geschlossen werden und keine Nachfolger zu finden sind oder wo BürgerInnen verhindern wollen, dass das Kino verschwindet. Aus eigenem Antrieb der BürgerInnen vor Ort entstehen dann dort Vereine und Genossenschaften, die der Filmkultur auf dem Land helfen, zu überleben.“
Raus aus dem vorweihnachtlichen Trubel, rein in fantastische Kurzfilm-Welten
Was ist das Besondere am KURZFILMTAG? Am kürzesten Tag des Jahres treffen sich die unterschiedlichsten Menschen gemeinsam vor Leinwänden und Bildschirmen, um in ganz unterschiedliche Kurzfilm-Welten einzutauchen und sich zugleich dem vorweihnachtlichen Trubel zu entziehen. Mitunter ergänzen Gesprächsrunden mit Filmemacher, Livemusik oder Lesungen das kurzfilmische Angebot. Die diesjährige Ausgabe des Aktionstages – und damit auch einige der eigens zusammengestellten Filmprogramme – steht unter dem Motto „was wäre, wenn…“. Jeder Mensch kann beim KURZFILMTAG dabei sein, ob als Zuschauer oder mit einem eigenen Event. Dank der Specials für kleine und größere Kinder sowie Jugendliche, Senior*innen, Sehbehinderte, Hörgeschädigte und Menschen mit Lernschwierigkeiten haben alle die Möglichkeit, Kurzfilme zu entdecken. „Inzwischen gibt es unzählige Veranstalter, bei denen der KURZFILMTAG als fester Termin im Jahreskalender steht. Besonders freut uns, dass viele von ihnen immer wieder mit neuen Ideen das kurze Format feiern“, so Cernik. Außergewöhnliche Veranstaltungsideen werden alljährlich mit Kreativpreisen ausgezeichnet. Gerade wurden die fünf Ehrungen für 2019 vergeben. Sie gehen an das Bennohaus Münster, das LISALUNA Kurzfilm Kurzfestival in Duisburg, das B-Movie Kino St. Pauli in Hamburg, die Eckermann-Buchhandlung in Weimar sowie das Senior*innenkino in Döbeln, eine Zusammenarbeit des Caritasverbandes für das Dekanat Meißen e.V. und der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt eG. Neben dem Titel freuen sich die Preisträger über jeweils 100 Euro Preisgeld sowie zusätzliche Werbung.
Traditionell unterstützen prominente Botschafter den KURZFILMTAG mit einem persönlichen Clip. In diesem Jahr sind dies YouTube-Star Rezo, Filmregisseur Andreas Dresen, Schauspielerin Marleen Lohse und KiKA-Moderator Tim Gailus.