Heidelberg – 08.05.2020 – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.
Coronakrise: Familien sollen bei Kita-Beiträgen entlastet werden – Gemeinderat gibt grünes Licht für Vorschläge der Verwaltung
Heidelberger Familien mit Kindern sollen in der Coronakrise weiter entlastet werden. Der Gemeinderat hat am 7. Mai 2020 deshalb den Vorschlag der Verwaltung aufgegriffen und einstimmig beschlossen, den freien und privat-gewerblichen Kita-Trägern weiterhin die Betriebskostenzuschüsse zu zahlen – auch wenn kein regulärer Kita-Betrieb stattfindet. So soll die Liquidität der Kita-Träger sichergestellt werden. Zusätzlich will die Stadt Heidelberg für die coronabedingte Schließungszeit einen Anteil der Elternentgelte bis zur Höhe der Entgeltstufe 4 der städtischen Entgelt-Tabelle bei diesen Trägern übernehmen. Konkret bedeutet das etwa für einen zehnstündigen Kindergartenplatz bis zu 302 Euro monatlich, für einen zehnstündigen Krippenplatz bis zu 404 Euro monatlich. Dort, wo Träger das städtische Entgeltsystem anwenden, will die Stadt die Elternbeiträge in voller Höhe übernehmen. Im Gegenzug erwartet die Stadt von den Trägern schadensmindernde Maßnahmen, also die Reduzierung von Ausgaben.
Rund 1,5 Millionen Euro monatlich wird das Entlastungspaket die Stadt kosten. Anteilig finanziert werden soll es über das Soforthilfepaket des Landes, das in ganz Baden-Württemberg 100 Millionen Euro für Familien und kommunale Einrichtungen bereitstellt.
„Es ist unser Ziel, Familien in dieser Krisenzeit so weit wie möglich zu entlasten. Denn viele haben jetzt auch größere finanzielle Einschnitte zu verkraften. Nachdem wir in unseren städtischen Kitas bereits seit Beginn der Schließungen für nicht betreute Kinder keine Betreuungs- und Verpflegungsentgelte erhoben haben, ist es konsequent, dass auch die Eltern Entlastung erfahren, deren Kinder bei einem freien Träger betreut werden. Die Soforthilfe des Landes war insofern dringend nötig, damit wir als Kommune hier endlich nachsteuern können“, sagt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.
„Pflegekräfte leisten jetzt Enormes“ – Oberbürgermeister Prof. Würzner im Gespräch mit Mitarbeitenden des Mathilde-Vogt-Hauses
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat sich angesichts der aktuellen Herausforderungen im Pflegebereich am 7. Mai 2020 im Gespräch mit Pflegekräften des Mathilde-Vogt-Hauses in Kirchheim ausgetauscht. Das Mathilde-Vogt-Haus ist eines von 14 Alten- und Pflegeheimen in Heidelberg. Träger ist die Paritätische Sozialdienste gGmbH. Würzner sagte: „Die Pflegekräfte in den Heimen und bei den Pflegediensten leisten in diesen Zeiten Enormes. Dass dieser Einsatz gebührend anerkannt und entlohnt wird und die Kräfte zu ihrem eigenen und zum Schutz der Pflegebedürftigen bestens ausgerüstet sind, ist jetzt ganz besonders wichtig. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Corona-Infektionen insbesondere bei kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen sehr schwer und teilweise tödlich verlaufen. Das Infektionsrisiko zu minimieren hat absolute Priorität.“
Die Stadt Heidelberg hatte bereits in der Anfangsphase der Pandemie zahlreiche Kanäle bemüht, um Schutzmaterialien wie Masken zu bekommen und danach unter anderem an Heidelberger Arztpraxen und Pflegeheime sowie ambulante Pflegedienste verteilt. Würzner bekräftigte, dass sich gerade jetzt zeige, wie wichtig die Arbeit der Pflegekräfte sei: „Sie sind es, die jetzt die sozialen Kontakte ermöglichen, zuhören und auch das Gefühl der Einsamkeit der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner lindern. Sie ersetzen familiäre Kontakte, die in der jetzigen Situation nicht oder nur schwer möglich sind.“
Bei der Stadt Heidelberg steht die Heimaufsichtsbehörde in gutem Kontakt mit den Pflegeeinrichtungen. Ansprechpartner für Angehörige älterer Menschen, die einen stationären Pflegeplatz oder eine Kurzzeitpflege benötigen, ist der Pflegestützpunkt der Stadt Heidelberg in der Dantestraße 7, 69115 Heidelberg, Telefon 06224 58-49000, E-Mail pflegestuetzpunkt@heidelberg.de.
