Heidelberg – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.
Live-FensterLunch am 15. Juli: Kathrin Christians „Flute & Gin“
Die international erfolgreiche Querflötistin Kathrin Christians ist zu Gast beim FensterLunch am 15. Juli von 12.30 bis 14 Uhr. Beim monatlichen Branchentreffen der Kultur- und Kreativschaffenden im Außenareal des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürsten Anlage 58, sind alle Interessierten eingeladen, sich wieder live zu vernetzen und Akteure und Vorhaben der lokalen Kultur- und Kreativszene kennenzulernen. Kathrin Christians wird zum FensterLunch Kostproben ihrer Musikkunst sowie ihres neuesten Ladenprodukts – dem „Eau de Wald Gin“ aus eigener Herstellung – mitbringen.
Die Musikerin Kathrin Christians ist weit über Heidelberg hinaus als Querflötistin und Solistin bekannt. 2018 wurde sie als Nachwuchskünstlerin des Jahres mit dem Musikpreis Opus Klassik ausgezeichnet. Auf nationalen und internationalen Bühnen wird sie außerdem als Rednerin gebucht. Vor einem Jahr eröffnete sie in der Heidelberger Altstadt ihr eigenes Ladengeschäft „Heimat“. Erhältlich sind dort neben musikalischen Alben auch kulinarische und andere Produkte aus der Region.
Als monatliches Branchentreffen der Heidelberger Kultur- und Kreativschaffenden und als Informations- und Vernetzungsplattform für Kultur- und Kreativunternehmen der Region hat sich der FensterLunch am FensterPlatz seit Januar 2018 fest etabliert. Verstärkt durch die Corona-Krise sind tragfähige Netzwerke und der Aufbau von längerfristigen Geschäftsbeziehungen unter den zahlreichen Kleinstunternehmen, Soloselbständigen und freiberuflich Tätigen in den Kultur- und Kreativbranchen zu wirtschaftlich elementaren Faktoren geworden. Umso wichtiger bleiben auch zukünftig Plattformen des Austauschs und des Kontakts. Veranstaltet wird das monatliche Netzwerktreffen von der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg in Kooperation mit dem Breidenbach-Team.
Im Juli findet das Branchentreffen ausnahmsweise nicht wie gewohnt am zweiten, sondern am dritten Mittwoch im Monat statt. Es gelten die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln.
Weitere Informationen: www.heidelberg.de/kreativwirtschaft
Poesie unterwegs 2020 – Gedichte und Kurzprosa von Heidelberger Autorinnen und Autoren auf Postkarten
Im Dezember 2017 startete erstmals die ganzjährige Aktion „Poesie unterwegs“. Seitdem sind jährlich vermehrt und wortwörtlich Gedichte und Gedanken von Heidelberger Autorinnen und Autoren in der UNESCO-Literaturstadt unterwegs, in diesem Jahr in Form von Postkarten. Aktuell sind sie in Aufstellern in den bereits geöffneten Heidelbergs Bars und Institutionen zu finden und laden zur Mitnahme ein. Alle ausgewählten Texte samt weiterer Informationen zu den insgesamt 43 teilnehmenden Autorinnen und Autoren können auch auf der Homepage der Stadt Heidelberg nachgelesen werden unter www.heidelberg.de/kulturamt > Poesie unterwegs.
Anonymer Fragebogen und persönliche Begleitung für Frauen durch individuellen Lotsenservice – EU-Modellprojekt „GUIDE4YOU“ will in Heidelberg das Unterstützungssystem bei häuslicher Gewalt verbessern
Individuelle und schnelle Unterstützung für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind: Die Stadt Heidelberg hat Anfang November 2019 das durch die Europäische Union (EU) finanzierte Modellprojekt „GUIDE4YOU“ gestartet. Ziel ist es, betroffenen Frauen besonders in der Akutphase nach einem Übergriff den Zugang zu Hilfe zu erleichtern und sie individuell durch die einzelnen Stellen des Hilfesystems zu begleiten. Denn trotz eines überdurchschnittlich gut ausgebauten Unterstützungssystems in Heidelberg finden viele Frauen keinen Zugang zu der Hilfe, die sie benötigen.
