Neustadt an der Weinstraße – Am Donnerstag, 2. Januar 2020, um 20 Uhr findet mit „eine andere Musik. Zum 200. Geburtstag von Clara Schumann“ in der Parkvilla des Herrenhofs Mußbach bereits die achzehnte Ausgabe der Literaturvilla statt.
Titel der Veranstaltung ist dem neuesten Prosaband (2019, erschienen im Hasslocher Brot&Kunst-Verlag) der Autorin Lea Ammertal aus Calw entliehen. Die Lektüre dieses Werks bietet eine einzigartige, manchmal auch eigenwillige und dabei besonderes anregende Sicht auf Clara Schumann – und auch auf unsere Gegenwart. Doch werden wir an diesem Abend uns nicht nur literarisch dieser Ikone des 19. Jahrhunderts nähern, sondern auch auf anderen Wegen: Dank der Musikerinnen Verena Börsch (Klavier) und Gudrun Heller (Gesang) wird man auch Clara Schumans Musik hören und thematisch ergänzende Fotografien im Parterre der Parkvilla betrachten können. Die Fotografin Henrie Bo greift die Helligkeit aus dem Kapitel „Weisse Maschen“ des Werks Lea Ammertals auf und zeigt in ihren Bildern lichtdurchflutete Momente, bei denen die Idylle erst auf den zweiten Blick durch die bewusste Unschärfe ins Wanken gerät. Die zu sehende Bildergruppe stammt aus der „Atemzüge“.
Der Eintritt ist frei, Einlass ist ab 19 Uhr zur Vernissage der Ausstellung im Parterre. Die Lesung beginnt um 20 Uhr im Konzertsaal im 1. OG.
Autorin
Lea Ammertal ist seit 2002 Regisseurin und szenische Trainerin bei den Aurelius Sängerknaben Calw, schreibt Singspiellibretti für Kinder und inszeniert Musiktheater-Aufführungen, u.a. bei Classic Open Wildberg und beim Festival Schloss Kapfenburg. Publiziert hat sie unter anderem im Brot&Kunst Verlag den Lyrikband Nachgeblickt (2014), sowie die beiden Kurzprosabände Lesereise (2017) und Eine andere Musik (2019).
Kunst
Die Fotografin Henrie Bo greift die Helligkeit aus dem von Lea Ammertal vorgestellten Kapitel „Weisse Maschen“ auf. Ihre Bilder zeigen lichtdurchflutete Momente eines schönen Lebens, bei denen die Idylle erst auf den zweiten Blick durch die bewusste Unschärfe ins Wanken gerät. Für sie ist unsere Welt fragil und es gilt, sie nicht für selbstverständlich zu halten, sondern sich der Zerbrechlichkeit bewusst zu sein. Zu sehen wird eine Bildergruppe aus der Serie „Atemzüge“ sein.
Musik
Verena Börsch stammt aus Neustadt an der Weinstraße und erhielt mit fünf Jahren ihren ersten Klavierunterricht. An der Staatlichen Musikhochschule in Detmold studierte sie bei Anatol Ugorski Klavier. Unterstützt von Stipendien des Rotary-Clubs, des Leverhulme Trusts setzte sie danach ihre künstlerische Ausbildung in London am Royal College of Music bei Bernard Roberts fort und absolvierte dort das „Performer’s Diploma“ und den „Master of Music“. Als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes studierte sie für ein weiteres Jahr an der Guildhall School of Music and Drama bei Andrew Ball und Nelly Ben-Or. Auf Einladung von Roger Vignoles war sie offizielle Begleiterin der Gesangsklassen beim Internationalen Musikfestival in Verbier (Schweiz).
Verena Börsch lebt und arbeitet seit 2007 als freischaffende Konzertpianistin, Kammermusikerin, Liedbegleiterin und Klavierpädagogin in Neustadt an der Weinstraße. Seit 2015 unterrichtet sie eine Klavierklasse an der Stuttgarter Musikschule. Ihre Schüler(innen) errangen in den vergangenen Jahren erste Preise auf Regional-, Landes-, und Bundesebene.
Gudrun Heller studierte an der Karlsruher Musikhochschule Musik für das Lehramt mit Hauptfach Gesang und Querflöte, wohnt in Herxheim und unterrichtet an der Kreismusikschule SÜW Querflöte. Musikalisch lebt sie sich besonders als Sängerin aus. Mit verschiedenen Ensembles und Orchestern war sie solistisch in Oratorien, Kantaten und Messen zu hören. Gastspiele führten sie unter anderem nach Rom, Berlin, Nancy, Südfrankreich und Sizilien. Die Kammermusik ist ihr ein besonderes Anliegen, ihre Leidenschaft, sich für besondere Projekte zu engagieren; aktuell mit Verena Börsch in einem Liederabend mit Komponistinnen des 19. und 20. Jahrhundert.