Recyclinghöfe auch in den Stadtteilen geöffnet – Geänderte Öffnungszeiten in Ziegelhausen / Wieblingen nur für Gewerbetreibende
Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg hat seit 4. Mai 2020 alle Recyclinghöfe für die Anlieferung für Kleinmengen an Abfällen aus Haushalten und Gewerbebetrieben geöffnet. Die Abgabe ist ausschließlich für Abfälle aus Heidelberger Privathaushalten oder Gewerbebetrieben möglich. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, dies vor Ort durch einen Personalausweis oder ein ähnliches Dokument nachzuweisen.
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der besonderen Verkehrssituation ist der Recyclinghof Ziegelhausen von Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Die Abgabemöglichkeiten auf dem Recyclinghof Wieblingen in der Abfallentsorgungsanlage Heidelberg ist ausschließlich auf Heidelberger Gewerbebetriebe begrenzt. Dort befindet sich die städtische Waage, die für die Anlieferung von größeren Mengen an Abfällen insbesondere aus Gewerbebetrieben benötigt wird.
Der Verkauf der Kurpfälzer Erden und des Kurpfälzer Qualitätskomposts läuft weiter. Die Erden gibt es unter anderem im Recyclinghof Kirchheim, Oftersheimer Weg.
Der telefonische Kundenservice der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg ist wieder regulär von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr unter Telefon 06221 58-29999 erreichbar.
Spaziergang über den Bergfriedhof am 12. Mai abgesagt
Der für Dienstag, 12. Mai 2020, angekündigte Spaziergang über den Bergfriedhof ist als Vorsichtsmaßnahme angesichts der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Der Spaziergang war Teil der Veranstaltungsreihe, für die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung der Stadt Heidelberg Interessierte zu geführten Rundgängen einladen.
Villa Braunbehrens wird Künstlerresidenz und bekommt ein öffentliches Café – Gemeinderat vergibt Erbbaurecht an Kollektiv BBHD
Die Villa Braunbehrens auf dem Kohlhof wird eine international ausgerichtete Kunst- und Wissenschaftsresidenz im künftigen Center for Artistic Research beherbergen. Ferner sollen dort Workshops und Seminare angeboten und ein öffentliches Café mit Biergarten eröffnet werden. Die Stadt hatte 2019 einen Konzeptwettbewerb für das denkmalgeschützte Haus ausgeschrieben. Interessenten konnten sich bei einem Mindestgebot von 250.000 Euro mit ihrem Konzeptvorschlag bewerben. Daraufhin meldeten sich sechs Bewerber und skizzierten ihre Nutzungsideen für das Anwesen. Der Gemeinderat entschied sich nun am 7. Mai in nicht-öffentlicher Sitzung, den Zuschlag für das 60 Jahre währende Erbbaurecht an das Kollektiv BBHD zu geben. BBHD besteht aus Kunst- und Kulturschaffenden, Architektinnen und Architekten sowie Selbstständigen aus Heidelberg.
