Heidelberg: Symbolischer Spatenstich für das neue Konferenzzentrum – Heidelberg Congress Center HCC

Spatenstich CongressCenter (Foto: Christian Buck)
Spatenstich CongressCenter (Foto: Christian Buck)

Heidelberg – Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie fand am heutigen Montag der geplante feierliche Spatenstich für das Heidelberg Congress Center HCC nur symbolisch und ohne Publikum statt.

Die Bauarbeiten für das neue Konferenzzentrum HCC in der Bahnstadt haben begonnen. „Mehr als ein Vierteljahrhundert wurde in unserer Stadt über ein neues Konferenzzentrum diskutiert. Ich freue mich, dass wir nun endlich mit dem Bau beginnen können. Mit dem neuen Konferenzzentrum erhalten wir die Kapazitäten für Veranstaltungen, die Heidelberg als Stadt der ältesten Universität Deutschlands, zahlreicher international renommierter Forschungseinrichtungen und mehrerer Weltkonzerne dringend benötigt. Hier entsteht das neue Herz für nationale wie internationale Kongresse und Konferenzen. Unsere Stadt wird dadurch noch attraktiver für Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft – davon profitieren die Forschungseinrichtungen, Unternehmen und ganz Heidelberg“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und betont: „Mit der Bahnstadt haben wir in einem mehrjährigen, bundesweit vorbildlichen Bürgerbeteiligungsprozess einen hervorragenden Standort gefunden: zentral am Hauptbahnhof gelegen, verkehrlich gut angebunden und der Stadtteil freut sich auf das Konferenzzentrum.“

Mit dem HCC erhält Heidelberg ein modernes Kongresszentrum. Zwei Säle mit 800 bzw. 1.800 Sitzplätzen sowie 12 Tagungsräume lassen vielfältige Veranstaltungsformate zu. In Verbindung mit den Neubauten am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs wird es für die Bahnstadt ein herausragendes, identitätsstiftendes Bauwerk werden.

„Ich freue mich, dass die BSG mit dem neuen Konferenzzentrum einen weiteren wichtigen Bau für die soziale Infrastruktur der Stadt übertragen bekommen hat und dadurch die städtebauliche Entwicklung entscheidend mitprägt“, so Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und der BSG. 2018 hat der Gemeinderat die Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG), Tochterunternehmen der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH), mit der Planung und dem Bau des HCC beauftragt. Die BSG wird auch das Gebäudemanagement übernehmen.

„Auf dem Gebiet des Tagungsbusiness konnte das Potenzial von Heidelberg bisher nicht ausgeschöpft werden. Mit dem neuen Kongresszentrum katapultiert sich der Standort nun in eine andere Dimension“, freuen sich Mathias Schiemer und Gerhard Reiter, Geschäftsführer von Heidelberg Congress, so der offizielle Name der Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft mbH, die den Betrieb des Kongresszentrums übernehmen wird. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Heidelberg wird zukünftig auch für den operativen Betrieb der Stadthalle und als Vermarkter für die Großsporthalle im neuen Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße zuständig sein.

Dem Neubau liegt ein intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess zugrunde. Die Bedarfserhebung, Standortfrage, Machbarkeitsstudie und die Ausschreibung sowie die Bewertung eines Architektenwettbewerbs wurden von einem breit gestreuten Expertenteam und der Bürgerschaft begleitet. Ein Vorgehen, das vor allem in Bezug auf die intensive Einbeziehung von Bürgern und Eventspezialisten und das daraus resultierende Raumprogramm bundesweit einzigartig und beispielhaft ist.

Es wurde ein Koordinationsbeirat zur Bürgerbeteiligung eingerichtet, dessen Vorsitz Dr. Jobst Wellensiek übernahm: „Ohne das leidenschaftliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für ein neues Kongresshaus in Heidelberg wäre der Koordinationsrat nicht denkbar gewesen. Von Herbst 2012 bis Mitte 2018 haben wir uns 45-mal zu mehrstündigen Sitzungen getroffen, um Beteiligungskonzepte zu entwickeln, Veranstaltungen vorzubereiten, Inhalte der Online-Beteiligung mitzugestalten, Ergebnisse zu evaluieren und Gemeinderatsvorlagen mitvorzubereiten. Darüber hinaus hat sich der Beirat an 13 öffentlichen Bürgerveranstaltungen aktiv beteiligt und zahlreiche Einzelgespräche geführt.“

Architektur

Sieger des Architektenwettbewerbs wurde das Baseler Architektenbüro DEGELO. Für Heinrich Degelo steht fest: „Es ist uns gelungen, ein cleveres Raumprogramm in großartige Architektur zu gießen. Im Inneren dominiert weißer Sichtbeton die kontinuierliche Raumabfolge mit spannenden Sichtbezügen. Der Höhepunkt wird die Decke des großen Saales werden, die das Potenzial hat, zum neuen Wahrzeihen zu werden. Dort wird der weiße Beton von der Wand abgelöst und erscheint schwerelos.“

Der Siegerentwurf sieht ein architektonisch markantes Gebäude vor mit einer rötlich getönten Fassade, die mit dem verwendeten Neckartäler Hartsandstein an die Fassade des Schlosses Heidelberg angelehnt ist. Der Eingangsbereich ist in Richtung des künftigen Europaplatzes und des Zollhofgartens großzügig geöffnet. Dadurch bietet sich für Fußgänger vom Hauptbahnhof kommend freie Sicht auf den Haupteingang des Konferenzzentrums – eine der zentralen Vorgaben aus der Bürgerschaft in der Wettbewerbsauslobung. Zwei große Fensterfronten im Eingangsbereich geben den Blick in das Gebäude frei. Der Haupteingang führt in das fast gebäudehohe Hauptfoyer – eines der Herzstücke des zweigeschossigen Konferenzzentrums. Über das Foyer soll der Weg in den Großen Saal führen. Er verfügt über 1.800 Sitzplätze in Reihenbestuhlung. Auch ein öffentliches Restaurant mit Außenbewirtschaftung ist vorgesehen. Im ersten Obergeschoss sind eine Galerie, ein Nebenfoyer, ein Kleiner Saal mit 800 Plätzen in Reihenbestuhlung sowie zwölf Konferenz- und Tagungsräume geplant. Zudem sind zwei Tiefgaragenebenen geplant.

Die Bruttogrundfläche des neuen Kongresszentrums beträgt rund 30.000 Quadratmeter. Dazu kommen 323 Quadratmeter im Außenbereich für großzügig angelegte Terrassen.
Auf zwei Ebenen werden insgesamt 350 Stellplätze in der Tiefgarage entstehen. Das Fahrradkonzept beinhaltet 180 fest montierte Bügel entlang des Zentrums sowie zusätzlich 137 mobile Stellplätze, die bei Bedarf realisiert werden können.

Zeitplan

Geplant ist eine Bauzeit von rund 34 Monaten. Nach der baulichen Fertigstellung folgen die notwendigen technischen Inbetriebnahmen, Sachverständigen- und behördlichen Abnahmen sowie der Probelauf des Betreibers. Die Fertigstellung und die Inbetriebnahme sind für das erste Quartal 2023 geplant.


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