Mannheim: Die Polizei-News

Symbolbild Polizei, Einsatz ©Reinhard Schnell

Mannheim / Betrunken auf E-Scooter in den Quadraten

Mannheim – Weil er in Schlangenlinien fuhr, wurde am Sonntagmorgen gegen
03.30 Uhr ein E-Scooter-Fahrer im N-Quadrat von der Polizei kontrolliert und zum
Alkoholtest gebeten. Dieser ergab über 1,6 Promille, weshalb der 29-jährige auf
der Wache eine Blutprobe abgeben musste. Ihn erwartet nun eine Strafanzeige
wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.

Mannheim: Fußballbegegnung SV Waldhof Mannheim-1. FC Kaiserslautern; vorläufige Bilanz des Polizeieinsatzes

Mannheim – Am 29. Februar 2020, um 14 Uhr, wurde das Fußballspiel in der
3. Liga zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Kaiserslautern im
Carl-Benz-Stadion angepfiffen. Nach Angaben des Veranstalters besuchten rund
23.150 Zuschauer das Spiel, davon über 3400 Gästefans.

Das Polizeipräsidium Mannheim bereitete sich bereits seit Monaten akribisch auf
das als Hochrisikospiel klassifizierte Lokalderby vor. Dazu fand ein
regelmäßiger, intensiver Informationsaustausch mit den von Beginn an
eingebundenen rheinland-pfälzischen Polizeipräsidien, den Stadtverwaltungen in
Kaiserslautern, Ludwigshafen und Mannheim sowie den beiden Vereinen statt.

Am Morgen der Begegnung versammelten sich mehrere hundert heimische Fans gegen 9
Uhr im Innenhof des Mannheimer Schlosses. Im Laufe des Fantreffs begannen
Einzelne Pyrotechnik und Rauchtöpfe zu zünden sowie Feuerwerkskörper
abzuschießen. Dabei wurden Feuerwerkskörper auch auf die Einsatzkräfte der
Polizei abgefeuert, die sich vor dem Schlossinnenhof im Bereich der
Bismarckstraße/L 2 postiert hatte. Dadurch wurde eine Polizeibeamtin leicht
verletzt. Sie erlitt ein „Knalltrauma“.

Gegen 10.30 Uhr formierte sich schließlich der von der Fanbetreuung des SV
Waldhof bei der Stadt Mannheim angemeldete Demonstrationszug gegen Gewalt,
Rassismus und Vorurteile und bewegte sich zu Fuß vom Schloss über die
Bismarckstraße, den Tattersall, den Kaiserring, die Schwetzinger Straße, die
Roonstraße, den Friedrichsplatz und die Augustaanlage letztendlich über die
Friedrich-Ebert-Anlage zum Carl-Benz-Stadion. In der Spitze nahmen 2.000
Personen an der Demonstration teil. Währenddessen kam es wiederholt zum
Abbrennen von Pyrotechnik und Zünden von Feuerwerkskörpern. Deshalb wurde der
Aufzug noch in der Augustaanlage angehalten; der Anmelder erklärte dessen
Auflösung. erklärt. Der Fanmarsch wurde dennoch bis zum Stadion begleitet. Dank
der massiven Polizeipräsenz wurden alle Personen ohne Zwischenfälle in das
Stadion begleitet.

Die Gästefans, die mit S-Bahnen anreisten, kamen über andere Wege und mit von
der RNV bereitgestellten Shuttle-Bussen ins Stadion.

Kurz vor Anpfiff der ersten Halbzeit wurden im Gästefanblock bengalische Feuer,
mehrere Rauchtöpfe und Feuerwerksraketen gezündet, die bis auf das Spielfeld
flogen. Deshalb verzögerte sich der Anpfiff der Begegnung um wenige Minuten.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden im Gästefanblock, aber auch im
Heimblock bengalische Feuer abgebrannt, weshalb es ebenfalls zu einer
Verzögerung des Anpfiffs kam.

Als nach Spielende ein Großteil der Fans das Stadion bereits verlassen hatte,
feuerten verbliebene Gästefans von deren Tribüne aus auf Heimfans, die auf der
Gegentribüne verblieben waren.

Als die Gästefans schließlich ein Fluchttor vom Westblock zum Spielfeld
gewaltsam öffneten und auf den Platz stürmen wollten, wurde dies von
Einsatzkräften der Polizei unterbunden. Zur gleichen Zeit versuchten Heimfans
von der gegenüberliegenden Seite ebenfalls den Platz zu stürmen. Auch dort
wurden sie von Polizeibeamten konsequent in deren Block zurückgedrängt.

Zur beweiserheblichen Dokumentation wurden Videoaufnahmen hinsichtlich des
Einsatzes von Pyrotechnik und des Zündens von Feuerwerkskörpern gefertigt. Eine
Auswertung steht noch aus.

Erste Ermittlungen wegen Beleidigungen, Körperverletzungen, Landfriedensbruchs
sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und Sprengstoffgesetz sind
eingeleitet. Nach dem derzeitigen Stand wurden neun Fußballfans vorläufig
festgenommen.

„Die intensive Vorbereitung aller beteiligten Institutionen und die enge
Zusammenarbeit mit dem SV Waldhof Mannheim haben sich aus meiner Sicht absolut
gelohnt. Unser taktisches Konzept einer strikten Fantrennung ging auf“,
resümierte Polizeidirektor Dirk Herzbach, der Gesamteinsatzleiter des
Polizeipräsidiums Mannheim.

Insgesamt waren rund 1.000 Beamte im Einsatz. Dabei waren neben den eigenen
Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim auch Kolleginnen und Kollegen des
Polizeipräsidiums „Einsatz“ aus Göppingen, des Polizeipräsidiums Stuttgart,
Beamte der rheinland-pfälzischen Polizei sowie der Bundespolizei in den Einsatz
eingebunden.