„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen und den Zuspruch der Stadt und des Heidelberger Gemeinderates. Herzlichen Dank dafür! Die nächste Zeit wird nun bestimmt sein durch Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, um Schritt für Schritt der Umsetzung des Projektes entgegen zu gehen. Wir haben bereits zahlreiche Pläne geschmiedet, wie wir trotz der ersten Phase der Baumaßnahmen bereits mit den Bürger*innen und Künstler*innen über das Projekt in Kontakt treten werden“, erklärt Joscha Steffens, der sich bei BBHD um die künstlerische Leitung und das Residenz-Programm kümmern wird. Sein Mitstreiter Till Meybier ergänzt: „Dass dieser wunderbare Ort inmitten von großartiger Natur und in einer traumhaften Lage nun neu für die Heidelberger Bürger*innen von uns erschlossen werden darf, freut mich besonders als alt eingesessenen Heidelberger. BBHD ist ein Projekt von Heidelberg*innen für Heidelberg*innen und in seiner lokalen Stärke und internationalen Strahlkraft eine großartige Chance für die Stadt und ihre Potentiale.“
Dem Konzept von BBHD zufolge werden nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler für einen Zeitraum von drei bis fünf Monaten in der Villa wohnen und dort an ihren künstlerischen Research-Projekten vor Ort arbeiten. Der Fokus liegt dabei auf künstlerischen Positionen, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft agieren und an die exzellenten wissenschaftlichen Ressourcen der Stadt Heidelberg andocken können. Während dieser Zeit sollen sie in Kontakt mit Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region treten – und alle gemeinsam in Workshops und Seminaren auch die breite Öffentlichkeit ansprechen. Ein Schwerpunkt wird laut BBHD dabei vor allem auf Kinder und Jugendliche gelegt werden. In den Räumen der Villa soll zudem ein Café eröffnen, das in den Sommermonaten um einen Biergarten erweitert wird. Auf dem Kohlhof soll damit wieder ein Ausflugsziel mit hohem Naherholungswert entstehen.
Hintergrund: die Villa Braunbehrens
Die Villa Braunbehrens wurde im Jahr 1914 im Auftrag von Anna Maria Braunbehrens zu Wohnzwecken errichtet. Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von rund 5.500 Quadratmetern. Das denkmalgeschützte Gebäude verfügt über eine Wohnfläche von rund 360 Quadratmetern sowie eine Kellerfläche von weiteren fast 140 Quadratmetern. Im Laufe der Jahre gab es unterschiedliche Wohnnutzungen des Objekts. Viele Heidelberger kennen die Villa Braunbehrens auch als Café Ehmann. Durch die Nähe des Cafés zum Heidelberger Wintersportgebiet Kohlhof und zur Rehabilitationsklinik war es ein beliebtes Ausflugsziel für Sportler und Patienten. Seit 1970 wird die Immobilie von der Stadt Heidelberg verwaltet. Zuletzt wohnte dort von 1985 bis 2016 der Bildhauer Klaus Horstmann-Czech. Seither stand das Anwesen leer.
Verkehrsentwicklungsplan 2035: Gemeinderat beschließt Ziele für Verkehr und Mobilität
Von Carsharing über den Ausbau des Radverkehrs bis hin zum emissionsfreien Nahverkehr: Die Mobilität in Heidelberg verändert sich. Darauf reagiert die Stadt Heidelberg mit einem neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP). Mit der Situationsanalyse zum Ist-Zustand des Verkehrs in Heidelberg und der Formulierung von Zielen sind nun die ersten beiden Bausteine zur Erstellung des VEP bearbeitet. In seiner Sitzung am 7. Mai 2020 hat der Gemeinderat über die Ergebnisse der Situationsanalyse sowie die Ziele für Verkehr und Mobilität beraten. Die Ziele hat der Gemeinderat anschließend mehrheitlich beschlossen.
Ziele für Verkehr und Mobilität
Ausgehend von der Situationsanalyse erarbeiteten die beauftragten Fachbüros unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern sowie weiteren wichtigen Interessengruppen Ziele für Verkehr und Mobilität in Heidelberg. Als Grundlage für die Ziele des VEP dienen die „Sustainable Development Goals“ (SDG) für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Für den Bereich Verkehr und Mobilität sind vor allem vier SDGs relevant. Diesen SDGs werden insgesamt 17 Ziele sowie zahlreiche Strategien und Handlungsfelder untergeordnet. Die vier SDGs sowie die wichtigsten Ziele und Strategien im Überblick:
- Gesundheit und Wohlergehen gewährleisten: Ziel ist es, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmende weiter zu verbessern sowie die Luftschadstoff- und Lärmbelastung zu verringern. Hierfür sollen unter anderem Unfallschwerpunkte verkehrssicher umgestaltet, Verkehrsregeln noch konsequenter durchgesetzt und der Anteil des Umweltverbundes – also die Fortbewegung zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Fahrrad – erhöht werden.
