Kaiserslautern – Der erhoffte Befreiungsschlag gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenverbleib blieb zwar aus, aber beim 30:30 (14:12) gegen die starke HSG Kastellaun-Simmern erwies sich das Dansenberger Perspektivteam insbesondere im ersten Spielabschnitt als das bessere Team.
Schwächen in der Chancenverwertung verhinderten eine durchaus mögliche höhere Pausenführung. So ging es mit einem knappen 14:12 in die Pause. Im zweiten Spielabschnitt schenkten sich beide Teams nichts und trennten sich am Ende einer kampfbetonten Oberligapartie mit 30:30.
Die TuS-Youngster begannen konzentriert und mit enormer Offensivkraft. Marco Holstein erzielte mit zwei krachenden Rückraumwürfen die ersten beiden TuS-Tore. Nach dem 2:3 (5.) per 7-Meter durch den ehemaligen litauischen Nationalspieler Andrius Zigelis zog der TuS mit einem 5:1-Lauf auf 7:4 (11.) davon. Ein Verdienst der nun aggressiveren Abwehr und der tollen Paraden von Schlussmann Henning Huber. Doch die körperlich überlegenen Gäste ließen sich nicht beeindrucken und glichen nach 21 Spielminuten zum 9:9 aus. Maurice Lamotte war es, der in der 26. Spielminute den alten 3-Tore-Vorsprung wiederherstellte (13:10). Wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene verkürzte Korab Mulliqi für die HSG zum 14:12-Pausenstand. Schmeichelhaft für die Gäste, die von zahlreichen Dansenberger Fehlwürfen aus besten Positionen profitierten. Ein 5- oder 6-Tore-Vorsprung wäre bei besserer Chancenverwertung durchaus möglich gewesen.
So ging es mit einem knappen Vorsprung in den zweiten Spielabschnitt hinein, in dem die Gäste versuchten, mit einer offensiveren Abwehrformation das TuS-Angriffsspiel zu stören. Der TuS zeigte sich zunächst wenig beeindruckt, versäumte es aber wiederholt, die Führung deutlicher zu gestalten. So wurde die Chance vergeben, beim Stand von 17:15 (35.) in Überzahl vorzulegen. Stattdessen glichen die Gäste durch ihren Linksaußen Abdelaziz Helaoui zum 17:17 (37.) aus. Dennoch behauptete der TuS bis zum 23:21 (45.) durch Frederik Bohm seine Führung. Begünstigt durch technische Fehler auf Dansenberger Seite wendeten die Gäste mit einem 3:0-Lauf das Blatt und lagen beim 23:24 (49.) durch den siebten Treffer des 33-jährigen Andrius Zigelis, den die TuS-Abwehr mit zunehmender Spieldauer nicht mehr in den Griff bekam, erstmals seit der 5. Spielminute wieder in Führung. Er erzielte fünf der letzten sieben Gästetreffer und rettete mit seinem elften Treffer zum 30:30 das Remis für seine Farben.
Aufregung dann nochmals in den Schlusssekunden. Zunächst wurde Patrick Schulze im Zweikampf mit Patrick Hess von seinem Gegenspieler deutlich erkennbar mit dem Arm im Gesicht getroffen, was von den Schiedsrichtern lediglich mit einem Freiwurf geahndet wurde. Nur wenige Sekunden später war es erneut Hess, der Schulze mit beiden Armen zu Boden riss, um einen möglichen letzten Torabschluss zu verhindern. Der Dansenberger Kapitän reagierte mit einem Revanchefoul und quittierte dafür zurecht die rote Karte. Dass die überharte Aktion des Gästespielers lediglich mit einer 2-Minutenstrafe geahndet wurde, war nur schwer nachzuvollziehen. Ob es regelkonform war, dass das Spiel mit einem Freiwurf für Kastellaun fortgesetzt wurde, wird der TuS prüfen lassen und behält sich vor, gegen die Wertung des Spiels Protest einzulegen.
Dem jungen TuS-Team kann man nach einer kämpferisch und auch spielerisch sehr guten Leistung lediglich vorwerfen, dass sie mit ihren Torchancen viel zu verschwenderisch umgegangen sind und sich zum Ende hin überhastet zu technischen Fehlern haben verleiten lassen, die vom Gegner clever ausgenutzt wurden. Trotz des Punktverlustes dürfen Trainerstab und Mannschaft optimistisch nach vorne schauen. Schafft es die Mannschaft, die gezeigte Leistung in den kommenden Spielen zu stabilisieren, dann hat sie alle Chancen, die Klasse zu halten.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Henning Huber und Simon Egelhof (im Tor), Max Dettinger (1), Benjamin Jusufbegovic, Maurice Lamotte (7), Tobias Wächter (2/2), Jannik Grunau (1), Patrick Schulze (3), Marco Holstein (9), Niklas Jung (1), Frederik Bohm (3), Paul Poloczek, Henry Hofmann, Timo Holstein (3). Trainer: Sebastian Wächter.
HSG Kastellaun-Simmern
Luca Korbion und Mario Percin (im Tor), Laszlo Gilanyi (3), Bastian Wendling (1), Kilian Kötz, Andrius Zigelis (11/3), Patrick Hess (4), Abdelaziz Helaoui (4), Daniel Zourek, Korab Mulliqi (3), Jan Röckendorf (4). Trainer: Dejan Dobardzijev.
Schiedsrichter: Matthias Freiherr von Wolff / Ralph Müller (SG Saulheim/TG Osthofen)
Zuschauer: 120
Siebenmeter: 2/2, 3/3
Zeitstrafen: 4 : 3
Rote Karte: Patrick Schulze (Dansenberg, 60.)
Der Spielfilm: 2:1, 7:4, 9:9, 13:10, 14:12 (Halbzeit), 15:12, 17:17, 22:20, 26:27, 30:29, 30:30 (Endstand)