Neustadt an der Weinstraße – Nach dem Fund einer 250 kg schweren amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die bei Baggerarbeiten auf einem Privatgrundstück in der Straße Zum Ordenswald im Ortsteil Neustadt Mußbach gefunden wurde, wird die Bombe am heutigen Donnerstag, 30.01.2020 entschärft.
Der Evakuierungsradius rund um den Fundort beträgt 500 Meter Luftlinie. In diesem Bereich müssen ca. 450 Wohneinheiten geräumt werden. Im Bereich des Verkehrs ist die Autobahnanschlussstelle Neustadt Nord, sowie die ICE Strecke zwischen Neustadt und Haßloch und der Luftraum. (Hier ist die Liste der betroffenen Straßen und Grundstücke)
Begehung des Sperrgebiets durch Einsatzkräfte ab 9 Uhr
Bereits ab 9 Uhr erfolgt eine erste Begehung des Sperrgebietes! Auch die ersten Sperrposten werden zu diesem Zeitpunkt eingerichtet. Die Polizei bittet die Bevölkerung die Einsatzkräfte nicht zu behindern, damit die Bombe reibungslos entschärft werden kann.
Zeitliche Infos (Quelle: Polizei):
09:07 Uhr: Die erste Begehung erfolgt ab jetzt. Die Räumungstrupps sind unterwegs. Die Sperrposten an AVG und Steinhaufenkreisel sind besetzt. An Verkehr geht es nur noch aus dem Sperrgebiet raus, nicht mehr rein.
09:29 Uhr: Die Anschlussstelle Neustadt-Nord der Autobahn BAB 65 ist ab 10 Uhr für beide Richtungen gesperrt. Ein Abfahren von der BAB 65 ist nicht möglich. Die Autobahn selbst ist nicht gesperrt.
10:04 Uhr: Die Straßen sind komplett gesperrt. Befahrbar ist lediglich die L 516 vom AVG Kreisel aus kommend und die L 532 in Richtung Breitenweg. Abgeleitet wird bereits in der Nachtweide, der AS NW-Nord, und dem Ordenswald.
10:13 Uhr: Die Bahnstrecke ist zwischen Neustadt-Böbig und Haßloch von 12 bis voraussichtlich 14 Uhr gesperrt (ursprünglich war Neustadt-HBF statt -Böbig von der Bahn genannt). Ein Ersatzverkehr ist eingerichtet.
10:29 Uhr: Auch die Zufahrt L 516 ist vom AVG Kreisel aus ist jetzt gesperrt. Bestenfalls bereits an der Gimmeldinger Straße bzw. Mußbacher Landstraße abfahren.
11:03 Uhr: Die zweite Begehung mit den Räumungstrupps läuft. Die Evakuierung soll gegen 11:30 Uhr abgeschlossen sein. Mit Anwohnern, die ihr Haus nicht verlassen wollten, gab es kleinere Schwierigkeiten. Diese konnten jedoch überzeugt werden und fügten sich.
11:20 Uhr: Zugausfall für die Dauer der Entschärfung. Um 12:04 Uhr passiert vorerst der letzte #TGV. Danach wird der Bahnverkehr erst wieder nach erfolgter Entschärfung freigegeben.
11:57 Uhr: Die Evakuierung befindet sich in den letzten Zügen. Der Kampfmittelräumdienst befindet sich bereits an der Weltkriegsbombe. In absehbarer Zeit soll die Entschärfung der Bombe starten.
Bombe entschärft – OB bedankt sich
Um 12:37 Uhr wendet sich OB Marc Weigel per Facebook an die Bevölkerung: „Es ist alles gut gegangen. Um 12.08 konnte ich die Bombenentschärfung freigeben, um 12.32 Uhr kam die gute Nachricht des Kampfmittelräumdienstes in der Einsatzzentrale an. Eine enorme Leistung aller Kräfte, in nicht mal 24 Stunden das alles zu bewegen!
Vielen Dank meiner zwanzigköpfigen technischen Einsatzleitung. Danke den fast 300 Helferinnen und Helfern von Feuerwehr, THW, DRK, Polizei und Stadtverwaltung, besonders natürlich dem todesmutigen Kampfmittelräumdienst. Vielen Dank auch allen Mußbacherinnen und Mußbachern für die reibungslose Kooperation. Sie können alle in ihre Häuser zurück, Autobahnabfahrt, Zubringer und Straße sind wieder frei. Der Zugverkehr rollt wieder. Bin sehr erleichtert.“
12:43 Uhr: Die Bombe ist ENTSCHÄRFT! Die Absperrposten werden noch kurze Zeit aufrechterhalten und werden im Anschluss nach und nach freigegeben.
Information der Stadtverwaltung:
Die Entschärfung der am Mittwoch, 30.01.2020 bei Baggerarbeiten auf einem Privatgrundstück in der Straße zum Ordenswald entdeckten amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war erfolgreich.
Um 12:32 Uhr konnte der rheinland-pfälzische Kampfmittelräumdienst Entwarnung geben.
Die Entschärfung der entdeckten amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Straße zum Ordenswald war erfolgreich. Um 12:32 Uhr konnte der rheinland-pfälzische Kampfmittelräumdienst Entwarnung geben.
Der Umkreis von 500 Metern rund um den Bombenfundort war am Donnerstagmorgen, ab 9 Uhr, evakuiert worden. Betroffen waren ca. 1300 Bürgerinnen und Bürger. Im Einsatz waren rund 290 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, THW, Ordnungsamt, städtischem Bauhof, Landesbetrieb Mobilität und Notfallmanager der Bahn. Mehr als 30 Betroffene nahmen das Angebot der zentralen Ausweichunterkunft in der Turnhalle an der Bleiche 24 wahr. Insgesamt 20 Menschen, die ihre Wohnung nicht eigenständig verlassen konnten, wurden vom DRK in Alternativunterkünfte transportiert. Im Bereich des Verkehrs war die Autobahnanschlussstelle Neustadt Nord sowie die ICE Strecke zwischen Neustadt und Haßloch und der Luftraum betroffen.
Für den Kampfmittelräumdienst galt es, die beiden Aufschlagzünder der Fliegerbombe zu entfernen und unschädlich zu machen. Dies gelang erfolgreich und ohne Probleme.
Oberbürgermeister Marc Weigel und der Einsatzleiter, Stadtfeuerwehrinspekteur Stefan Klein, zeigten sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem insgesamt sehr guten Verlauf der Evakuierungsmaßnahme und sprachen allen Einsatzkräften ihren ausdrücklichen Dank aus.