- Nachhaltige Industrie, Innovation und Infrastruktur fördern: Ziel ist es, die Erreichbarkeiten im allgemeinen, touristischen, wirtschaftlichen, beruflichen und Pendlerverkehr zu gewährleisten. Das heißt zum Beispiel: Touristen sollen komfortabel zum Schloss und Beschäftigte gut an ihren Arbeitsplatz kommen. Hierfür sollen etwa der regionale Radverkehr durch Radschnellwege vernetzt, Verkehrsangebote im öffentlichen Nahverkehr verbessert und neue Park-and-Ride-Angebote geschaffen werden.
- Städte und Gemeinden nachhaltig und inklusiv gestalten: Ziel ist es, den Fuß- und Radverkehr zu fördern, die Aufenthaltsqualität im Straßenraum zu verbessern und einen gleichberechtigten Zugang zur Infrastruktur zu gewährleisten. Hierfür sollen das Netz des öffentlichen Nahverkehrs weiterentwickelt, Sharing-Angebote ausgebaut und Verkehrsanlagen barrierefrei gestaltet werden.
- Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen: Ziel ist es, klimaschädliche Emissionen durch den Verkehr zu reduzieren und den Umweltverbund im regionalen Verkehr zu stärken. Hierfür sollen beispielsweise der öffentliche Nahverkehr und der städtische Fuhrpark sukzessive durch Elektrofahrzeuge ersetzt und die entsprechenden Infrastrukturen geschaffen werden.
Situationsanalyse
Die Fachbüros haben unterschiedliche Analyseschwerpunkte wie „Radverkehr“, Fußverkehr“ oder „öffentlicher Personennahverkehr“ untersucht und positive Aspekte sowie maßgebliche Defizite im Bestandverkehr herausgearbeitet. Die bundesweite Studie „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ zeigt, dass die meisten Heidelbergerinnen und Heidelberger zu Fuß (29 Prozent), mit dem Rad (29 Prozent) oder mit Bus und Bahn (13 Prozent) unterwegs sind. Der Anteil des Umweltverbundes in Heidelberg ist im Vergleich zu anderen Städten der Studie bereits heute am höchsten. Eine weitere Absenkung des Anteils des Autoverkehrs (29 Prozent) wird zunehmend schwierig. Ein Schwerpunkt muss deshalb sein, den Umweltverbund weiterzuentwickeln und vor allem für Pendlerinnen und Pendler attraktiver zu machen. Eine Kurzfassung der Situationsanalyse soll in Form einer Broschüre aufbereitet und im Sommer 2020 veröffentlicht werden.
Bürgerbeteiligung
In der ersten Sitzung des Arbeitskreises, der als zentrales Gremium der Bürgerbeteiligung den Verkehrsentwicklungsplan begleitet, wurden im Oktober 2019 die Situationsanalyse sowie ein erster Zielvorschlag vorgestellt. Auf die Sitzung des Arbeitskreises folgte die öffentliche Auftaktveranstaltung, in der sich interessierte Bürgerinnen und Bürger einbringen konnten. Insgesamt gingen durch die Beteiligung 39 Hinweise zu den Zielen ein. Auf dieser Basis und durch die in den Diskussionen gewonnen Erkenntnisse überarbeitete das Fachbüro den ersten Zielentwurf. Die aktualisierte Version wurde im zweiten Arbeitskreis im Januar 2020 präsentiert und abschließend diskutiert.
Wie geht es weiter?
Die Ziele und Strategien im Verkehrsentwicklungsplan dienen als Grundlage für die Erarbeitung von Szenarien und Maßnahmen. Ursprünglich waren im April und Mai 2020 eine Pendlerkonferenz und sechs Lokalkonferenzen in Heidelberger Stadtteilen geplant, die aufgrund der aktuellen Corona-Krise abgesagt werden mussten. Die Veranstaltungen sollen voraussichtlich nach der Sommerpause 2020 nachgeholt werden. Unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger werden dann Szenarien für Verkehr und Mobilität in Heidelberg erarbeitet.
