Kaiserslautern – „Die Industrie verschmutzt unsere Umwelt.“ Dass dieses pauschale Vorurteil mitnichten zutrifft, das beweisen zahlreiche Kaiserslauterer Industrieunternehmen, die in ihrem Bereich schon lange umweltschonend und nachhaltig arbeiten.
Grund genug für Oberbürgermeister Klaus Weichel und Wirtschaftsförderer Stefan Weiler ihre Firmenbesuche im Jahr 2020 unter die Überschrift „Öko-Tour“ zu stellen. Besucht werden einige der Unternehmen in Kaiserslautern, die durch ihr ökologisch verantwortungsvolles Handeln mit gutem Beispiel voran gehen, sich besonders für Ressourcenschonung, Emissionseinsparung, Müllvermeidung und andere Aspekte der Nachhaltigkeit engagieren.
Den Anfang machte am Dienstagmorgen ein Besuch bei Alpla auf dem Einsiedlerhof. Das 1955 in Österreich gegründete Unternehmen stellt an 178 Standorten in aller Welt Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile aus Kunststoff her. In der Niederlassung in Kaiserslautern produzieren aktuell rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 1978 Kunststoffflaschen für Kosmetika, Reinigungsmittel oder Schmierstoffe.
Seit 1990 die erste Recycling-PET-Flasche vom Band gerollt ist, hat sich viel getan, wie Werkleiter Michael Kästle berichtet. Am Anfang habe man „noch viel Lehrgeld bezahlt“, inzwischen sei zwischen Recycling-Ware und Neuware jedoch technologisch praktisch kein Unterschied mehr zu erkennen.
„Eine Flasche gehört nicht ins Meer. Sie ist ein hochwertvoller Rohstoff, aus dem wir wieder was machen können“,
so Kästle. 2020 wird das erste Jahr sein, in dem Alpla mehr Flaschen aus recyceltem PET produziert als aus Neuware. Seit 2012 ist das Unternehmen Teil der Recyclat-Initiative, zusammen etwa mit der Rewe Gruppe oder dem NABU.
Vorbildlich ist Alpla jedoch auch in Sachen Energieeffizienz unterwegs. Durch teilweise einfache Maßnahmen wie die Installation von Wärmeleitblechen oder eine Leckagekontrolle ist es gelungen, den Energieverbrauch in den vergangenen sieben Jahren um 14 Prozent zu senken. Maßnahmen, die sich sicherlich auf andere Firmen übertragen lassen.
„Wir teilen unsere Ideen gerne“,
bietet Kästle an.
Bei Oberbürgermeister Weichel und Stefan Weiler traf er nicht nur damit einen Nerv.
„Das Thema Umweltschutz wird auch global immer wichtiger. Immer häufiger kommt es vor, dass sich Wirtschaftsdelegationen, die Kaiserslautern besuchen, gezielt für diese Thematik interessieren“,
erklärt Weichel.
„Unsere Lautrer Unternehmen verfügen hier bereits über unglaublich viel Knowhow, womit wir künftig offensiv werben wollen. Wir freuen uns daher sehr, wenn Firmen wie Alpla bereit sind, ihre Erfahrungen weiterzugeben.“