Kreis Bad Dürkheim: Personal im Gesundheitsamt aufgestockt – Hygieneinspektoren besonders gefordert

Landrat Ihlenfeld und Hygieneinspektoren (Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim)
Landrat Ihlenfeld und Hygieneinspektoren (Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim)

Bad Dürkheim – Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim ist in der Corona-Krise besonders gefordert. Es werden Infizierte informiert, Kontaktpersonen ermittelt, Quarantäne-Verordnungen ausgestellt. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets als Ansprechpartner zur Verfügung.

Insbesondere für die vier Hygieneinspektoren und die zugehörige Sekretärin waren die vergangenen Wochen eine Herausforderung: Sie waren weit über das normale Maß im Einsatz, häufig auch am Wochenende, um jeden Tag die Testergebnisse auszuwerten, die Neuinfizierten zu informieren, die Kontaktpersonen zu ermitteln und zu kontaktieren. Das Gesundheitsamt hat darum ein „Infektionsteam“ gebildet, in dem auch alle Ärztinnen und Ärzte, Sekretärinnen und übrige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amts unterstützt haben. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld bedankt sich beim gesamten Team: „Eine großartige Leistung.“ Seit einigen Tagen sind die Neuinfektionen pro Tag zurückgegangen, sodass die Hygieneinspektoren nun weitere Aufgaben übernehmen: Sie beraten die Schulen vor Ort zur Rückkehr der ersten Klassen, besuchen Altenheime und Betriebe, die Saisonarbeiter beschäftigen, um Fragen zu klären. Mit den Altenheimen stand bisher schon eine Gemeindeschwester plus telefonisch in Kontakt. Treten in einem Heim Coronafälle auf, ist ein Arzt des Gesundheitsamts täglich vor Ort. Generell gilt: Bei allen medizinischen und hygienerelevanten Fragen rund um das Coronavirus, egal ob von Privatpersonen oder Einrichtungen, beraten die Hygieneinspektoren, die Ärzte und das gesamte Team – bei Bedarf auch am Wochenende. Und das seit Anfang März.

„Wir hatten Anfang März den ersten Coronafall, mussten direkt eine Kindertagesstätte schließen und kurz darauf wegen eines anderen Falls eine Schule. Zwei Altenheime in unserem Gebiet waren früh betroffen, eines ist es immer noch. Das Kreiskrankenhaus Grünstadt konnte für fast eine Woche keine neuen Patienten aufnehmen. Wir waren sehr früh in der Pandemie stark gefordert“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Silke Basenach. „Umso besser, dass wir als Team sehr gut zusammenarbeiten und uns kollegial durch diese Zeit helfen konnten. Wir sind gut eingespielt und haben uns in kurzer Zeit neu organisiert. Alle haben klaglos mehr gearbeitet.“ Momentan seien die Neuinfektionen zwar zurückgegangen, aber Basenach gibt keine Entwarnung: „Die Infektionen können plötzlich wieder ansteigen, wir müssen abwarten, wie sich die Lockerungen auswirken. Wir sind gerüstet, wenn es soweit kommt. Aber jeder muss mithelfen, damit die Neuinfektionen so gering wie möglich bleiben, sonst kommen auch wir an unsere Grenzen.“ Sie appelliert daher an alle, sich an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten und weiterhin Sozialkontakte zu reduzieren.

Die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hat das Personal beim Gesundheitsamt in der Krise aufgestockt: Zum 15. April konnten zwei zusätzliche Ärztinnen mit je einer halben Stelle zunächst befristet eingestellt werden. „Die beiden Stellen wären erst nächstes Jahr im Zuge von Ruhestand nachbesetzt worden, es ist uns aber in Zeiten von Corona gelungen, diese Kräfte schon heute an uns zu binden“, freut sich Büroleiterin und Personalchefin Elke Thomas. Außerdem wurde Hermann Jehl, ehemaliger Leiter des Gesundheitsamts, aus dem Ruhestand reaktiviert: „Er organisiert sehr engagiert insbesondere das Testcenter in Grünstadt.“ Insgesamt arbeiten damit momentan elf Ärztinnen und Ärzte beim Gesundheitsamt.

Zwei weitere Ärztinnen bzw. Ärzte stellt der Medizinische Dienst der Krankenversicherung dem Amt zur Verfügung, diese beginnen ihren Dienst in der kommenden Woche. Vom Bundesverwaltungsamt werden die Hygieneinspektoren künftig von zwei „Containment Scouts“ bei der Nachverfolgung von Infektionsketten unterstützt. Diese werden ab der kommenden Woche angelernt.
Mitarbeiter der übrigen Kreisverwaltung, zum Beispiel aus der Zulassungsstelle Grünstadt, die in den vergangenen Wochen geschlossen war, unterstützten und unterstützen weiterhin die Testcenter in Grünstadt und Neustadt: Je zwei Kräfte sind pro Woche vor Ort.

„Die jetzige Situation ist für uns alle eine Herausforderung, aber gerade die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt befinden sich in einer Ausnahmesituation. Ich danke allen für ihren großen Einsatz und freue mich, dass wir durch weiteres Personal der Kreisverwaltung und mit zwei Neueinstellungen unterstützen können. Halten Sie weiter durch“, sagt Landrat Ihlenfeld.


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