Hintergrund: Der letzte Verkehrsentwicklungsplan für Heidelberg wurde 1994 aufgestellt und 2001 fortgeschrieben. Er definiert die übergeordneten Strategien und Ziele für einen umwelt-, stadt- und sozialverträglichen Verkehr und dient der Koordination aller verkehrsrelevanten Planungen in der Stadt. Bei der Fortschreibung erfolgt eine enge Abstimmung mit den Fortschreibungen des Stadtentwicklungskonzepts (STEK), des Modells Räumliche Ordnung (MRO), dem Masterplan 100% Klimaschutz sowie dem Klimaschutz-Aktionsplan. Mehr auch unter www.heidelberg.de/vep.
Kitas in Holzmodulbauweise sollen Platzbedarf rasch decken
Heidelberg wächst weiter. Deshalb braucht die Stadt in naher Zukunft weitere Kinderbetreuungseinrichtungen. Um auf diesen Bedarf ebenso wie auf den Wegfall bestehender Einrichtungen schnell reagieren zu können, sollen zunächst drei der künftig geplanten Kitas in Holzmodulbauweise errichtet werden. Ein besonderer Zeitdruck entstand, da das Land vor kurzem die Regelungen zum Übergang in die Grundschule geändert hat, so dass bereits im laufenden Kitajahr weniger Kinder als geplant in die Schule wechseln. Der Gemeinderat hat deshalb in seiner Sitzung am 7. Mai 2020 mehrheitlich für den Abschluss eines entsprechenden Rahmenvertrags mit einem Holzbauunternehmer gestimmt. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erhielt von den Räten grünes Licht, diesen Vertrag mit einem finanziellen Volumen von bis zu 11,5 Millionen Euro abzuschließen.
Mit der Modulbauweise soll die Stadt in die Lage versetzt werden, den dringend benötigten Bedarf an Kindertageseinrichtungen in rund 50 Prozent der Zeit im Vergleich zur konventionellen Bauweise abdecken zu können. Im ersten Schritt sollen die Kindertageseinrichtungen Breisacher Weg in Rohrbach mit sechs Gruppen, Furtwängler Straße in Neuenheim als Erweiterungsbau mit zwei Gruppen und Otto-Hahn-Straße im Emmertsgrund mit voraussichtlich sechs Gruppen in den Jahren ab 2021 errichtet werden.
Die jeweiligen Bezirksbeiräte und die gemeinderätlichen Gremien sowie der Beirat für Menschen mit Behinderungen werden bei jedem Projekt durch eine entsprechende Beschlussvorlage nochmals gesondert beteiligt.
In Heidelberg gibt es derzeit 130 Kinderbetreuungseinrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft mit mehr als 6.400 Betreuungsplätzen für Kinder von den ersten Lebensmonaten an bis zum Schuleintritt.
Die Fahrradstraße Plöck wird verlängert
Die Plöck gilt als eine der wichtigsten Fahrradverbindungen Heidelbergs. Seit 1993 ist der Teilbereich vom Friedrich-Ebert-Platz bis zur Märzgasse sowie von der Schießtorstraße bis zur Sandgasse bereits Fahrradstraße. Nun soll die Plöck auch auf dem Abschnitt zwischen Sophienstraße und Friedrich-Ebert-Platz zur Fahrradstraße umgewandelt werden. Darüber wurde der Gemeinderat in der Sitzung am 7. Mai 2020 informiert. Auf Wunsch des Gemeinderats soll der Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb) bei den Detailplanungen intensiv eingebunden werden. Außerdem sollen im Vorfeld erneut Gespräche mit den anliegenden Unternehmen geführt und bei den Detailplanungen der Schwerpunkt auf die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger gelegt werden. Umgesetzt werden soll die Maßnahme noch 2020. Die Kosten für die neue Beschilderung und Markierung betragen rund 33.000 Euro.
Auf Fahrradstraßen haben Radfahrende Vorrang vor dem motorisierten Verkehr, der diese nicht behindern darf. Auch das Radeln nebeneinander ist möglich – in beide Richtungen, aber stets mit Rücksicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger. Die Tempo-15-Zone und die Fußgängerzone zwischen Märzgasse und Schießtorstraße bleiben bestehen.
