Heidelberg: Stadtnotizen

Heidelberg – 14.04.2020 – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


Nächtliche Sperrung des Schlossbergtunnels

Im Schlossbergtunnel muss die Videoanlage zur Verkehrsüberwachung umgebaut und erneuert werden. Hierfür muss der Tunnel in den Nächten von Montag, 20. April 2020, bis Donnerstag, 23. April, sowie in der Nacht von Mittwoch, 29. April, auf Donnerstag, 30. April 2020, jeweils in der Zeit zwischen 20.15 und 5 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. Eine Umleitung über die B 37 wird eingerichtet. Die Arbeiten sind aus Verkehrssicherungsgründen dringend erforderlich.


Plöck: Wegen Kranarbeiten am 21. April gesperrt

Die Plöck muss in Höhe der Hausnummer 2 am Dienstag, 21. April 2020, zwischen 9 und 17 Uhr für den Auto- und Radverkehr gesperrt werden. Der Grund dafür sind Arbeiten mit einem Autokran für eine private Hochbaumaßnahme. Der Autoverkehr wird über die Friedrich-Ebert-Anlage und Nadlerstraße umgeleitet: Die Einbahnregelung in der Nadlerstraße wird für den Autoverkehr währenddessen umgedreht. Der Radverkehr wird über die Friedrich-Ebert-Anlage und den Friedrich-Ebert-Platz in die Plöck umgeleitet. Für Fußgängerinnen und Fußgänger ist der Durchgang frei.


Corona-Pandemie: Stadt hat bereits rund 117.000 Schutzmasken an 335 Heidelberger Ärzte verteilt
 – Verteilzentrum an Feuerwache in Betrieb / Ausgabe nur an Praxen im Stadtgebiet

Am provisorischen Verteilzentrum auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr erhielten am heutigen Dienstag weitere 135 Ärztinnen und Ärzte von der Stadt Heidelberg ein Paket mit je 50 FFP2- sowie 300 OP-Masken überreicht. (Foto: Stadt Heidelberg)
Am provisorischen Verteilzentrum auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr erhielten am heutigen Dienstag weitere 135 Ärztinnen und Ärzte von der Stadt Heidelberg ein Paket mit je 50 FFP2- sowie 300 OP-Masken überreicht. (Foto: Stadt Heidelberg)

Die Stadt Heidelberg unterstützt Heidelberger Arztpraxen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in großem Umfang mit Schutzmaterial: Bis zum heutigen Dienstagmittag, 14. April, hat die Stadt bereits an 335 Heidelberger Ärztinnen und Ärzte insgesamt rund 117.000 Schutzmasken verteilt. Jeder in Heidelberg niedergelassene Arzt bzw. jede Ärztin erhält ein Paket mit jeweils 50 hochwertigen FFP2-Masken sowie 300 OP-Masken („Mund-Nasen-Schutz“). 200 Pakete wurden bereits am Karfreitag, 10. April, am ehemaligen Feuerwehrhaus in der Weststadt an die Ärzteschaft im Stadtgebiet ausgegeben. Heute wurde die Verteilung der Schutzausrüstung an 135 weitere niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im provisorisch eingerichteten Verteilzentrum auf dem Gelände der Feuerwache der Berufsfeuerwehr in der Bahnstadt fortgesetzt.

Pro Ärztin oder Arzt wird jeweils ein Paket mit Schutzmaterial ausgegeben. Die Verteilung erfolgt ausschließlich an Arztpraxen im Heidelberger Stadtgebiet. Niedergelassene (Zahn-)Ärztinnen und 
-Ärzte, die noch kein Paket erhalten haben, können dieses vom morgigen Mittwoch, 15., bis Freitag 17. April, von 8 bis 12 Uhr an der Verteilstelle auf dem Gelände der Feuerwache in der Bahnstadt abholen. Dafür sind die Vorlage des Arztausweises und ein Rezeptpapier der Praxis erforderlich. Jedes verteilte Paket hat einen Gegenwert im mittleren dreistelligen Bereich.

