Ludwigshafen: „Die Eulen muss es auch 2023 noch geben“

Ludwigshafen – Sportlich war die Saison 19/20 schon länger abgebrochen und dennoch wurde es Eulen-Trainer Ben Matschke in den letzten Wochen nicht langweilig. Insbesondere zur Prävention hat er ab Mai wieder stundenweise und in Gruppen trainieren lassen, bevor im Juli nun die Vorbereitung auf die neue Saison 20/21 beginnt.

Mit 38 Spielen und unter den besonderen Umständen wird es sicherlich keine gewöhnliche Spielzeit, auf die Ben Matschke die junge Eulen-Mannschaft nun einstellt und im Gespräch Einblick in die aktuelle sportliche Lage gibt.

„Günnes“ bleibt Kapitän

Gunnar Dietrich (34) führt die Eulen Ludwigshafen auch in der Handball-Bundesliga-Saison 2020/21 als Kapitän an. Das unterstreicht Ben Matschke, der seit 2015 Eulen-Trainer ist. Dietrich kam 2008 von TUSEM Essen nach Ludwigshafen, wechselte 2011 zum TBV Lemgo und trägt seit 2013 wieder den Dress der Eulen. „Es gibt keinen Grund, den Kapitän zu wechseln“, betont Matschke, der drei Jahre lang mit Dietrich in einer Mannschaft spielte. Als Abwehrchef trägt der Mann mit der Nummer 8 besondere Verantwortung für die junge Mannschaft. Nach dem Karriereende des heutigen Teammanagers Philipp Grimm wurde der 2,03 Meter große Dietrich 2017 zum Kapitän berufen. „Das ist mir eine Ehre“, erklärte „Günnes“ damals.

Planung der Vorbereitung läuft

Dietrich und Kollegen treffen sich offiziell wieder Ende Juli, dann sind erste Fitness-Tests angesagt. „Wir waren eine der wenigen Mannschaften in Deutschland, die sechs Wochen am Stück trainiert haben. Die Jungs sind den Umständen entsprechend wirklich in einem sehr guten Zustand“, begründet der Cheftrainer die Zeit nach der „Vorbereitung für die Vorbereitung“. „Ich habe gesagt, lasst mal Luft ran und erholt euch. Das tut jedem gut. Ich weiß, dass die Jungs nach einer Woche, spätestens nach zwei Wochen, wieder die Schuhe binden und die Hanteln in die Hand nehmen“, vertraut Ben Matschke auf „die hohe Disziplin“ der Mannschaft und ist sicher, am 20. Juli fitte Jungs bei den Tests begrüßen zu dürfen.

Vertrauen in Klein und Meddeb

Mit Jerome Müller, den es nach zwei erfolgreichen Jahren im Dress der Eulen zum TVB Stuttgart zieht, geht der „Top-Torjäger“ von Bord. Gibt’s Halbrechts Handlungsbedarf? „Aktuell ist keine Verpflichtung geplant. Ich werde den zwei Jungen das Vertrauen schenken“, sagt der Coach mit Blick auf Jannek Klein (21) und Yessine Meddeb (20). „Wir reden von Gehaltsverzicht, da würde eine Verpflichtung von Christian Zeitz nicht ins Bild passen“, beantwortet Matschke die Frage, ob der 39 Jahre alte Ex-Nationalspieler, der lange für den THW Kiel spielte, zuletzt beim TVB Stuttgart wichtige Tore warf, nicht als „große Lösung“ infrage kommen könnte.

Stress und Nervenspiele

In der neuen Saison sind 20, statt bisher 18 Mannschaften in der Handball-Bundesliga am Start. Vier Vereine werden absteigen. „Es wird nicht schwerer und nicht leichter – unabhängig von der Anzahl der Abstiegsplätze“, mutmaßt der Eulen-Trainer. Matschke: „Es wird eine sehr lange, sehr intensive und sehr schwierige Runde. Wir werden ganz viel investieren müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Es ist ein langer Weg. Viele junge Spieler müssen wieder einen ganz deutlichen Schritt nach vorne gehen. Wir gehen wieder als Abstiegskandidat in die Runde. Das ist okay. Das kennen wir. Damit wollen und werden wir umzugehen wissen.“

Es geht um die Zukunft des Vereins

Ben Matschke ist angesichts der Corona-Pandemie nicht mit großen Forderungen bei der Geschäftsführung vorstellig geworden. „Es geht um die Eulen Ludwigshafen. Wünsche von einem Trainer oder Spieler müssen ganz hintenangestellt werden. Es geht, unabhängig von der Liga darum, dass es die Eulen auch 21/22 und 22/23 noch gibt und dass wir auch dann eine junge, schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen.“ Das sieht der 37 Jahre alte Übungsleiter als vorrangiges Ziel – unabhängig davon „ob ich 13, 14 oder 15 Mann im Kader habe“. Matschke: „Ich bin zufrieden, wie es aktuell ist. Ich vertraue den Jungs, die da sind. Damit werden wir in die Runde gehen. Zu was es dann reicht, muss man sehen. Ich weiß, dass wir wieder alles geben werden!“


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