Mannheim: Fernwärmepreis weitgehend stabil

Neue MVV-Preisformel berücksichtigt veränderte Erzeugungsstruktur durch erneuerbare Energien

Mannheim – Zum ersten Mal berücksichtigt die zum 1. Juli 2020 angewendete neue Fernwärme-Preisänderungsklausel des Mannheimer Energieunternehmens MVV die im Frühjahr 2020 in das Fernwärmenetz eingebundene Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie Kosten für CO2-Emissionen.

Im Februar hatte MVV nach knapp zweijähriger Bauzeit die Anbindung der thermischen Abfallverwertung auf der Friesenheimer Insel mit einer Gesamtinvestition von knapp 100 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen und deckt nun bis zu 30 Prozent des Wärmebedarfs in Mannheim und den angeschlossenen Städten und Gemeinden in der Metropolregion Rhein-Neckar aus Grüner Wärme.

Die Preisänderungsklausel ergibt für den Verbrauchspreis eine geringfügige Senkung um 0,01 Cent pro Kilowattstunde. Das zeige, so ein Unternehmenssprecher, dass Grüne Wärme nicht nur nachhaltig und zukunftssicher sondern auch wirtschaftlich und wettbewerbsfähig ist. MVV will in den kommenden Jahren weitere erneuerbare Wärmequellen in sein insgesamt 567 Kilometer langes Wärmenetz einbinden und so Schritt für Schritt die bisherige fossile Wärmeerzeugung aus dem Grosskraftwerk, dessen Kohlenutzung durch den beschlossenen Kohleausstieg endet, ersetzen.

Zu einer leichten Erhöhung um 2,5 Prozent kommt es bei den Jahresservice- und Verrechnungspreisen, in die als Berechnungsgrundlage automatisch vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden unabhängig festgestellte Jahresindizes einfließen. Dabei wirken sich die höheren Indizes für Investitionsgüter und Lohn aus. Die Fernwärmepreise werden immer zur Jahresmitte entsprechend überprüft.

Fernwärme bleibt weiterhin eine nachhaltig sinnvolle und wirtschaftlich günstige Wärmeversorgung. Unter dem Strich ergeben sich durch die Anpassung für einen durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt in einem mit Fernwärme beheizten Mehrfamilienhaus geringe Mehrkosten von jährlich 6,38 Euro oder 0,7 Prozent. Zu einer Kostensenkung wird die am Mittwoch Abend von der Bundesregierung angekündigte befristete Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent führen. Sobald die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geklärt sind, informiert MVV über ihre Internet- seite www.mvv.de über die konkreten Auswirkungen.


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