Es ist derzeit enorm wichtig, dass der Gesundheitssektor gut mit Schutzmaterialien ausgestattet wird. Corona-Infektionen können insbesondere bei kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen sehr schwer und teilweise tödlich verlaufen. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass diese Risikogruppe und alle Beschäftigten, die mit ihr arbeiten, bestens ausgerüstet sind. Die Stadt Heidelberg hat daher in den vergangenen Wochen zahlreiche Kanäle bemüht, um die aktuell so begehrten Schutzmaterialien wie Masken zu bekommen. Die ersten eingegangenen Lieferungen werden aktuell an Heidelberger Arztpraxen verteilt. Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Pflegedienste erhalten in den kommenden Tagen weitere Schutzausrüstung über die Beschaffung des Landes zur Verfügung gestellt.

Ankunft weiterer gespendeter Schutzmasken aus China

Als besonders hilfreich haben sich in der aktuellen Corona-Krise Heidelbergs gute Kontakte nach China erwiesen. Am vergangenen Mittwoch kam eine Lieferung von 300.000 Mund-Nasen-Schutzmasken in Heidelberg an. Den Kontakt zu dem Lieferanten vermittelte die Sino German Hi-Tech Park Holding, die seit einigen Jahren ihren Sitz im TechTower auf dem Emmertsgrund hat. Heidelbergs Partnerstadt Hangzhou hat 10.000 Masken des Typs FFP2 zugesendet. Aus dem Pekinger Stadtbezirk Haidian, mit dem Heidelberg ebenfalls freundschaftlich verbunden ist, sind am heutigen Dienstag weitere 2.000 OP-Masken angekommen – zusätzlich zu den bereits gespendeten 3.000 Masken. In der Stadt Guangzhou im Süden Chinas läuft aktuell zudem eine Spendensammlung von Schutzmaterial für Heidelberg.

Für Nachfragen zur Verteilung ist das Verteilzentrum der Berufsfeuerwehr Heidelberg unter der E-Mail-Adresse corona-feuerwehr@heidelberg.de und werktags von 8 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 06221 58-21116 erreichbar.


Heidelberger Gemeinderat trifft Beschlüsse erstmals in elektronischem Verfahren – 
16 von 22 Tagesordnungspunkten verabschiedet

Der Heidelberger Gemeinderat hat erstmals in seiner Geschichte in einem elektronischen Verfahren Beschlüsse gefasst. Behandelt wurden insgesamt 22 Tagesordnungspunkte. Bei 6 Punkten gingen bis zum Ablauf der Widerspruchsfrist am Dienstagabend, 7. April 2020, Widersprüche ein. Diese werden nun auf die Tagesordnung einer regulären Gemeinderatssitzung geschoben. Alle weiteren Vorlagen beziehungsweise Anträge gelten als beschlossen beziehungsweise im Beratungslauf abgeschlossen. Die komplette Übersicht findet sich hier.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Das Verfahren ist gut gelaufen und ich bin dankbar, wie positiv die Stadträtinnen und Stadträte es aufgegriffen haben. Die wenigen Widersprüche verwundern mich zwar, weil ich in den Vorgesprächen keinerlei derartige Signale bekommen habe. Aber nun kommen diese Punkte eben auf die Tagesordnung einer regulären Sitzung, wo ich mit großen Mehrheiten rechne. Ob wir dieses Verfahren auch außerhalb der Corona-Pandemie wieder anwenden, müssen wir noch mit dem Gemeinderat besprechen. Vom Grundsatz her sind wir uns alle einig: Es war gut und wichtig, in dieser Ausnahmesituation handlungsfähig zu bleiben. Aber der Normalfall in einer repräsentativen Demokratie ist die politische Diskussion und Abstimmung im Parlament.“

Beschlossen beziehungsweise abschließend behandelt wurden unter anderem folgende Punkte:

