Kaiserslautern – Oberbürgermeister Klaus Weichel hat auf der Stadtratssondersitzung am 20.02.2020 zum Thema FCK und Fritz-Walter-Stadion ein Konzept zur Quartiersentwicklung auf dem Betzenberg vorgestellt.
Das Konzept wurde zusammen mit dem renommierten Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer entwickelt. Es sieht eine nachhaltige, städtebaulich verträgliche Entwicklung auf dem Betzenberg-Areal und eine intensivere Nutzung des Fritz-Walter-Stadions bei fortlaufendem Spielbetrieb vor, das Fundament einer langfristigen Rentabilität sein kann und einen Gewinn für alle Stakeholder verspricht.
286,5 m hoch über der Stadt, sichtbar von weit her, am Ort historischer Erfolge könnte das KaiserKarree entstehen. Ausgehend vom Fritz-Walter-Stadion würde es ein neues Zentrum bilden, das dem Anspruch der Stadt Kaiserslautern als Innovations- und Entwicklungsstandort gerecht wird. Das vorgestellte Konzept sieht eine Mischnutzung vor, die verschiedenste Cluster unter einem Dach vereint:
Ein „Haus des Sports“ soll Raum für Physiotherapie, Senso-Zone, Bistro, Verbände & Vereine, Sportschulen, Sport-Akademie und Veranstaltungen bieten. Durch die unmittelbare Nähe zu einem „Haus sportnaher Gesundheitsdienstleistungen“ sollen kurze Wege zu Synergieeffekten führen.
Die Ansiedlung von Wohnbebauung kann ebenfalls helfen, den Betzenberg wieder stärker zu beleben und zugleich die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der potenziellen Nutzungen sicher zu stellen. Flächen für Geschosswohnungsbau als auch für Stadtvillen tragen dem Rechnung. Seniorengerechtes Wohnen und eine KiTa runden das Cluster „Wohnen“ im neuen Quartier ab. Die Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Kaiserslautern und der Stadiongesellschaft.
Um die Verweilqualität und Nutzungsvielfalt in und um die Arena zu steigern und das Areal für eine weitere Nutzung attraktiv zu machen, werden gastronomische Möglichkeiten für viele der potenziellen Nutzungen von Interesse sein. Gegenüber des Stadions soll deshalb ein Areal mit Veranstaltungsflächen, Hotel und Spa entstehen, das auch eine Gastronomie mit Außenbestuhlung beinhaltet.
Nicht zuletzt kann das Fritz-Walter-Stadion für UnternehmerInnen vielfältige Möglichkeiten für exponierte Büroflächen, z. B. im Logenturm oder in Teilen der Tribünen, bieten. Die Kaiserslauterer Gründerszene wächst seit Jahren. Damit dieser Prozess nicht am knappen Angebot von Büroflächen scheitert, könnten etwa in der Südtribüne moderne und kreative Co-Working-Spaces realisiert werden, ohne den Spielbetrieb zu beeinflussen oder einzuschränken. Mithilfe von Containermodulen können diese auch kurzfristiger und kostengünstiger angeboten werden.
Durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Nutzungen kann so auf dem Betzenberg ein funktionierender Stadtteil in bester Lage entstehen, der das Stadion umrahmt und ergänzt, ohne dass es seine Funktion und Anziehungskraft innerhalb Kaiserslauterns verliert.
„Wir brauchen eine Strategie, die den Betzenberg wieder zu dem macht, was er ist und immer war: Ein unzerstörbarer Mythos. Deshalb wollen wir ihn nicht nur erhalten, sondern mit dem KaiserKarre aus dem Stadtteil Betzenberg ein Areal für alle machen. Das Fritz-Walter-Stadion selbst wird dabei Mittelpunkt einer lebendigen Stadtteilentwicklung, die weit über den Fußball hinaus reicht, ohne dessen starke Wurzeln zu vergessen“,
so Oberbürgermeister Klaus Weichel.
„Tradition braucht Zukunft. Mit dem KaiserKarree könnten wir einen Platz schaffen, an dem nicht nur der FCK sondern auch das Leben spielt und wir Potentiale unserer Stadt mit einem Zentrum der Innovation und Entwicklung mit überregionaler Strahlkraft heben. Die Einnahmen über vermietbare Flächen und Pachterlöse stehen in einem gesunden Verhältnis zu den Ausgaben für Umbau, Vermarktung und Finanzierung. Dies schafft uns finanzielle Möglichkeiten und Freiräume, die wir in der aktuellen Situation weder als Stadt, noch als Stadiongesellschaft besitzen um den 1. FC Kaiserslautern bei der Konsolidierung des Vereins und seiner sportlichen Zukunft zu unterstützen.“