Heidelberg – Ludwig, der junge Asiatische Elefant aus München, der am 12. Mai nach Heidelberg kam, hat sich in der Zwischenzeit gut in der Jungbullen-WG eingelebt. Besonders mit dem knapp zwei Jahre älteren Khin Yadanar Min sieht man ihn häufig gemeinsam auf der Anlage umherstreifen.
Bei den sommerlichen Temperaturen genießen die beiden zusammen ein abkühlendes Bad im Wasserbecken. Mit den beiden neunjährigen Elefantenbullen Tarak und Gandhi hat sich Ludwig ebenfalls gut angefreundet. Die anfänglichen Rangeleien mit Gandhi, bei denen der ältere Bulle dem neuen Rabauken seine Grenzen aufzeigte, waren typische Machtspielchen zur Klärung der Rangordnung und zogen keine ernsthaften Verletzungen mit sich. Letztlich ist auch dies Bestandteil der Erfahrungen, die Ludwig in der kleinen Jungbullen-Herde in Heidelberg für sein Sozialverhalten lernen soll.
Die Pfleger sind ebenfalls sehr zufrieden mit den Fortschritten, die Ludwig im Training zeigt. In Heidelberg erlernt der junge Ludwig im geschützten Kontakt unterschiedliche Kommandos. Die Heidelberger Elefantenpfleger arbeiten dabei durch eine sichere Abschrankung mit den Elefanten. Zur Fußpflege und Behandlung von etwaigen Verletzungen werden regelmäßig Trainingseinheiten absolviert, bei denen der Elefant einen Fuß oder bestimmte Körperteile an die Gitteröffnungen hält. Bei diesem Trainingsverfahren werden die Tiere nicht von den Pflegern dominiert, sondern erhalten bei guten Leistungen kleine Leckereien. Auch wenn es sich hierbei eher um badische Äpfel statt bayrische Brezeln handelt, scheint es Ludwig gut zu schmecken. Dieses für Ludwig sehr positive Training ermöglicht den Pflegern und der Zoo-Tierärztin auch die Kontrolle des gut nachwachsenden Stoßzahnes, den sich Ludwig noch während seiner Zeit in München abgebrochen hatte. Neben den Stoßzähnen, die bei Elefanten auch genutzt werden, um Rinde von Bäumen zu schaben oder Wurzeln auszugraben, ist der Rüssel der Elefanten als nützliches Universal-Werkzeug immer im Einsatz. Speziell beim Duschen mit Sand oder Wasser zeigt sich dieses besondere Körperteil als außerordentlich praktisch. Und das genießt der Neuzugang aus München in der Heidelberger Elefanten-WG häufig und gerne.