Heidelberger Straßenzustandskataster wird fortgeschrieben

Das Straßenzustandskataster wurde 2013 erstmals veröffentlicht. Es bietet einen Überblick, welche Straßen in einem guten Zustand sind und wo dringend saniert werden muss. Alle Straßen im Stadtgebiet werden entsprechend ihrer Oberflächenbeschaffenheit bewertet. Die Verwaltung hat den Gemeinderat über die Fortschreibung des Straßenzustandskatasters informiert. Jede fünfte Straße wird mit den Noten „sehr gut“ und „gut“ (21,5 Prozent) bewertet – eine Verbesserung um 5,7 Prozentpunkte seit 2013. 61 Prozent aller Straßen sind „befriedigend“ oder „ausreichend“ – der Anteil hat sich um 2,7 Prozentpunkte verringert. Der Anteil der Straßen in einem schlechten oder sehr schlechten Zustand (17,5 Prozent) ist um 3 Prozentpunkte geschrumpft. Einige sehr kritische Stellen wie die nördliche Bergstraße oder Im Entenlach wurden nachhaltig saniert.

Die Ergebnisse des Straßenzustandskatasters 2020 im Überblick:
20,1 Prozent der Straßen mit Note „sehr gut“ (2013: 13,3 Prozent)
1,4 Prozent mit Note „gut“ (2013: 2,5 Prozent)
37,5 Prozent mit Note „befriedigend“ (2013: 42,2 Prozent)
23,5 Prozent mit Note „ausreichend“ (2013: 21,5 Prozent)
4,3 Prozent mit Note „mangelhaft“ (2013: 7,3 Prozent)
13,2 Prozent mit Note „ungenügend“ (2013: 13,2 Prozent)

Geschwisterermäßigung soll für alle Kindertageseinrichtungen gleich sein

Die Stadt Heidelberg will Familien weiter finanziell entlasten. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, eine Satzung für eine Geschwisterermäßigung in allen Heidelberger Kindertageseinrichtungen auszuarbeiten. Danach sollen ab September 2020 alle kostenpflichtig betreuten Heidelberger Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit bei der Geschwisterermäßigung gleichgestellt sein, unabhängig davon, bei welchem Träger sie betreut werden. Die zusätzlichen Kosten für die Geschwisterermäßigung betragen im Jahr 2020 voraussichtlich zwischen 500.000 und 667.000 Euro.

Begrenzung der Wahlplakatierung: Stadt beauftragt Institut mit Stellungnahme

Im Vorfeld von Wahlen ist es Parteien und Wählerinitiativen gestattet, im öffentlichen Raum Wahlplakate anzubringen. Im Rahmen der vergangenen Kommunal- und Europawahlen am 26. Mai 2019 waren tausende Wahlplakate im Stadtgebiet aufgehängt. Sie beeinträchtigten teilweise die Sicherheit des Verkehrs und die Standfestigkeit der Masten. Die Wahlplakatierung soll daher künftig begrenzt werden. Die Stadt wird nun in einem ersten Schritt die Stellungnahme eines Instituts aus der Werbewirkungsforschung einholen. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Dabei soll ermittelt werden, wie viele Wahlplakate im Stadtbild erforderlich sind, damit diese ausreichend von den Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen werden. Darauf aufbauend soll im nächsten Schritt eine Konzeption zur Begrenzung der Wahlplakatierung erstellt werden. Eine Beschränkung ist nur dann rechtmäßig, wenn sie den Parteien und Wählvereinigungen ausreichend Raum gibt, um wirkungsvoll und nachhaltig am Meinungsbildungsprozess teilnehmen zu können.

