Ernennung_Pongracz
Oberbürgermeister Klaus Weichel (Mitte) mit Alexander Pongrácz und Julia Bingeser (Foto: Stadt Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Am 04.08.2020 standen im Referat Stadtentwicklung der Stadt Kaiserslautern gleich zwei wichtige personelle Änderungen an.

Im Beisein von Referatsleiterin Elke Franzreb hat Oberbürgermeister Klaus Weichel Julia Bingeser zur neuen Radverkehrsbeauftragten und Alexander Pongrácz zum neuen Integrationsbeauftragten bestellt. Pongracz wurde somit Nachfolger von Gerhard Degen, der Ende letzten Jahres in den Ruhestand ging. Julia Bingeser wiederum ist Nachfolgerin des stellvertretenden Referatsleiters Christian Ruhland, der die Tätigkeit als Radverkehrsbeauftragter zum 31. Juli abgegeben hat.

„Radverkehr und Integration haben eine große Gemeinsamkeit“,

so der OB bei der Ernennung heute Morgen im Kleinen Ratssaal,

„Beides sind zentrale Themen für eine positive Weiterentwicklung unserer Stadt“.

Auf beiden Feldern, so Weichel, habe man in den vergangenen Jahren große Erfolge feiern können.

„Dafür bin ich den bisherigen Beauftragten Christian Ruhland und Gerhard Degen sehr dankbar. Zugleich bin ich fest davon überzeugt, dass diese Entwicklung mit Frau Bingeser und Herrn Pongrácz eine sehr gute Fortsetzung finden wird, und wünsche beiden viel Erfolg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Julia Bingeser wechselt von der Kreisverwaltung Kusel, wo sie seit dem Jahr 2000 beschäftigt war, zur Stadt Kaiserslautern. Auch im Landkreis Kusel hat sie sich vorwiegend mit Radverkehrsthemen beschäftigt, also etwa Radwegekonzepte, Radwegebau, Beschilderung und Wegweisung oder Radtourismus. Unter ihrer Mitwirkung konnte das Radwegenetz im Landkreis Kusel in den letzten 20 Jahren deutlich ausgebaut werden und ist Vorbild für andere Landkreise. Sie hat Erfahrung bei der Akquise und Bearbeitung von Förder- und Pilotprojekten und wurde als Vertreterin eines Landkreises in das Expertengremium zur Beratung der Erstellung des Radverkehrsentwicklungsplans 2030 Rheinland-Pfalz berufen. Ebenso verfügt Bingeser über gute Kontakte zum Landesbetrieb Mobilität.

Die 46-Jährige wohnt in Kaiserslautern und ist mit den Bedingungen zum Radfahren in der Stadt aus eigener Erfahrung als Radfahrerin sehr gut vertraut.

„Schwerpunkt meiner Arbeit wird ganz klar die Radverkehrsförderung in Kaiserslautern sein“,

erklärt Bingeser. Der Stadtrat habe mit dem Beschluss des Mobilitätsplans Klima+ 2030 das Ziel vorgegeben, den Radverkehrsanteil von derzeit sieben Prozent bis 2030 deutlich zu steigern.

„Als Radverkehrsbeauftragte sehe ich mich als Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger in allen Fragen, die den Radverkehr betreffen.“

Weiterhin sei vorgesehen, dass der Arbeitskreis Radverkehr der Stadt, in dem Radverkehrsverbände, die Politik und die Verwaltung vertreten sind, wieder regelmäßig zusammenkommt.

Auch für Alexander Pongrácz ändert sich mit der Ernennung zum neuen Integrationsbeauftragten nur der Arbeitsplatz, aber nicht das Tätigkeitsfeld. Nach seiner Zeit im Quartiersmanagement in der Innenstadt West ab 2005 und seiner Zeit als Sozialplaner im Referat Soziales ab 2011 war er seit Januar 2015 Leiter der damals aufgrund der rasant anwachsenden Zuweisungszahlen neu gegründeten Stabsstelle Asyl. Seine primäre Aufgabe bestand darin, die diversen Handlungsfelder und Zuständigkeiten in der Unterbringung und Integration der Zugewanderten zu koordinieren. Um den immer diverseren Bedarfen in diesem Themenfeld auch namentlich Ausdruck zu verleihen, fungierte die Stabsstelle seit 2016 unter dem Titel „Projektbüro Integration und interkulturelle Angelegenheiten“. Mit dem Ausscheiden des langjährigen Integrationsbeauftragten Gerhard Degen werden jetzt also dessen Aufgaben auf dem Feld der Integration mit denen des Projektbüros organisatorisch zusammengeführt.

„Kaiserslautern ist Zuwanderungsziel von Menschen aus der ganzen Welt und allein deswegen seit wenigen Jahren wieder Großstadt. Diesen Ausdruck der Attraktivität unserer Stadt gilt es in positive Entwicklungen umzusetzen“,

umreißt Pongrácz seine Pläne. Zusammen mit den lokalen Akteuren sei die Integrationsarbeit eine Schlüsselaufgabe für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Als Beispiele aktueller Projekte nannte der neue Integrationsbeauftragte etwa die „Weltoffene Kommune“. Hier bietet sich für Kaiserslautern als eine von bundesweit 40 Städten die Gelegenheit, die Integrations- und Diversitätsarbeit auf den Prüfstand zu stellen. Mit dem bereits in der ehemaligen Stabsstelle etablierten Integrationsmonitoring soll dies durch eine valide Datenbasis unterstützt werden, die Rückschlüsse und Prognosen zu den vielfältigen Themenfeldern der Integrationsarbeit gewährleistet. Ein weiteres Ziel sei, so der 47-Jährige, die Weiterentwicklung der App „Integreat“, die zu einem zentralen, kommunalen Nachschlagewerk für Zugereiste, Zugewanderte, aber auch Gäste ausgebaut werden soll.