Ab Juli zwei persönliche Ansprechpartnerinnen für betroffene Frauen
Ab Montag, 6. Juli 2020, nehmen zwei Lotsinnen, die „Guides“, ihre Arbeit auf. Sie kommen ins Spiel, wenn sich eine betroffene Frau bei den Kontaktstellen des Projektes meldet – der Gewaltambulanz, der Allgemeinen Psychiatrie, der Interventionsstelle für Frauen und Kinder oder der Polizei. Diese Stellen vermitteln die Lotsinnen als persönliche Ansprechpartnerinnen. Nach ihrem individuellen Bedarf begleiten sie die Frau zu den Hilfestellen, die sie benötigt. Durch diesen persönlichen Kontakt können Hemmschwellen und Ängste bei der Betroffenen abgebaut werden. Eine Weiterbegleitung nach dem Erstkontakt ist möglich. Die beiden Lotsinnen stehen im engen Austausch mit den bestehenden Hilfestellen. Eine von ihnen ist ausgebildete Traumapädagogin, die andere Psychologin.
Um einen Einblick in die individuellen Bedarfe und Wünsche von Frauen an das Hilfesystem zu bekommen, steht seit März ebenfalls ein Online-Fragebogen in acht Sprachen zur Verfügung, den jede betroffene Frau anonym und vertraulich ausfüllen kann. Der Fragebogen kann bis Ende Juli 2021 im Internet unter www.heidelberg.de/guide4you ausgefüllt werden – auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Rumänisch. An der Umfrage teilnehmen kann jede Frau, die schon einmal in ihrem vertrauten Umfeld eine Erfahrung mit körperlicher und/oder sexueller Gewalt gemacht hat. Der Online-Fragebogen erfasst die persönlichen Erfahrungen, Wünsche, Ängste und Entscheidungsfaktoren, die Frauen darin beeinflussen, ob sie sich Hilfe suchen oder nicht. Die SRH Hochschule Heidelberg wertet die Daten aus. Neben dem Fragebogen gibt die neue Projekt-Webseite ausführliche Informationen zu „GUIDE4YOU“, den Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie Infos zu den Notkontakten in Heidelberg. Die Webseite ist auch auf Englisch verfügbar (www.heidelberg.de/en/guide4you).
Kooperationspartner des von der EU finanzierten Projekts sind die Gewaltambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg, die Fakultät für Angewandte Psychologie der SRH Hochschule Heidelberg und die Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg. Auch die Polizei und die Interventionsstelle für Frauen unterstützen die Umsetzung.
Die Stadt Heidelberg setzt sich dafür ein, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen
Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Beziehung. An jedem zweiten bis dritten Tag stirbt eine Frau an den Folgen von Gewalt, die von ihrem Partner oder Ex-Partner ausgeübt wurde. Die Dunkelziffer ist dabei noch viel höher. Die Stadt Heidelberg setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum zu bekämpfen (www.heidelberg.de/chancengleichheit). So wurden bereits zahlreiche Initiativen, Strukturen und Gremien – wie das Heidelberger Interventionsmodell, das Frauen-Nachttaxi oder der städtische Runde Tisch gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis – etabliert, um durch kontinuierliche Präventionsarbeit sowie Hilfe- und Schutzmaßnahmen für Betroffene gegen diese Gewalt vorzugehen. Mehr als 750.000 Euro werden von der Stadt für Präventionsmaßnahmen und helfende Projekte jedes Jahr ausgegeben.
Eco Fleet Services vereinfacht betriebliche Mobilität – Die Erprobung einer Mobilitätsplattform durch die Stadt Heidelberg liefert wichtige Impulse
Wie lässt sich Mobilität trotz Krisenzeiten wirtschaftlich und nachhaltig managen? Das will das Fraunhofer IAO mit dem Projekt »Eco Fleet Services« herausfinden. Die Ergebnisse der ersten Pilotphase geben Aufschlüsse über das Mobilitätsverhalten und die Potenziale in der betrieblichen Mobilität.
