Kreis Bergstraße – Mit dem Aktionstag am Goethe-Gymnasium Bensheim zum „Tag des Sonnenschutzes“ appelliert das Gesundheitsamt gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern an die Bedeutung eines wirksamen Sonnenschutzes.
Im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichts konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Möglichkeiten eines wirkungsvollen Sonnenschutzes beschäftigen.
„Ziel dieser Präventionsmaßnahme ist es, dass sich Kinder und Jugendliche rechtzeitig mit dem Thema Sonne und Sonnenschutz auseinandersetzen. Der Weg bis zur Umsetzung der fachlichen Ratschläge ist sicher schwer, doch es ist eine Investition in die Zukunft für unsere Kinder. Deshalb sollten wir immer wieder auf die Gefahren hinweisen“, hob Matthias Schimpf, Kreisbeigeordneter und Dezernent für Gesundheit, Verbraucherschutz und Veterinärwesen hervor und er vergaß dabei nicht, auf die besondere Verantwortung der Eltern hinzuweisen.
Die DAK-Gesundheit, als Partner des Gesundheitsamtes, hielt verschiedene Informationen rund um das Thema Sonnenschutz für die Schülerinnen und Schüler bereit, wie zum Beispiel die Bestimmung des Lichtschutzfaktors der Haut. Thomas Becker, Leiter der Bensheimer Apotheke am Hospital, präsentierte verschiedene Präparate zum Sonnenschutz vor und gab umfassende Informationen zur richtigen Anwendung. Dr. Alexander Magerl, Facharzt für Dermatologie gab fachkundige Ratschläge in einem Workshop und erklärte die Risiken zu den Themen Hautkrebs und Solarium. Am Informationsstand der Firma Optik Brand aus Heppenheim konnten sich die SchülerInnen über geeignete Sonnenbrillen informieren.
Das Thema Sonnenschutz ist heute aktueller denn je, denn in jedem Jahr erkranken ca. 224.000 Menschen neu an Hautkrebs. Ein Übermaß an UV-Strahlung schädigt die Haut nachhaltig. Viele gehen jedoch immer noch leichtfertig mit dem Aufenthalt in der Sonne um. Auch im Schatten setzt man sich der UV-Strahlung aus und vergisst sehr leicht die Sonnenbrandgefahr durch Reflektion auf der Wasseroberfläche.
Regelmäßiges Sonnenbaden, egal ob im Solarium oder im Freien, birgt nicht abschätzbare Gefahren für die Haut und kann süchtig machen. Man spricht dann von Bräunungssucht (Tanorexie). Hier kommt es, wie bei allen Suchtkranken, zu dem Hang, die Bräunungsdosis zu steigern und schließlich bei einem Entzug zu Nervosität und Unruhe. Das falsch verstandene Schönheitsideal ist eben ein knackig braungebrannter Körper. Sonnenlicht fördert die Vitamin-D-Bildung und Ausschüttung von Glückshormonen im Körper. Wer jedoch zu viel Sonne tankt, holt sich einen Sonnenbrand und nimmt die frühe Hautalterung in Kauf. Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, steigt gleichzeitig enorm an.
Kirsten Haschberger von der DAK-Gesundheit räumte mit dem Irrglauben auf, dass man die Haut im Solarium leicht auf die Urlaubssonne vorbereiten kann. Beim Bräunen auf der Sonnenbank überwiegt die UVA-Strahlung. Die vorgebräunte Haut ist leider vor der gefährlichen UVB-Strahlung der Sonne dadurch keinesfalls geschützt.
„Jeder Sonnenbrand, bis in die früheste Kindheit zurückreichend, wird von der Haut nicht vergessen und erhöht ständig das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken“, betonte Reinhild Zolg, Fachbereichsleiterin des schulärztlichen Dienstes vom Haus der Gesundheit Heppenheim.
Wie lange man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, hängt von dem jeweiligen Eigenschutzfaktor der Haut ab. So können z. B. helle Hauttypen ungeschützt maximal 5-10 Minuten in der Sonne baden. Deshalb ist es wichtig, sich vorher eine Sonnenschutzcreme mit dem entsprechenden Lichtschutzfaktor zu verwenden.