Neustadt an der Weinstraße – In der Nacht vom 22.06.2020 auf den 23.06.2020 von 21.00 – 24.00 Uhr werden einige der Neustadter Veranstaltungshäuser wie der Saalbau und die Villa Böhm in Rot erstrahlen.

Hintergrund ist die „Night of Light“ (siehe auch www.night-of-light.de) – ein flammender Appell an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft. Innerhalb kürzester Zeit haben die behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise die gesamte Veranstaltungswirtschaft an den Abgrund gedrängt. Einem riesigen Wirtschaftszweig ist praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht! Die „Night of Light“ vereint Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft, um in einer konzertierten Aktion ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohten Branche zu setzen und zu einem Dialog mit der Politik aufzurufen, wie Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können.
In Neustadt haben sich die Firmen Südwest Sound, BTL Audiotechnik, FRAMON Licht und Ton sowie die erst kürzlich gegründete Initiative „Pfalz-Stream.de“ der bundesweiten Aktion in mehr als 250 Städten angeschlossen. Unterstützt wird das Ganze in Neustadt auch von der Kulturabteilung und dem Saalbau-Team.

Villa Böhm in rot (Foto: Reinhard Schnell)
Villa Böhm in rot (Foto: Reinhard Schnell)

Ziel ist es, einen Einstieg in einen Branchendialog mit der Politik zu schaffen, der die Vielfältigkeit und Systemrelevanz der deutschen Veranstaltungswirtschaft thematisiert. Die derzeitigen Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch eine erneute Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit der Überschuldung der betroffenen Unternehmen zur Folge haben werden.

Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich. Das trifft nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Planungsbüros, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert. Es gibt über 150 verschiedene Gewerke und Spezialdisziplinen, diese Kleinteiligkeit macht die Veranstaltungswirtschaft als Ganzes wenig sichtbar. In der Summe hat die Branche aber enormes Gewicht und volkswirtschaftliche Relevanz mit weit über 1 Million direkte Beschäftigte! Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen sogar mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro! (* Quelle: Studie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche“ vom 15.06.2020 des R.I.F.E.L. e.V. im Auftrag des IGVW e.V.)

„Umso wichtiger ist es, für eine stärkere Wahrnehmung durch die Politik und Öffentlichkeit zu sorgen und deshalb sind wir selbstverständlich mit dabei“, erklärt Andreas Eigenberger, Inhaber der bundesweit aktiven Neustadter Firma Südwest-Sound, der die Aktion in Neustadt koordiniert.


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