Handlungsbedarf bei Heidelberger Brücken

Dringender Handlungsbedarf besteht bei den Heidelberger Brücken. 70 Straßen-, Bahn- und Flussüberquerungen sind es, für die die Stadtverwaltung im Zuge ihrer Erhaltungslast verantwortlich ist. Für deren Ersatzneubauten und Sanierungen soll in den kommenden 40 Jahren viel Geld fließen. Darüber hat die Stadtverwaltung den Gemeinderat informiert. Grund für die anstehenden Maßnahmen ist das Alter der Brücken in Heidelberg. Diese wurden zwischen den 50er und 80er Jahren gebaut. Da Brücken im Schnitt eine Lebensdauer von 70 Jahren haben, müssen danach Ersatzneubauten folgen. Bei 15 Heidelberger Brücken ist es nötig, zeitnah zu handeln. Darunter fallen stark genutzte Verbindungen wie die Neckarbrücke in Ziegelhausen, die Montpellierbrücke und die Boxbergauffahrt. Ziel ist, durch rechtzeitige Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen die maximale Lebensdauer einer Brücke zu erreichen und ein Maximum an Fördermitteln zu erhalten. In jedem Doppelhaushalt sollen künftig die Kosten für eine Brücke eingeplant werden. Etwa die Hälfte dieser Kosten könnte über öffentliche Zuschüsse gedeckt werden.

Gemeinderat beschließt Bürgerbeteiligung für Landwirtschaftspark

Die Bürgerinnen und Bürger sollen bei der Entwicklung des geplanten Landwirtschaftsparks im Bereich zwischen Bahnstadt, Pfaffengrund, Kirchheim und Eppelheim beteiligt werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen. In einer ersten Phase können Bürgerinnen und Bürger Anregungen einbringen. In einer zweiten Phase werden die Handlungsoptionen in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Diese erarbeitet ein Planungsbüro. Grundlage für das Planungsbüro ist eine Aufgabenbeschreibung der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem städtischen Landschafts- und Forstamt.

Neue Kinderbeauftragte für Handschuhsheim und Pfaffengrund

Klaus-Dieter Pajonk und Ines Brösse sind die neuen Kinderbeauftragten im Stadtteil Handschuhsheim. Im Pfaffengrund ist Johanna Greulich neue stellvertretende Kinderbeauftragte. Der Gemeinderat hat ihre Ernennung beschlossen. Seit 1996 setzen sich die ehrenamtlich tätigen Kinderbeauftragen in allen Stadtteilen Heidelbergs für die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Familien ein. Die Kinderbeauftragten werden vom Gemeinderat für fünf Jahre bestellt und sind als Bindeglied zwischen den Stadtteilen und der Stadtverwaltung tätig. In jedem Heidelberger Stadtteil gibt es zwei ehrenamtliche Kinderbeauftragte. Die Kinderbeauftragten erkennen, wo dringender Handlungsbedarf im Stadtteil besteht. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind sichere Verkehrswege, Spielflächen- und Freizeitangebote sowie die familienfreundliche Stadtentwicklung.


Waldbrandgefahr ist gestiegen – Vorsicht beim Umgang mit Feuer im Stadtwald

Durch die derzeitige Wetterlage steigt die Waldbrandgefahr in den baden-württembergischen Wäldern stark an. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit Feuer geboten. Die Stadt Heidelberg bittet die Waldbesucherinnen und Waldbesucher, folgende Regeln zu beachten:

  • Vom 1. März bis 31. Oktober gilt im Wald ein grundsätzliches Rauchverbot.
  • Feuer machen ist nur an den offiziellen, fest eingerichteten Feuerstellen auf den Grillplätzen erlaubt. Bei örtlich besonders hoher Brandgefahr kann das Feuer machen von den Forstämtern auch an den offiziellen Feuerstellen verboten werden.
  • Nicht gestattet ist das Grillen im Wald auf mitgebrachten Grillgeräten.
  • Offenes Feuer außerhalb des Waldes muss mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.
  • Auch an den erlaubten Stellen muss das Feuer immer beaufsichtigt und vor dem Verlassen unbedingt vollständig gelöscht werden.
  • Schon eine brennende Zigarette, eine Glasscherbe (Brennglaseffekt) oder ein Metallstück auf dem Boden können einen Brand auslösen.

Waldbrandgefahr besteht laut der Forstbehörden vor allem in lichtdurchlässigen Kiefernwäldern auf südexponierten Trockenstandorten. Über die Hälfte der Waldbrände entstehen durch Fahrlässigkeit und wären vermeidbar.

