Modellprojekt „Virtueller Dolmetscherpool“ startet am 1. Juni

Sprachbarrieren überwinden

Mainz / Landau / Kaiserslautern – Die Städte Landau und Kaiserslautern sowie der Landkreis Kaiserslautern werden sich ab dem 1. Juni 2015 am Pilotprojekt „Virtueller Dolmetscherpool“ beteiligen.

„Ich freue mich, dass wir mit diesen drei Kommunen die Unterstützung der Verwaltungen im Umgang mit Flüchtlingen ab jetzt intensiv erproben können“,

sagte Innenstaatssekretär Günter Kern am Donnerstag. Bei dem Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. geht es darum zu prüfen, wie im Verwaltungsalltag Sprachbarrieren zwischen Verwaltungsmitarbeitern und Flüchtlingen auf professionelle Weise überwunden werden können. 

„Flüchtlinge sind in allen Regionen in unserem Land untergebracht. Viele Verwaltungsmitarbeiter haben täglich Kontakt und machen einen guten Job. Dabei wollen wir sie auch im Verwaltungsalltag unterstützen. Der „Virtueller Dolmetschertool“ ist ein Experiment, von dem wir uns in kurzer Zeit Ergebnisse erhoffen, um zu klären, wie die Kommunikation vereinfacht werden kann“,

erläutert Kern das Projekt.

„Das Vorhaben zeigt dem Innenministerium, wie der von uns finanzierte Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. mit unkonventionellen Ansätzen und Hochschul-Partner Angebote für Kommunen macht.“

Die am Dolmetscherpool teilnehmenden Kommunen haben zunächst bis 31. Oktober die Möglichkeit, kostenfrei per Telefon oder Videotelefonie auf ausgebildete Dolmetscher zuzugreifen, die in Sachen Neutralität, Qualität und Datenschutz höchsten Ansprüchen gerecht werden. Nach dem Projektaufruf an alle 36 Landkreise und Städte im Land, werden nun die Stadt Kaiserlautern und der Landkreis Kaiserslautern sowie die Stadt Landau als Projektpartner in die Praxisphase aufgenommen. Mit weiteren Kommunen führt die Entwicklungsagentur Gespräche, diese können dann später noch beteiligt werden. Die Schulungen der Verwaltungsmitarbeiter starten im Juni.

Der Dolmetscherpool ist über die Homepage www.dolmetscherpool.org zu erreichen. Hier können Verwaltungsmitarbeiter Gesprächstermine vereinbaren und Dokumente mit den Dolmetschern austauschen. Die Arbeitszeiten des Virtuellen Dolmetscherpools sind montags bis freitags von 9.00 bis 16.00 Uhr. Die Gespräche sollten in der Regel bis ca. 15 Minuten dauern.

Zur Erarbeitung von Lösungsansätzen und Konzepten mit denen die Kommunen im Land unterstützt werden können, startet das Modellprojekt „Virtueller Dolmetscherpool“ zunächst mit wenigen Kommunen.

Fachlich wird das Projekt von Frau Prof. Dr. Andrea Cnyrim von der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft und von Prof. Dr. Bernd Meyer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz betreut und durchgeführt. Der Landesbeauftragte für Integration und Migration, Miguel Vicente, ist am Projekt als strategischer Partner beteiligt.