(06.07.2020) Die betriebliche Mobilität nachhaltig zu gestalten ist ein wichtiges Element der Zukunftsfähigkeit von Betrieben und Kommunen, mit dem sie eine Vorbildfunktion einnehmen können. Gemeinsam mit Partnern setzt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO mit dem Projekt »Eco Fleet Services« hier an, um ein intelligentes Management betrieblicher Mobilität zu ermöglichen. Ein wesentliches Projektziel stellt die Entwicklung und Erprobung einer Mobilitätsplattform dar, die den wirtschaftlichen Einsatz von Elektrofahrzeugen sowie die bequeme Buchung nachhaltiger Reisemittel ermöglicht. Ergänzend entsteht ein Reifegradmodell, anhand dessen Betriebe und Kommunen ihr Mobilitätsmanagement bewerten, Potenziale finden und Maßnahmen planen können.
Guter Überblick über verfügbare Fahrzeuge
Die erste Phase der Erprobung mit der Stadt Heidelberg startete mit 50 Mitarbeitenden, die mittels der Plattform auf Fahrzeuge der Stadtverwaltung zugreifen können – darunter Pedelecs, herkömmliche Fahrräder sowie ein Wasserstoffauto. Der Zugang zu den Fahrzeugen wird über eine automatische Schlüsselausgabe hergestellt, welche mit der digitalen Plattform verbunden ist. Für die Nutzer sorgt dies für Zuverlässigkeit: »Durch Eco Fleet Services haben wir einen guten Überblick über alle verfügbaren Fahrzeuge«, beschreibt Eric Sprißler, der als Anwender für die Stadt Heidelberg an der Testphase teilnimmt, die positiven Effekte der digitalen Plattform. »Wenn ich ein Fahrzeug reserviert habe, kann ich mir endlich sicher sein, dass der Schlüssel zur gewünschten Zeit auch verfügbar ist.«
Besondere Effekte im Mobilitätsverhalten
Als die Projektbeteiligten von Eco Fleet Services Anfang Januar 2020 die Erprobungsphase mit der Stadt Heidelberg einläuteten, ahnten sie noch nichts von einer Pandemie und deren Auswirkungen. »Die Entwicklung rund um Corona ist uns gewissermaßen dazwischengekommen«, erklärt Projektleiter Stefan Schick vom Anwendungszentrum KEIM des Fraunhofer IAO. »Natürlich kam es insbesondere in der Zeit des Lockdowns zu besonderen Effekten – hier sehen wir deutlich weniger Fahrzeug-Buchungen als üblich.« Andererseits machten die Entwicklungen um Corona umso deutlicher, wie wichtig ein ganzheitliches behördliches Mobilitätskonzept in der Stadtentwicklung ist. Dort wo eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr gewünscht ist, lässt sich nun schnell und einfach auf Fahrrad oder Wasserstoffauto wechseln.
Interne und externe Mobilitätsressourcen schaffen Flexibilität
Eine Herausforderung, die die Projektbeteiligten in der im Juli beginnenden zweiten Pilotphase angehen, bildet das Zusammenführen verschiedenster Mobilitätsdienste zu weitestgehend einheitlichen und intuitiven Buchungsvorgängen. »Die Freiheit, sich für verschiedene Mobilitätsdienste entscheiden zu können, bringt nicht nur Flexibilität, sondern kann gleichzeitig finanzielle Einsparungen und verminderte Schadstoffemissionen bedeuten«, so Stefan Schick. Um das größtmögliche Potenzial auszuschöpfen, erfolgt die Veröffentlichung des Quellcodes auf der Entwicklungsplattform GitHub, was einerseits Transparenz über die verwendeten Technologien schaffen und andererseits weitere Kommunen, Unternehmen sowie Entwickler zur Mitarbeit anregen soll. In der zweiten Phase steht die Einbindung externer Mobilitätsanbieter im Vordergrund. Damit werden wichtige Weichen für eine multimodale betriebliche Mobilität gestellt.
Über Eco Fleet Services
Das Projekt Eco Fleet Services wird vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium mit rund einer Million Euro gefördert. Eco Fleet Services startete im September 2017 und läuft über vier Jahre. Die Förderung der nachhaltigen Mobilität, des Umweltschutzes und der Digitalen Stadt kommen hier in einem wegweisenden Projekt zusammen. Unter Leitung des Fraunhofer IAO arbeiten die Stadt Heidelberg, die Hochschule Esslingen sowie die Universität Hohenheim gemeinsam an der Mobilitätsplattform Eco Fleet Services, die mit der Stadt Heidelberg erprobt wird.