Ziel der Einrichtung einer Fahrradstraße ist, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den Radverkehr im Zuge der Verkehrswende zu stärken sowie Abgas- und Lärmemissionen zu senken. Das soll auch die Wohnqualität für Anwohnerinnen und Anwohner verbessern. In einer Machbarkeitsstudie, die 2016 von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben worden war, wurden 20 ausgewählte Straßen in Heidelberg auf ihre Eignung als Fahrradstraße geprüft. Neben der (weiteren) Umwandlung der Plöck und der Gaisbergstraße soll 2020 außerdem die Steubenstraße (Handschuhsheim) zur Fahrradstraße werden. Einen konkreten Zeitplan dafür gibt es allerdings noch nicht. Voraussichtlich 2021 sollen die Zeppelin- und die Trübnerstraße folgen.
Stadt finanziert VRN-Projekte künftig mit
Mit dem Programm „Saubere Luft“ unterstützt der Bund die Kommunen dabei, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu fördern und somit zukunftsfähig zu machen. Dabei können Projekte in Teilen durch Fördermittel des Bundes finanziert werden. 2019 fielen zahlreiche Projekte des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) darunter, die der Bund mit bis zu 70 Prozent förderte. Die restliche Summe hat der VRN im vergangenen Jahr selbst übernommen. Für die Jahre 2020 bis einschließlich 2022 soll diese Kofinanzierung nun von den Mitgliedern des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Neckar per Sonderumlage getragen werden. Für die Stadt Heidelberg als Mitglied des Zweckverbands bedeutet das, die Projekte des VRN bis einschließlich 2022 mit insgesamt knapp 113.000 Euro zu unterstützen. Dafür hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. Mai 2020 mehrheitlich gestimmt.
Damit trägt die Stadt Heidelberg ihren Teil dazu bei, dass die Angebote des VRN weiter verbessert werden und Bürgerinnen und Bürger diese verstärkt nutzen. Das soll den CO2-Ausstoß weiter senken. Gleichzeitig setzt die Stadt Heidelberg damit die Maßnahmen des Green-City-Masterplans „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ um. Der VRN leistet mit den geförderten Infrastrukturprojekten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und emissionsärmeren Infrastruktur.
Internationaler Tag gegen LSBTTIQ-Feindlichkeit (IDAHOBIT*): Heidelberg macht mit – Digitale Aktionswoche vom 11. bis 17. Mai – Online-Kundgebung am 17. Mai
Anlässlich des IDAHOBIT* findet in Heidelberg am Sonntag, 17. Mai 2020, eine digitale Kundgebung statt. An diesem Tag wird seit 2004 jährlich weltweit der „International Day Against Homophobia, Biphobia, Inter*phobia and Trans*phobia“ (IDAHOBIT*) begangen, der Internationale Tag gegen die Feindlichkeit gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren (kurz: lsbttiq) Menschen.
Ziel des Aktionstages ist es, auf die Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller oder geschlechtlicher Identität aufmerksam zu machen sowie Respekt und Akzeptanz einzufordern. Der Tag findet mittlerweile in über 130 Ländern statt. Das Datum wurde in Erinnerung an die Streichung von Homosexualität aus der Liste psychischer Krankheiten durch die Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 1990 gewählt. Gleichzeitig erinnert der 17. Mai an den Paragraf 175 des StGB. Dieser stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern in Deutschland seit 1872 unter Strafe und wurde erst 1994 gänzlich aufgehoben.
Heidelberg will Ausgrenzung und Benachteiligung entschieden entgegenwirken
Seit 2015 wird der Tag auch in Heidelberg begangen. Immer noch müssen LSBTTIQ weltweit um ihre Sicherheit fürchten. In manchen Ländern droht die Todesstrafe. Doch auch in Deutschland sind LSBTTIQ noch mit Diskriminierung im Alltag konfrontiert. Um Ausgrenzung und Benachteiligung entschieden entgegenzuwirken, hat die Stadt Heidelberg den „Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ ins Leben gerufen. Die Stadt fördert unter anderem Maßnahmen in den Themenfeldern Jugend, Schule und Gewaltschutz.