Waldbrand schnell melden

Wenn es doch zu einem Brand kommt, ist es wichtig, diesen so schnell wie möglich und mit genauer Ortsangabe zu melden. Die Waldstruktur in Baden-Württemberg mit Mischwäldern, Laubwäldern und überwiegend Böden mit hoher Wasserspeicherfähigkeit verhindert in der Regel ein großflächiges Ausufern der Brände. Zudem gewährleistet die gute Erschließung der Waldflächen einen schnellen Zugang für die Feuerwehren.

Ergänzend: Den aktuellen Waldbrandgefahrenindex finden Sie auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes unter www.dwd.de/waldbrand.


Eidechsen: Bestand in Heidelberg erhöht sich stetig – Entlang der Ausgleichsflächen auf Reptilien achten

Seitdem die Temperaturen steigen, sieht man sie wieder regelmäßig: die Eidechsen, die in den Trockenmauern unterhalb der Bahnstadt-Promenade leben. Auf den ehemaligen Bahntrassen und weiteren Ausgleichsflächen im ganzen Heidelberger Stadtgebiet haben die Reptilien ein neues Zuhause gefunden, bevor 2009 mit dem Bau der Bahnstadt begonnen wurde. Über 3.500 Eidechsen wurden damals umgesiedelt, größtenteils Mauereidechsen und etwa 100 Zauneidechsen.

Den Eidechsen in Heidelberg geht es gut. Das lässt sich unter anderem daran erkennen, dass sie sich vermehren. Der Bestand steigt seit mehreren Jahren immer weiter an. So ist die Geburt der Jungtiere im Sommer ein Zeichen, das auf das Wohlbefinden der Eidechsen schließen lässt. Naturschutzverbände beobachten die Reptilien in regelmäßigen Abständen und informieren die Stadt bei Auffälligkeiten. Der aktuelle Bestand wird auf rund 5.000 Eidechsen geschätzt.

Mauereidechsen kommen in der Regel bei Temperaturen von rund zehn Grad aus ihrem Unterschlupf. In der kalten Jahreszeit graben sie sich ein, um sich vor Frost zu schützen. Dazu werden Steinriegel, die bis zu einem Meter in den Boden reichen können, mit grabbarem Material hinterfüllt. Im Winter können sie dort ihren Stoffwechsel bis hin zur Starre herunterfahren. Im April und Mai pflanzen sich die Tiere fort. Weibchen vergraben Eier im Sand oder unter Steinen. Das Ausbrüten übernimmt die Sonne. Die Jungen können von Juli bis September schlüpfen.

Hohe Anforderungen an Lebensraum

Damit Eidechsen sich wohlfühlen, benötigen sie einen abwechslungsreichen Lebensraum. Die Ausgleichsflächen, die ab 2007 in Heidelberg entstanden, besitzen Trockenmauern, Schotterflächen und Gebüsche – mit wenig Abstand zueinander, damit sich Eidechsen vor ihrem größten Feind, dem Turmfalken, verstecken können. Die Pflanzen, beispielsweise Heckenrosen, dienen auch als Sonnenschutz in heißen Sommern. Die Vegetation liefert dazu Raum für Insekten. Diese dienen den Eidechsen als Hauptnahrung. Auf der Radbrücke über die Speyerer Straße gibt es außerdem einen Eidechsentunnel, damit die Tiere in Richtung Süden wandern können.

Sind die Nächte noch kalt, wärmen sich die wechselwarmen Reptilien am Vormittag und Abend unter anderem auf asphaltierten Flächen in der Sonne auf. Fußgänger und Radfahrer, die entlang der Ausgleichsflächen in der Bahnstadt auf dem Feldweg unterhalb der Promenade unterwegs sind, sollten die Augen offenhalten, um nicht auf die Tiere zu treten oder diese zu überrollen. Ebenfalls gilt: gern mit Abstand beobachten, aber nicht anfassen.


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