Bad Dürkheim – Das Land Rheinland-Pfalz hat heute beschlossen, alle Schulen und Kindertagesstätten im Land ab Montag, 16. März 2020, zu schließen. Das Gesundheitsamt des Landkreises begrüßt diese Maßnahme.
„Auch ich möchte betonen, es geht nicht um die Gefahr für den Einzelnen, sondern darum, die Verbreitung des Virus zu minimieren und unser Gesundheitssystem leistungsfähig zu halten“, so die Leiterin des Gesundheitsamts, Silke Basenach. Sie weist zur Beruhigung von Eltern und Schülern darauf hin, dass dies eine Maßnahme des Landes ist, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Es handelt sich nicht um weitere konkrete Coronafälle, die an Schulen im Landkreis Bad Dürkheim aufgetreten sind.
Silke Basenach zur vom Land geplanten Notbetreuung an den Schulen: „Diese ist sinnvoll und wichtig, wir empfehlen aber dass dies eine absolute Notbetreuung mit kleiner Kinderanzahl bleibt oder anderweitig gewährleistet wird, dass kleinere Gruppen von Kindern untereinander keinen Kontakt haben.“ Der Kreis geht davon aus, dass das Land mit den Schulen konkrete Kriterien hierfür abstimmt. Wer sein Kind anders betreuen kann, der sollte dies tun, empfiehlt auch das Gesundheitsamt. „Wir wissen, dass nicht alle Eltern eine Betreuung sicherstellen können und empfehlen, sich im persönlichen Umfeld zu helfen“, so Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Wichtig sei, dass vor allem Eltern, die im Bereich Pflege und Gesundheit tätig sind, weiter ihrer Arbeit nachgehen können. „Da ältere Menschen besonders durch eine eventuelle Erkrankung an COVID-19 gefährdet sind, sollte nicht unbedingt auf eine Betreuung durch die Großeltern zurückgegriffen werden. Und es sollte darauf geachtet werden, größere Zusammenkünfte zu vermeiden und nur wenige Kinder gleichzeitig zu betreuen, da sonst die Schließung keinen Effekt hat“, sagt Basenach. „Je weniger Kinder, desto geringer ist das Ansteckungsrisiko.“
Wie Land und Bund empfiehlt auch das Gesundheitsamt, alle Sozialkontakte nach Möglichkeit zu minimieren. „Dabei sollte auf ausreichend Abstand und gute Belüftung von Räumen geachtet werden und eine gute Handhygiene ist wichtig“, so Basenach.
Zum Umgang mit der Verbreitung des Coronavirus in Alten- und Pflegeheimen sowie bei ambulanten Pflegediensten verweist die Kreisverwaltung auf die Hinweise des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung und dessen Zuständigkeit für weitere Maßnahmen (https://lsjv.rlp.de). Aktuell empfiehlt auch das Gesundheitsamt des Kreises, die Besuchszeiten in Alten- und Pflegeheimen einzuschränken, ebenso wie es viele Krankenhäuser bereits handhaben.