Dieses Jahr findet der IDAHOBIT* aufgrund der Coronavirus-Pandemie als digitale Aktionswoche vom 11. bis 17. Mai statt. Passend zur Bewerbung der Stadt Heidelberg um die Aufnahme in das „Rainbow Cities Network“ steht der IDAHOBIT* 2020 hier unter dem Motto #MyRainbowCity. Das Rainbow Cities Network ist ein internationaler Zusammenschluss von Städten, die sich der Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen verpflichten. Im Zuge der Bewerbung setzt sich die Stadt Heidelberg zum Ziel, den Diskriminierungsschutz und die Sichtbarkeit von LSBTTIQ-Menschen weiter zu stärken – wie bei der IDAHOBIT*-Aktionswoche. Als deutlich sichtbares Zeichen der Wertschätzung von Vielfalt werden am Heidelberger Rathaus auch 2020 die Regenbogenfahnen gehisst.
Aktionstag unter dem Motto #MyRainbowCity
Als Höhepunkt der Aktionswoche findet am Sonntag, 17. Mai 2020, von 16.30 bis 17.30 Uhr eine digitale Kundgebung statt, unter anderem mit Redebeiträgen von Bürgermeister Wolfgang Erichson, Vertretungen des Queeren Netzwerks und weiteren Stimmen aus der Heidelberger LSBTTIQ-Community. In Anlehnung an das IDAHOBIT*-Datum findet um 17.05 Uhr ein digitaler „Rainbow-Flash“ mit Konfetti vor den heimischen Computern statt. Ein Live-Auftritt der Band Leopold rundet die Veranstaltung ab.
Die Kundgebung ist online zu finden über die Facebook-Seite des Queeren Netzwerks unter www.facebook.com/QueerHD und über deren Website www.queeres-netzwerk-hd.de. Eine Einwahl ist auch per Telefon unter der Nummer 0695 050-2596 möglich (Meeting-ID: 790 5274 9047, Passwort: 496205).
Das Queere Netzwerk Heidelberg organisiert die Aktionswoche anlässlich des IDAHOBIT* 2020 in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mosaik Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht über die aktuellen Baustellen in der Zeit vom 11. bis 17. Mai 2020
- A 656: Fahrbahneinengung von vier auf zwei Fahrstreifen wegen Brückenbauarbeiten im Bereich Friedrichsfeld; Umleitungsempfehlung über A 6 oder B 535.
- B37/Neckarstaden: Erneuerung des Hochwasserschutzes im Bereich Alten Brücke bis voraussichtlich Anfang Juli 2020; Zufahrt zur Alten Brücke über B37 und Neckarstaden gesperrt; Umleitungen sind ausgeschildert.
- Alter Kohlhof: Wegen Leitungs-, Entwässerungs- und Gehwegarbeiten zwischen Hausnummer 5 und 13 bis voraussichtlich Ende Juni 2020 gesperrt.
- Berliner Straße/Jahnstraße: Arbeiten am nördlichen Geh- und Radweg in der Jahnstraße zwischen Café Frisch und Berliner Straße; in der Jahnstraße und in der Berliner Straße bis voraussichtlich Ende Mai ein Fahrstreifen gesperrt, Fuß- und Radverkehr in der Jahnstraße wird kleinräumig umgeleitet.
- Czernyring: Wegen Umbaus des Czernyrings in den Anschlussbereichen Czernybrücke und Montpellierbrücke einspurig in beide Richtungen.
- Eppelheimer Straße: In Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
- Gerhart-Hauptmann-Straße: Wegen Straßensanierungsarbeiten bis Samstag, 30. Juni 2020, halbseitig gesperrt; Gehweg für Fußgänger einseitig frei; Radverkehr ist frei.
- Grabengasse/Seminarstraße: Wegen Kanalsanierung, Fernwärmearbeiten und Fahrbahnerneuerung Vollsperrung der Seminarstraße zwischen Grabengasse/Plöck und Schulgasse bis voraussichtlich Ende August 2020; Zufahrt für Anlieger frei, Ausfahrt in die Friedrich-Ebert-Anlage über den kleinen Tunnel möglich, Umleitung ist ausgeschildert.
