Mainz – Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) lässt ihre sechs alten M8-Hochflurstraßenbahnen Baujahr 1984 revitalisieren. Die erste 39 Tonnen schwere Bahn mit der Nummer 271 ist in dieser Woche auf einen Tieflader gezogen und auf der Straße nach Prag transportiert worden.
„Normalerweise haben Bahnen eine kalkulierte Lebensdauer von 30 Jahren“,
sagt Betriebsleiter Reiner Unnerstall. Aber trotz der 1,2 Millionen Kilometer, die Nummer 271 auf dem Buckel hat, ist sie und der Rest des Sextetts noch so gut in Schuss, dass die MVG sich zu einer Sanierung der Elektrotechnik und Antriebssteuerung entschlossen hat. Ersatzteile für die Bahnen sind nicht mehr zu bekommen. Unnerstall spricht von einem
„minimalistischen Aufwand“,
der pro Bahn allerdings rund 230.000 Euro kostet. Die Revitalisierung erfolgt Bahn auf Bahn: Ende 2016 soll die letzte der sechs M8-Bahnen erneuert aus Prag zurückgekehrt sein.
Eine Komplettsanierung hätte rund eine Million Euro verschlungen, neue Straßenbahnen schlagen mit 2,3 Millionen Euro zu Buche. Die MVG-Verantwortlichen gehen davon aus, dass die vitalisierten Bahnen
„rund acht bis zehn Jahre noch bei uns fahren“,
sagt Unnerstall. Die Fahrzeuge sollen Zusatzverkehre wie etwa zum Stadion oder bei Großveranstaltungen übernehmen und sie dienen angesichts der weiter steigenden Fahrgastzahlen als Reserve für Spitzenlastzeiten im Berufsverkehr.