Karlsruhe – Angesichts der aktuellen pandemischen Lage rund um die Verbreitung des SARS-CoV-2, allgemein bekannt als Corona-Virus, sehen sich Hilfsorganisationen und Rettungsdienste mit bisher unbekannten Herausforderungen konfrontiert. Es gilt, die Einsatzfähigkeit der Einsatzorganisationen unbedingt aufrecht zu erhalten, um die Sicherheit der Bevölkerung über die Vermeidung von Infektionen hinaus stets zu gewährleisten.
Die Ehrenamtlichkeit der Einsatzkräfte und die dynamische Entwicklung der Situation sind dabei die komplexesten Faktoren. Der DLRG Bezirk Karlsruhe und der Ortsverband Karlsruhe des Technischen Hilfswerkes (THW) wappnen sich für mögliche Einsätze im Rahmen der Pandemie.
Der Einsatzleiter des DLRG Bezirk Karlsruhe e.V., Manuel Veith, berichtet von den Maßnahmen, die bereits Anfang März 2020 ergriffen wurden, um die Einsatzfähigkeit der Wasserrettung sicherzustellen: „Als Verein haben wir sämtliche Veranstaltungen, Tagungen und Kurse abgesagt, um unseren Beitrag zur Minderung der Infektionsgefahr beizutragen. Um die Einsatzbereitschaft unserer Helfer zu bewerten, haben wir eine Gesundheitsabfrage durchgeführt.“
Die Einsatzkräfte werden allgemein aufgefordert, in physischer Isolation zu bleiben, um im Ernstfall einsatzfähig zu sein. Dafür appelliert das Innenministerium des Landes ebenfalls an die Mitverantwortung der Arbeitgeber der Einsatzkräfte.
Oberstes Ziel sei es, so lange wie möglich einsatzfähig zu bleiben, damit die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleistet bleibt. „Deshalb stehen wir auch nach wie vor für Rettungseinsätze zur Verfügung, wenn Menschen, Tiere oder Sachwerte am und im Wasser in Not geraten“, führt Manuel Veith weiter aus.
David Domjahn, Pressesprecher des THW Karlsruhe, berichtet von einem ähnlichen Vorgehen hinsichtlich der Sicherstellung der Einsatzfähigkeit. Ein besonderes Augenmerk gelte dabei der Ehrenamtlichkeit der Einsatzkräfte. Diese haben parallel zum freiwilligen Engagement in einer Hilfsorganisation einem Beruf nachzukommen. „Als Einsatzorganisation haben wir eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren ehrenamtlichen Einsatzkräften und müssen daher sämtliche Maßnahmen ergreifen, diese vor potenziellen Gefahren zu schützen.“
Für den Fall der Fälle stehen beide Organisationen bereit, auch über das gewohnte Tätigkeitsspektrum hinaus Hilfe zu leisten. DLRG-Einsatzleiter Veith kann sich vorstellen, seine Einsatzkräfte auch in Sanitäts- und Betreuungsdiensten einzusetzen. THW-Pressesprecher Domjahn sieht seine Kräfte vorrangig in der technischen oder logistischen Unterstützung bei Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Aber natürlich seien die Engagierten aller Hilfsorganisationen überzeugte Helfer und Retter und werden dort unterstützen, wo Hilfe nötig ist, so Veith und Domjahn einig.
Die Entwicklung der Lage vorherzusagen, sei aktuell kaum möglich, resümieren die beiden. Man werde deshalb weitere Informationen der Behörden abwarten und die Situation mitverfolgen. Veith hofft, dass man „im Nachhinein rechtzeitig und mit Weitblick gehandelt habe.“ Welche Auswirkungen die Pandemie auf den anstehenden Beginn der Badesaison und die Wachdienste der DLRG haben wird, sei noch nicht abzusehen, aber auf jeden Fall zu erwarten.