- Hauptstraße: Wegen Pflasterarbeiten zwischen Friesenberg und Karlstor gesperrt; Zufahrt Friesenberg aus Richtung Karlsplatz möglich, Zufahrt Jakobsgasse gesperrt; Einbahnregelung in der Mönchgasse zwischen Hackteufel und Hauptstraße aufgehoben; Tiefgaragen P12 und P13 sind erreichbar; Radverkehr wird über B 37 umgeleitet; Buslinie 33 in Richtung Emmertsgrund wird umgeleitet; Bauende voraussichtlich Ende Juni 2020.
- Hebelstraßenbrücke: Neubau bis März 2021; Vollsperrung, Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Montpellierbrücke, Umleitung des Rad- und Fußverkehrs über die Liebermannbrücke.
- Klingenteichstraße: Wegen Stützwandneubau und Straßenbauarbeiten bis voraussichtlich Anfang 2021 ab Hausnummer 32 bis zur oberen Kehre Zufahrt Hotel Molkenkur voll gesperrt; Umleitung über Molkenkurweg, Schloss-Wolfsbrunnenweg und Graimbergweg.
- Köpfelweg: Kanalsanierung zwischen Mühlweg und Hausnummer 41, bis Mitte Juni 2020 abschnittsweise gesperrt, Umleitung ist ausgeschildert.
- Ludolf-Krehl-Straße: Grundausbau sowie Kanal- und Leitungsarbeiten bis voraussichtlich Dezember 2020, abschnittsweise gesperrt.
- Lutherstraße: Private Hochbaumaßnahme auf Höhe Hausnummer 7 bis voraussichtlich 30. Juni 2020; Vollsperrung im Bereich zwischen Uferstraße und Brückenkopfstraße; umgedrehte Einbahnstraßenregelung in der Brückenkopfstraße; Umleitungen sind ausgeschildert; Gehweg für Fußverkehr auf gegenüberliegenden Straßenseite frei.
- Maaßstraße: Wegen Straßenumgestaltung zwischen Wallstraße und Neckarhäuser Straße bis November 2020 für den Verkehr voll gesperrt; Umleitungen für den Auto- und Radverkehr sind ausgeschildert; Fußverkehr wird an der Baustelle vorbeigeführt.
- Max-Jarecki-Straße: Fertigstellung der Fahrbahn und Bau des Gehwegs am Zollhofgarten, bis voraussichtlich September 2020 zwischen Czernyring und Zollhofgarten vollgesperrt.
- Neuenheimer Landstraße: Private Baumaßnahme in Höhe Hausnummer 48, bis Ende September 2020 wochentags zwischen 9 und 15 Uhr vorübergehend halbseitig gesperrt mit Ampelregelung.
- Obere Neckarstraße: Wegen Tiefbauarbeiten bis voraussichtlich Sonntag, 17. Mai, voll gesperrt; Umleitungen sind ausgeschildert.
- Pfaffengrunder Terrasse: In der Bahnstadt entsteht zwischen Gadamerplatz und Promenade ein neuer öffentlicher Platz; die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte 2021.
- Römerstraße: Neue Carl-Schurz-Straße wird an die Römerstraße angebunden; Sperrung des rechten Fahrstreifens in nördlicher Richtung von Montag, 11. Mai, bis voraussichtlich Freitag, 5. Juni 2020; Rad- und Gehweg gesperrt; Umleitungen sind ausgeschildert.
- Schulbergweg: Stützmauererneuerung und Tiefbauarbeiten bis Ende September 2021; bis Ende August 2020 zwischen Schönauer Straße und Karl-Christ-Straße gesperrt, Umleitung ausgeschildert; Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden nicht bedient.
- Uferstraße: Wegen Stromarbeiten in Höhe des Ruderclubs bis voraussichtlich Mitte Mai 2020 halbseitig gesperrt; Umleitung über Neuenheimer Landstraße und verlängerte Bergstraße; Geh- und Radweg ist frei.
- Werderstraße: Fernwärmearbeiten in Höhe Hausnummer 48; Zeitweise Vollsperrung bis voraussichtlich Freitag, 15. Mai 2020, jeweils montags bis freitags von 7 bis 16.30 Uhr; Umleitungen für Kraftfahrzeug- und Radverkehr sind ausgeschildert.